Herdecke. Die Anspannung steigt vor der Relegation um den Verbandsliga-Aufstieg bei der HSG Herdecke/Ende. Ein HSG-Ass fällt mit Kreuzbandriss lange aus:
Relegation „können“ die Handballer der HSG Herdecke/Ende, zuletzt schafften sie vor vier Jahren so den Sprung in die Landesliga. Und sieben Spieler aus dem aktuellen Kader waren am 24. Mai 2019 dabei, als mit dem 26:18-Sieg gegen die SG Attendorn Ennest nach knapper Hinspielniederlage der Aufstieg gelang. „Die Jungs sind da ganz gut gefestigt, haben Erfahrung“, geht der aktuelle HSG-Trainer Daniel Buff nicht nur deshalb zuversichtlich in die beiden Relegationsspiele gegen die SG Ruhrtal, bei denen es um einen Verbandsliga-Platz geht. Am Samstag um 19.30 Uhr in der Ruhrtalhalle in Arnsberg-Oeventrop erfolgt der erste Akt des Aufstiegs-Dramas, eine Woche später fällt dann die Entscheidung in der Herdecker Bleichsteinhalle.
Lediglich zwei Ausfälle beklagt die HSG Herdecke/Ende vor dem spannenden Saisonfinale, allerdings spielen beide auf der gleichen Position. „Von unseren drei Linksaußen bleibt nur noch Felix Drescher übrig“, verweist Coach Buff auf den Engpass. Denn neben dem schon länger verletzt fehlenden Tim Förster zog sich im letzten Herdecker Hauptrundenspiel gegen den PSV Recklinghausen Jan Rasche eine Knieverletzung zu, die als Riss des vorderen Kreuzbands diagnostiziert wurde. „Das ist bitter für ihn, er wird kaum vor Anfang des nächsten Jahres wieder einsteigen können“, fürchtet Buff, der nun auf Drescher baut: „Felix hatte gegen Recklinghausen viele Spielanteile und hat das gut gemacht.“ Nach dem Ausscheiden Rasches, der zuvor zweimal getroffen hatte, war Drescher beim knappen 26:25-Sieg am Bleichstein mit acht Treffern Haupttorschütze der HSG.
„Wollen zu 100 % aufsteigen“
Neben ihm fehlte zuletzt nur der erkältete Niklas Rust - mit 89 Treffern immerhin bester Herdecker Feldtorschütze. „Er wird aber bis Samstag fit sein“, ist Buff überzeugt, der mit seinem Team vor der Relegaion den normalen Trainings-Rhythmus beibehielt. „Wir haben uns intensiv mit viel Videomaterial Position für Position gut auf Ruhrtal vorbereitet“, hofft der HSG-Coach: „Wir wissen, was die spielen - und die wissen, was wir spielen.“
Dabei erwartet Buff mit dem Meister der Landesliga-Staffel 6 eine Mannschaft mit Spielern, die - wie die Herdecker - seit etlichen Jahren zusammenspielen. „Das ist eine eingeschworene Truppe, das wird ein knackiges Spiel“, sagt der Herdecker Trainer, der bei seinen Schützlingen eine ansteigende Nervosität beobachtet hat. „Eine gewisse Grundanspannung sollte auch sein, um voll fokussiert auf das Spiel zu sein“, sagt er, „die Jungs sind heiß, haben Bock. Jetzt wollen wir auch zu 100 Prozent aufsteigen, das merkt man der Mannschaft an.“
Dazu geht es in der Ruhrtalhalle, in der die Teams auf Handharz verzichten müssen, zunächst um eine gute Ausgangslage für das Rückspiel eine Woche später in Herdecke. „Gut, dass wir zuerst auswärts spielen“, sagt Buff: „Wir müssen mit der Kulisse in der engen und sicher prallvollen Halle zurechtkommen und wollen dann mit einem ordentlichen Ergebnis zurückkommen. Das dürfte auch eine Niederlage sein, wenn sie nicht zu hoch ausfällt. Es gibt ja immer noch ein zweites Spiel.“ Am Bleichstein am 3. Juni ab 17 Uhr will man dann den Aufstieg perfekt machen.
75 Tickets für Herdecker
In Oeventrop erwartet die Herdecker eine kleine Halle, die nur 300 Zuschauer fasst. Jeweils 25 Prozent der Tickets für die Gäste hatten beide Vereine vereinbart, so wurden 75 Karten der HSG Herdecke/Ende zur Verfügung gestellt. Ein kleines Restkontingent gibt es noch, ist über die Sozialen Medien oder direkt bei den HSG-Verantwortlichen verfügbar. Zudem will die SG Ruhrtal am Spieltag noch etwa 50 Karten über die Abendkasse verkaufen. Den Einsatz eines Fan-Busses hatte die HSG zunächst vorgesehen, dies aber mangels Interesse nun verworfen, die Herdecker Anhänger reisen per Pkw an. Sollte der Andrang extrem groß sein, wird eine Live-Übertragung auf Leinwand vor der Halle erwogen.