Menden/Herdecke. Der Coach bezeichnet es als ein „Wunder“. So macht der FC Herdecke-Ende den Klassenerhalt perfekt und feiert ausgiebig:

Das „Worst Case Szenario“ für Uwe Hölterhoff ist doch nicht eingetreten. Zwar wurde es nichts aus der erhofften Meisterfeier für den erklärten Fan von Borussia Dortmund, doch als Vorsitzender des FC Herdecke-Ende konnte der 59-Jährige am Pfingstmontag den BVB-Frust vom Samstag mit einer Klassenerhalts-Party wegspülen. Denn der 2:1-Sieg bei den Sportfreunden Hüingsen bedeutete für die Ender die sportliche Rettung und ein weiteres, dann viertes Jahr in der Fußball-Bezirksliga. „Das Wochenende fing ja sehr bescheiden an“, räumte Hölterhoff ein: „Aber dann konnten wir noch tüchtig feiern. Ich bin in meiner gesamten Karriere noch niemals abgestiegen, das wird jetzt auch so bleiben.“ Und das erfolgreiche Team machte sich noch von der Feier im Vereinsheim am Kalkheck aus auf zum Mannschaftsfahrt-Flieger nach Mallorca.

Viele Fotos- So feiert FC Herdecke-Ende den Klassenerhalt

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Mit einem 2:1-Sieg bei SF Hüingsen machte der FC Herdecke-Ende den Klassenerhalt in der Bezirksliga perfekt und feierte ausgelassen.
Mit einem 2:1-Sieg bei SF Hüingsen machte der FC Herdecke-Ende den Klassenerhalt in der Bezirksliga perfekt und feierte ausgelassen. © ka | ka
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Es war ein höchst emotionales Saisonfinale für die Ender, denn von Beginn an war klar, dass nur ein Auswärtssieg beim Tabellenfünften den Klassenerhalt möglich machen würde. Hölterhoff war ständig über den aktuellen Spielstand der Begegnung zwischen dem zwei Punkte hinter den Herdeckern auf dem ersten Abstiegsplatz rangierenden ASSV Letmathe und Schlusslicht TuS Ennepe auf dem Laufenden. Und schnell war klar, dass die letztlich mit 7:1 siegenden Letmather die Ender bei Remis oder Niederlage wegen des besseren Torverhältnisses überholen würden. Und 45 Minuten sah es nicht nach einem Happy End der Gäste, deren Aufbauspiel von großer Nervosität geprägt war, aus. Erst nach dem 0:1 durch Hüingsens Top-Torjäger Salvatore Militano (45.) wurden die Ender gefährlicher. Und nach dem Ausgleich durch den im Nachschuss von Bryan Schmidt verwandelten Foulelfmeter (61.) ging noch mal ein Ruck durch die Truppe, elf Minuten später konnte das Tor zum Ligaerhalt von Marvin Kleinau bejubelt werden. Zumal Hüingsen nach einer Roten Karte gegen Kapitän Sven Barnefske (83. Tätlichkeit) in Unterzahl spielte.

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Botschaft an ASSV Letmathe

Nach dem Schlusspfiff gab es dann kein Halten mehr für die Ender, die durch zahlreiche Fans unterstützt wurden. Noch in Hüingsen wurde ausgiebig gefeiert, das setzte sich später am Kalkheck fort. „Wir sind alle extrem glücklich, das war ein langer harter Weg. Dass wir drin geblieben sind, ist für mich ein Wunder“, sagte Trainer Martin Freitas, der das Team in der Winterpause übernommen hatte: „Das war unheimlich emotional. Und es ist immer wieder erstaunlich, dass da erwachsene Männer stehen und mit den Tränen kämpfen.“ Und der vor Jahresfrist von SuS Volmarstein gekommene Niklas Gütschow bekannte: „Zwei Abstiege an einem Wochenende wäre auch Scheiße gewesen.“ Gütschow war am Samstag mit seinem Vater Ralf in Leipzig gewesen - und hatte dort vergeblich auf Sieg und Klassenerhalt des FC Schalke 04 gehofft.

Mit dem FC Herdecke-Ende dagegen gelang dies. So konnten sich die Ender ein wenig Häme in Richtung des Konkurrenten Letmathe, der fest vom Sieg des Kreisrivalen Hüingsen ausgegangen war, so aber ausgerechnet in seinem 125. Jubiläumsjahr absteigt, nicht verkneifen. „Klassenerhalt kann man sich nicht kaufen! Viel Spaß in der Kreisliga @ASSV Letmathe 98“, postete das Team auf seiner Instagram-Seite.

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Von solchen Botschaften sei er kein Freund, bekannte Freitas, führte das auch auf die große Anspannung des Teams zurück. Nach der Rückkehr aus Mallorca will er sich mit seiner Mannschaft in der nächsten Woche zusammensetzen, um über die Zukunfts zu sprechen. Fest stehen die Abgänge des Sportlichen Leiters und Freitas-Vorgängers Trainers Frank Henes, der Trainer beim Hasper SV wird, und der Spieler Luca Skupin, Marcel Metz und Ulf Tinnemeyer. Zudem wollten einige ältere Spieler eventuell kürzer treten, so Freitas. „Wenn wir einen Aderlass von fünf, sechs, sieben Leuten haben, geht das nicht ohne Ersatz“, macht der Ender Trainerklar, „ich will nicht noch mal eine solche, sehr zehrende Saison erleben.“ Und er fügte an: „Wenn es passt, ist es gut. Wenn nicht, sind wir erwachsen genug, einen anderen Weg zu finden.“

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