Konya. Mehmet Kurt siegt mit Şanlıurfaspor im Entscheidungsspiel. Tausende Fans nehmen zehnstündige Anreise auf sich. So geht es für ihn weiter.

Er hat es geschafft, sein großer Traum ist wahr geworden. Der Hagener Fußballprofi Mehmet Kurt ist in die erste türkische Liga aufgestiegen – und krönt damit seine erste Saison im Ausland.

Mit einem 3:0-(1:0)-Sieg sicherte sich seine Mannschaft, Şanlıurfaspor, gegen Bucaspor 1928 im Relegationsspiel den Aufstiegsplatz. Über 700 Kilometer mussten Kurt und seine Teamkollegen anreisen, weil auf einem neutralen Platz in Konya die Partie stattfand.

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Schon einen Tag machte sich die Mannschaft aus dem Osten der Türkei auf den Weg – und ihr folgten zahlreiche Anhänger, die es sich nicht nehmen lassen wollten, dem wichtigsten Spiel der Saison beizuwohnen. „Die ganze Stadt fiebert mit uns“, freute sich der Hagener Profi schon im Vorfeld über die große Unterstützung.

Zahlreiche Fans machen sich auf den Weg

Zu allen Spielen reisten zahlreiche Fans an. Für das Endspiel stellte der Bürgermeister von Şanlıurfa extra kostenlose Busse zur Verfügung, die sich auf die zehnstündige Reise zum Spielort machten. „Es war der Wahnsinn. Es waren von uns circa 15.000 bis 20.000 Fans im Stadion“, war Mehmet Kurt überwältigt von der Unterstützung und ergänzt: „Sie sind zehn Stunden mit dem Bus angereist und haben vor Ort eine mega Stimmung gemacht.“ Das schien die Şanlıurfaspor-Spieler auf dem Feld noch einmal zusätzlich zu beflügeln: Von Beginn an hatten sie die Partie gegen Bucaspor 1928, die in ihrer Zweitliga-Staffel ebenfalls den zweiten Tabellenplatz belegt hatten, im Griff und feierten am Ende den verdienten Sieg.

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Feierlichkeiten in der Heimat

Und nach Feierlichkeiten im Stadion ging es mit dem Bus zurück in die Heimatstadt, wo in einem offenen Bus der Aufstieg gefeiert wurde, während die Anhänger die Straßen säumten. Nicht dabei war allerdings Mehmet Kurt: „Ich bin mit einem Freund aus Deutschland zurückgeflogen.“

Doch wieso verpasste er die Feierlichkeiten, für die er in der Saison so viel gegeben hatte? „Wir wollten endlich zurück zu unseren Familien“, sagte Kurt, dem die Strapazen der langen Saison anzumerken waren. Wie es für den 27-Jährigen weitergeht ist noch offen. Einen Verbleib beim jetzt erstklassigem Şanlıurfaspor könnte sich der Hagener, der in Deutschland unter anderem für den SC Verl und den SV Wehen-Wiesbaden auflief, durchaus vorstellen: „Ich möchte nicht jedes Jahr einen neuen Verein haben“, sagte er noch kürzlich und betonte: „Wenn uns der Aufstieg gelingt, würde ich gerne hier bleiben.“ Das Ziel wäre nun auch erreicht.