Hagen. Die komplette ehemalige Damen-Reserve von TuRa Halden spielt jetzt für TS Selbecke. Grund dafür ist ein Streit, der offenbar eskalierte.
Neuer Verein, neuer Trainer, neues Glück? Die ehemalige Frauen-Reservemannschaft der SG TuRa Halden-Herbeck läuft in der kommenden Saison für die TS Selbecke auf. Die komplette Mannschaft, die vergangene Saison noch bei TuRa in der Landesliga spielte, hatte sich nach einem Streit mit der Haldener Klubführung im Juni geschlossen abgemeldet und geht kommende Saison nun in der Bezirksliga an den Start.
Einige Wochen machten sich die Frauen nach eigenen Angaben sogar Sorgen, ob die meisten von ihnen mit Blick auf die fast überall abgeschlossene Kaderplanung überhaupt noch einen neuen Verein finden würden.
Trainer folgt Schützlingen
Nun haben sie als Team eine gemeinsame Lösung gefunden und haben bei ihrem sportlichen Neuanfang auch einen neuen Trainer an der Seite. Coach der Selbecker Damenmannschaft ist der aus Wetter stammende Hendrik Gerlitzki. Das Pikante daran: Er hatte vor dem riesigen Knall zwischen TuRa Halden-Herbeck und den inzwischen gewechselten Handballerinnen ursprünglich dort für die kommende Saison zugesagt - und folgt seiner neuen Mannschaft nun gewissermaßen zum neuen Verein.
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Für den Hintergrund: Geplant war aus Haldener Sicht, dass zur neuen Saison lediglich die Reserve-Mannschaft aus der Landesliga vom Spielbetrieb abgemeldet werden sollte, um die stark ersatzgeschwächte „Erste“ in der Verbandsliga zu unterstützen. Ein Plan, mit dem sich die Haldener offenbar mächtig vergaloppiert haben: Denn eine Saison in der Verbandsliga anzutreten, konnten sich die Spielerinnen aus der Reserve nicht vorstellen.
Das Ergebnis: Beide Haldener Mannschaften wurden abgemeldet. Der Hagener Traditionsklub geht ohne Damen in die neue Saison. Unglücklich gelaufen sei jedenfalls die Kommunikation zwischen TuRa und der Mannschaft: Wie eine Spielerin im Juni im Gespräch mit dieser Redaktion berichtete, habe die Mannschaft von diesem Vorhaben erst im Mai erfahren – und dann im Juni eben ihre Konsequenzen daraus gezogen.
Spielerinnen nicht abgeworben
Sowohl TS Selbecke als auch TuRa Halden-Herbeck wollten sich auf Nachfrage dieser Redaktion bislang nicht zum Sachverhalt äußern. Ein Vorstandsmitglied der Selbecker hat jedenfalls betont, dass man beim Handball-Klub im Hagener Süden um ein gutes Verhältnis zu den Haldenern bemüht sei – und er versicherte, dass man die Mannschaft nicht aktiv abgeworben habe, sondern dass die gestrandeten Haldener Handballerinnen bei der Suche nach einem neuen Klub eben auf Selbecke zugekommen seien. Und offenbar hat alles gepasst.