Herdecke. Fast 100 Turniere hat Niclas Hegelich gespielt, um das Finale des WTTV-Cups zu erreichen. Wie der junge Herdecker dort abschnitt:

Sein Verein bezeichnete den Erfolg als „sensationell“, auch Niclas Hegelich selbst hätte dieses Abschneiden nicht erwartet. Der 19-Jährige vom TuS Ende, Spitzenspieler der ersten Mannschaft in der Tischtennis-Kreisklasse, erreichte nicht nur das angepeilte andro WTTV-Cup-Finale. Er verpasste mit Rang vier beim Finalturnier der Turnierserie in ganz Nordrhein-Westfalen auch nur ganz knapp die Medaillen. „Dabei haben meine Gegner fast alle höherklassig gespielt“, sagte Hegelich, „das war schon über meiner Erwartungshaltung.“ Um beim Finale der Top15 dabei zu sein, hatte der Tischtennis-verrückte Herdecker innerhalb gut eines Jahres fast 100 Turniere bestritten.

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„Ich wollte unbedingt zu diesem Finale!“ Das Finalturnier des beliebten Turnierformats andro WTTV-Cup, das seit vier Jahren beim TTV Waltrop ausgetragen wird, übte auf Niclas Hegelich einen besonderen Reiz aus, dafür nahm er weite Wege in Kauf. Insgesamt 94 Turniere, das von seinem TuS Ende ausgerichtete ebenso wie Wettkämpfe in Gelsenkirchen, Menden oder Hattingen, habe er bestritten, viele davon in der Woche. „Überall wo gespielt wurde, bin ich hin“, sagt der Steuerfachangestellte im letzten Lehrjahr, nach Dienstschluss um 16.30 Uhr machte er sich in ganz Westfalen auf den Weg. Um jeweils sechs Spiele pro WTTV-Cup, also insgesamt meist siegreiche 564 Partien, zu bestreiten. „Und pro Turnier bin ich weiter in der Rangliste gestiegen.“ Drei Wege gibt es zur Qualifikation für das WTTV-Cup-Finale, Hegelich schaffte es über die Steigerung seines TTR-Werts. Das ist eine statistisch ermittelte Zahl, die durch die Berücksichtigung aller Punktspiele und Turniere das Leistungsniveau eines Akteurs im Vergleich zu anderen ermittelt. „Hier habe ich Platz eins bei den mehr als 2000 Teilnehmern belegt“, ist Hegelich stolz.

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Nur knapp Rang drei verpasst

Auch beim Finalturnier setzte der Herdecker seine Erfolgsserie fort, gewann vier von sechs Spielen. Nur gegen den späteren Sieger Nils Wernerus (ESV Troisdorf) und den Zweiten Dominik Rautert (DJK Germania Kamen), beide mehrere Klassen höher aktiv, verlor er, wies die gleiche Bilanz wie der Dritte Frank Dietsch (DJK Buchholz) auf. „Er hatte die bessere Punktzahl, das ist ein bisschen ärgerlich“, sagt Hegelich. So erhielt er ein Preisgeld von 130 statt 260 Euro.

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Mit dem Erreichen des Turnierfinales setzte er eine gute Tradition beim TuS Ende fort, auch seine Teamkollegen Yves Saalmann und Carsten Gedicke hatten das schon geschafft. Mit ihnen im Team hatte sich Hegelich, der im Sommer auch seine C-Lizenz-Ausbildung bestand und als Vereinstrainer der Jugend fungiert, auch den Aufstieg in der 1. Kreisklasse zum Ziel gesetzt. Doch auf Rang sechs zur Saisonhalbzeit ist man davon weit entfernt, was am wenigsten an Hegelich mit seiner 10:2-Einzelbilanz liegt. „Es ist etwas blöd, wenn man fast alles gewinnt und als Mannschaft immer hoch verliert“, sagt er. So wechselt der junge Herdecker im Winter zum TTC Hagen, tritt beim Ex-Bundesligisten zunächst in der zweiten Mannschaft - ebenfalls in der 1. Kreisklasse - an. „Mit Aussichten auf Einsätze im Landesliga-Team“, sagt er. Als Trainer bleibt Hegelich seinem Stammklub erhalten, auch am WTTV-Cup will er weiter teilnehmen. Denn Tischtennis bleibt Hegelichs Passion: „Das spiele ich einfach sehr, sehr gerne. Wenn ich nichts zu tun habe, gehe ich an die Platte.“