Herdecke. Die Ringer-Oberliga wird schwerer und länger als bisher. Mit sechs Neuzugängen starten die TSG Tigers Herdecke:
Acht statt vier Gegner, 18 statt zehn Kampftage: Die Ringer-Oberliga wird in der Saison 2023 schwer und lang wie nie, weil aus den bisher zwei Staffeln Westfalen und Rheinland eine wurde. „Das wird für alle eine höhere Belastung, sportlich aber auch finanziell“, macht Recep Mercan, Trainer der TSG Tigers Herdecke deutlich, die am 19. August beim KSV Kirchlinde startet. Und den Kader für die längere Saison mit sechs Zugängen verstärkt hat.
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„Wir sind nicht glücklich mit den neuen Strukturen“, räumt Mercan ein, doch die lange Oberliga-Saison vom 19. August bis 9. Dezember wird nun auch für die Herdecker Realität. Die TSG Tigers haben versucht, sich auf die neue Konkurrenz mit einem größeren Aufgebot einzustellen. Dabei mussten sie die Abgänge von zwei wichtigen Stammkräften aus dem nationalen Spitzenbereich verzeichnen: Kutkagan Öztürk kehrt zum KSV Witten zurück, kämpft dort nun im Bundesliga-Team. Und Viviane Herda, die als Gastringerin aus Witten auch für die TSG antreten konnte, verstärkt künftig den Ligarivalen TV Aachen-Walheim. So wird Herdecke in der bevorstehenden Saison lediglich mit einer Frau antreten, Fabienne Manz, sechs Zugänge sollen die Kadertiefe vergrößern. Wobei Mercan große Erwartungen besonders auf Shirkhan Guliyev aus Aserbaidschan richtet. „Das ist unser Top-Transfer, ein absolutes Monster“, sagt er, „im Training hat er unseren 98-kg-Mann hin- und hergeworfen.“
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Im Mittelfeld der nun aus neun Klubs bestehenden Oberliga hoffen die Herdecker mithalten zu können. „Alle haben sich stark verstärkt, wir nur punktuell“, sagt Mercan, „die anderen Kader sind viel größer. Besonders die Teams aus der früheren Oberliga Rheinland sind extrem stark aufgestellt.“ Den Titel, davon ist der TSG-Coach überzeugt, werden Aachen-Walheim und Lünen unter sich ausmachen. „Einige Kämpfe werden für uns sehr schwer“, weiß er, „aber wir können auch die Großen ärgern.“
Das sind die Neuen bei den TSG Tigers Herdecke für die Oberliga-Saison 2023:
Shirkhan Guliyev (75, 80 und, 86 kg, griechisch-römisch). Der Zugang aus Aserbeidschan hat noch vor fünf Jahren bei der Europameisterschaft in Stockholm bei den Kadetten für die aserbaidschanische Nationalmannschaft gerungen. „Er schließt eine große Lücke in der Mannschaft“, sagt Mercan: „Er wird als Stammringer eingesetzt.“
Yevhenii Pidlisnyi (66 und 71kg, griechisch-römisch). Der 30-Jährige von Landesligist Germania 1888 Essen-Altenessen soll Kutkagan Öztürk ersetzen, gegen den er bei der Bezirksmeisterschaft in diesem Jahr in letzter Sekunde nur knapp verlor. „Er hat uns überzeugt, dass er der Mannschaft mit seiner Willensstärke und Erfahrung helfen kann“, sagt Mercan. Ausbilder wurde „Eugen“ Pidlisnyi in seinem Heimatland Polen, wo er vor zwei Jahren noch kämpfte
Ali Yaqubov (75 und 80 kg, griechisch-römisch): Er kam bereits 2022 vom KSV Hohenlimburg nach Herdecke, unterschrieb erst dieses Jahr für die Mannschaftsaison, da er sich intensiver auf die Oberliga vorbereiten wollte. Mercan: „Seine Entwicklung im technischen und körperlichen Bereich geben ihm sehr gute Chancen für einen Stammplatz in der Mannschaft.“
Haideftos Kamtsioris (86kg, griechisch-römisch): Rückkehrer „Heidi“ hatte im letzten Jahr für die Sport-Union Annen unterschrieben, dort aber keinen Kampf bestritten. Er soll die Mannschaft „mit seiner Erfahrung und durch seine Menschlichkeit unterstützen“.
Abdul Raise (61 kg, Freistil und griechisch-römisch): Der Bruder von dem Sultan Hussein Sulimani, der derzeit in der 2. Bundesliga für Düren-Merken kämpft, soll die TSG in beiden Stilarten in der 61- kg-Klasse unterstützen.
Stefan Stefanovic (98 und 130 kg beide Stilarten). Als Backup-Ringer kommt Stefanovic vom KSV Hohenlimburg. Mercan: „Nach einer längeren Pause steigt Stefan wieder in das Mannschaftsringen ein und sorgt dafür, dass wir in den oberen Gewichtsklassen breiter aufgestellt sind.“
Weiter zum Team gehören Szabolcz Lakatos, Samin Yaqubi, Fabienne Manz, Tugkagan Öztürk, Abdul Mateen Khaliqi, Same Ullah Sidiqe, Ali Al-Mafradi, Andrej Kiselev, David Mkrtchyan, Arsalan Ebrahimvand, Mehdi Shahsavari, Marko Maksic, Mohammad Alubaidi und Leon Suslin.