Wetter. Nach 20 Jahren muss der FC Wetter seine Reservemannschaft aus der Kreisliga A zurückziehen. Das sind die Gründe:

Sie gehen quasi als Fußball-Ruhrtalmeister. Als Meister der Reserveteams, um genau zu sein. Diesen Titel verteidigte der FC Wetter II am letzten Sonntag in Volmarstein durch einen 5:0-Endspielsieg gegen den FC Herdecke-Ende III. Wenige Tage später wurde die Mannschaft nun vom Verein für den Spielbetrieb in der bevorstehenden Saison in der Kreisliga A2 abgemeldet und steht als erster Absteiger fest. Erstmals seit 20 Jahren stellt der Traditionsklub vom Harkortberg so keine Reserve. Und in der Kreisliga A2 bleiben mit SC Wengern, TSG Herdecke und SuS Volmarstein noch drei heimische Teams, da Aufsteiger FC Herdecke-Ende II in der Kreisliga A1 antritt.

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Die „Harkortbergelf“ am Sonntag im Ruhrtalmeisterschafts-Finale trat zwar als FC Wetter II an, bis auf Torwart Jens Krüger bestand sie aber aus Spielern der Bezirksliga-Ersten und der Altherren. Kurzfristige Überlegungen, mithilfe aus diesen beiden Teams doch in die Saison 2023/2024 zu starten, wurden allerdings schnell verworfen. „Es hätte keinen Sinn gemacht, die samstags in der Halle spielenden Altherren zu belasten und zusätzlich auf Spieler aus der Ersten zu hoffen“, erklärte Klubchef Fatih Esbe, „das wäre an jedem Spieltag eine zusammengewürfelte Truppe gewesen, ein Drahtseilakt. Und gegenüber den anderen Mannschaften wäre es Wettbewerbsverzerrung und unfair gewesen, wenn wir erst gestartet wären und uns später doch hätten abmelden müssen.“ So entschied man sich für den Rückzug und hofft auf einen Neubeginn in der Kreisliga B in der Saison 2024/2025.

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Rückzug war absehbar

Der Rückzug war absehbar, als man nach dem Abschied von Trainer Marius Pownug, der die FC-Reserve 2020 in die Kreisliga A führte, keinen neuen Trainer fand. „Wir hatten das Glück, sieben Jahre mit den Jungs zu spielen, die Marius zu einem Team zusammengestellt hatte. Mit der Mannschaft hatten wir viel Spaß“, betonte Esbe. Schon in der letzten Saison schrumpfte der Kader, weil sich Spieler beruflich umorientierten oder verletzt lange fehlten, Altherren und Bezirksliga-Spieler mussten aushelfen. Und da der Verein weder A- noch B-Junioren hatte, fehlte es an Nachwuchs. Zudem wechselten Manuel Grützmacher, Emanuel Proenca, Cedric Pinheiro, Patrick Bölling und dann auch Trainer-Bruder Robert Pownug in den Kader des Bezirksliga-Teams, in dem Marius Pownug als Co-Trainer von Coach Michael Erzen fungiert. Esbe: „Wir hätten 12 bis 14 neue Spieler benötigt, um ruhig durch die Saison zu kommen.“

Erschwert wird die Situation durch den Rückzug der Reserve auch für das Bezirksliga-Team. Für Spieler des 24-köpfigen Kaders, die dort nur die Ersatzbank drücken, entfällt die Möglichkeit, in der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A Spielpraxis zu sammeln. Allerdings hätten das, so Klubchef Esbe, auch in den letzten Jahren nur wenige Spieler wirklich engagiert wahrgenommen.