Hagen. André Alves hat in Portugal in der ersten Liga gespielt. Jetzt wechselte er zum Zweitligisten VfL Eintracht Hagen.
Beim VfL Eintracht Hagen wird aktuell ordentlich geschwitzt. Der Handball-Zweitligist steckt nämlich mitten in der Saisonvorbereitung und kann dabei auf ein Team zurückgreifen, dass sich im Vergleich zur vergangenen Saison kaum verändert hat.
Bis auf wenige Ausnahmen: André Alves ist einer von zwei Neuzugängen beim VfL Eintracht Hagen. Seit zwei Jahren lebt der Portugiese nun in Deutschland, lief bisher für zwei Drittliga-Teams aus Bayern und Baden-Württemberg auf.
Seit diesem Sommer ist er nun beim VfL unter Vertrag. Im Gespräch mit dieser Redaktion äußert sich der 26 Jahre alte Rechtsaußen über die Gründe für seinen Wechsel nach Hagen, wie er die letzten zwei Wochen seit seiner Ankunft erlebt hat und worin er auf dem Spielfeld seine Stärken und Schwächen sieht.
Aus Portugal übers bergige Bayern jetzt ins recht flache Ruhrgebiet: Wie sehr vermisst du die Sonne und das Meer in der Heimat?
André Alves: Das ist für mich kein Problem. Es war die letzten Tage hier sehr warm. Da ist es nicht so schwer, sich umzugewöhnen. Es ist alles in Ordnung, auch wenn ich keinen Strand in der Nähe habe.
Und deine Familie, besuchst du sie oft?
Ja, ich habe aber auch Familie in Bonn, die ich jetzt noch viel besser besuchen kann als vorher. Die letzten zwei Jahre waren die Fahrten etwas zu weit. Deshalb war ich nicht so oft da. Jetzt muss ich ja nur noch eine Stunde fahren. Das ist für mich perfekt.
Wie ist dein erster Eindruck von Hagen, wie gefällt dir die Stadt?
Ich wohne in Hagen und das, was ich bisher gesehen habe, gefällt mir sehr gut. Viel hab’ ich ehrlich gesagt aber noch nicht gesehen. Die letzten zwei Wochen waren sehr intensiv. Ich trainiere viel, und zwischendurch gibt es einige Termine. In der Vorbereitung hast du eben nicht so viel Zeit. Ich konzentriere mich voll auf das Training und meinen Körper.
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Wie hat die Mannschaft dich aufgenommen?
Sehr gut. Ich habe die ersten Kontakte beim Probetraining geknüpft und jetzt noch mehr Menschen kennengelernt. Alle sind supernett zu mir, und ich fühle mich wohl. Wir hatten auch Teambuilding-Events, die vor allem mir nutzen, um noch besser integriert zu werden.
Wie kam die Entscheidung für den Eintracht-Wechsel zustande, hattest du andere Angebote?
Ich hatte mehrere Angebote aus der dritten Liga in Deutschland. Außerdem auch eins von einem Zweitligisten und weiteren Teams aus anderen europäischen Ländern. Für mich passte einfach alles: Ich kam zum Probetraining, und es war super. Die Gespräche mit der Mannschaft und dem Trainerteam waren perfekt. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl. Für mich ist das eine große Chance, in der 2. Liga in Deutschland zu spielen. Ich habe in Portugal in der 1. Liga gespielt. Aber wenn du erfolgreicher sein willst, dann musst du im Ausland spielen, am besten in Frankreich oder Deutschland, weil das Niveau einfach besser ist. Als portugiesischer Erstliga-Spieler ist ein direkter Wechsel zum Beispiel in die 1. Handball-Bundesliga unwahrscheinlich.
Ist der Unterschied zwischen 2. und 3. Liga deutlich spürbar?
Ja, auf jeden Fall. Was das Individuelle betrifft, gibt es viel mehr Qualität. Aber auch das ganze Drumherum.
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Was würdest du als deine Stärke bezeichnen?
Als Außenspieler bin ich recht schnell, was natürlich für die Position typisch ist. Außerdem habe ich eine ziemlich gute Wurfquote. Auf dem Spielfeld versuche ich immer, die Ruhe zu bewahren und konzentriert zu bleiben.
Und deine Schwächen?
Ich würde sagen am ehesten ist es das Körperliche in der Abwehr. Wenn ich einen Kreisläufer, der 120 Kilo wiegt, decken soll, dann bin ich im Nachteil. Aber ich spiele Handball seit so vielen Jahren und habe Strategien, wie ich das kompensieren kann.
Wie läuft die Vorbereitung?
Das ist aktuell recht schwer zu sagen, weil wir unser erstes Testspiel am Sonntag haben. Aber was ich sagen kann ist, dass wir viel Qualität hier haben und hart arbeiten.
Wie lauten deine Ziele für die Saison?
Für die Mannschaft hoffe ich, dass wir einen besseren Tabellenplatz als letztes Jahr schaffen. Und für mich habe ich die Zielsetzung, eine möglichst stabile Saison zu spielen, und ich hoffe, dass ich dem Team weiterhelfen kann. Ich freue mich auf den Saisonstart.
Das Gespräch wurde aufgezeichnet und auf deutsch geführt, in Teilen auch auf englisch und anschließend übersetzt.