Herdecke. Das Tischtennis-Talent liegt in der Familie. Nach Niclas Hegelich strebt auch die junge Schwester Vivien vom TuS Ende nach höheren Zielen:
Die 13-jährige Vivien Hegelich aus Herdecke möchte in die noch relativ frischen Fußstapfen ihres Bruders Niclas treten. Erst seit zwei Jahren spielt sie beim TuS Ende im Verein Tischtennis und kann bereits auf einige Erfolge zurückblicken, spielt etwa demnächst im westdeutschen Top-16-Finale. Das Ziel der jungen Herdeckerin ist die Damen-Bundesliga.
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Bruder Niclas Hegelich hatte bereits im vergangenen Jahr den TuS-Ende verlassen und spielt inzwischen bei Ex-Bundesligist TTC Hagen in der Landesliga. Doch auch in der Sporthalle in Herdecke-Ende trifft man das Tischtennis-Talent noch häufiger. Neben den vielen zusätzlichen Trainingseinheiten mit den alten Teamkameraden trainiert der inzwischen 20-jährige auch weiterhin die Jugendmannschaften des Vereins. Unter seinen Schülern befindet sich dabei auch seine jüngere Schwester Vivien, die ihn als Vorbild sieht: „Gerade wenn wir zusammen zu Turnieren fahren, gibt mir mein Bruder oft Tipps, wenn er selbst gerade nicht spielt“, sagt Vivien und erklärt, dass Tischtennis in der Familie Hegelich eine große Rolle spielt: „Mein Vater Michél Hegelich spielt auch Tischtennis. Er hat mir den Sport beigebracht und trainiert auch heute noch viel mit mir“, erklärt die Herdeckerin, „zuhause reden wir auch viel über den Sport. Man kann schon sagen, dass wir eine Tischtennis-Familie sind.“
Auch fernab von Schule und Sporthalle dreht sich bei den Hegelichs alles um Tischtennis: „Mein Bruder und ich spielen oft zusammen draußen auf der Steinplatte“, erklärt die 13-Jährige. Tischtennis gefiele ihr so gut, weil man sich vor allem im Einzel stark konzentrieren müsse, um die eigenen Fehler zu vermeiden. Die Gymnasiastin nutzt dabei ungewöhnlicherweise - zumindest für das junge Alter - einen schwer zu spielenden Noppenbelag auf der Rückhand. Die „lange Noppe“ verursacht für den Gegenspieler meist ziemlich undurchsichtige Rückschläge, die nicht selten dann ins Netz geschlagen werden. Der Spin ist nur sehr schwer einzuschätzen und wirkt für den Gegner teilweise unberechenbar. „Es war schwer, sich in das Spiel mit der Noppe einzufinden, aber durch die Hilfe von Niclas hat das gut funktioniert“, erklärt Vivien Hegelich.
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Wie gut das klappt, beweist die Jugendspielerin immer wieder bei Turnieren und in den Meisterschaftsspielen gegen ältere Spieler. Größter Erfolg ist das Erreichen der Finalrunde des Top-16-Ranglisten-Turniers des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes im August in Düsseldorf. Die Qualifikation für das vorhergehende Top-24-Turnier gelang der Herdeckerin mit einem zweiten Platz beim Bezirksranglistenturnier in Arnsberg, für das sie sich vorab qualifizieren musste. Beim Top-24-Turnier in Wadersloh belegte die 13-Jährige in der U15-Klasse dann einen starken neunten Platz und qualifizierte sich so für das Top-16-Finale in Düsseldorf. „Bei den Turnieren habe ich teilweise gegen sehr starke und auch ältere Gegner gespielt. Da wurde es teilweise schon emotional“, sagt sie. Am 27. August wird sie sich dann vor allem gegen Spielerinnen in ihrer Altersklasse messen müssen.
Trainerschein angepeilt
Neben Startplatz eins in der Ender Jugendmannschaft spielt die Achtklässlerin auch bereits bei den Senioren des TuS Ende mit: „Dort komme ich in der nächsten Saison von der vierten in die dritte Mannschaft. Ich hoffe, dass ich dort helfen kann, wir zusammen Spiele gewinnen, aber vor allem Spaß haben. Mit der Jugendmannschaft hoffen wir aufzusteigen“, sagt Vivien Hegelich. Doch das sind nicht die ambitioniertesten Ziele der jungen Herdeckerin: „Irgendwann will ich in der Damen-Bundesliga spielen. Das ist aber noch ein weiter Weg“, sagt sie. Dafür trainiert sie bereits drei bis vier Mal die Woche, häufig zusammen mit Bruder Niclas. Und nach ihrem 14. Geburtstag im November einen Trainerschein machen, mit dem sie ebenfalls die Jugend des Vereins trainieren kann.