Herdecke. Ab Samstag will die HSG Herdecke/Ende in der Relegation den Aufstieg schaffen. Wie das einem Vorgänger-Team vor genau 40 Jahren gelang:

Am kommenden Samstag spielen die Landesliga-Handballer der HSG Herdecke/Ende ihr erstes Spiel in der Relegation um den Aufstieg in die Handball-Verbandsliga bei der SG Ruhrtal. Eine vorfreudige Anspannung, die der heutige Geschäftsführer der TSG Handball Herdecke, Klaus Köhler, noch aus eigener Erfahrung kennt: Am 15. Mai jährte sich der Aufstieg der TSG Handball Herdecke in die damals zweithöchste Spielklasse, die Regionalliga, zum bereits 40. Mal.

Für den damals im Herdecke-Trikot aktiven Klaus Köhler ist es eine schöne Erinnerung an seinen größten sportlichen Erfolg: „Das war damals sozusagen die 2. Bundesliga. Unser Team zeichnet sich durch eine große Homogenität aus. Zusätzlich waren wir alle an die 1,90 m und richtige Kanten“, erinnert sich Köhler. Als die Mannschaft am 15. Mai 1983 zum damaligen Tabellenletzten der Oberliga-Westfalen aus Münster Hiltrup fuhr, war ein Sieg für den Ligaprimus Pflicht: „Teutonia Rieke war direkt hinter uns. Wir mussten gewinnen, aber das war schon eine knappe Nummer“, so Köhler. Am Ende siegten die Herdecker dann aber doch vor rund 300 aus Herdecke mitgereisten Fans und feierten den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse.

Das Spiel sei aber alles anderes als klar verlaufen: „Das war schon eine schwierige Situation als Tabellenerster gegen den Tabellenletzten, im letzten Spiel.“ An eine Situation erinnert sich Köhler noch besonders gut: „Unser inzwischen verstorbener Mannschaftsarzt Dr. Hans-Jürgen Krabb sollte auf dem Feld einem verletzen Spieler helfen. Der Schiedsrichter unterstelle ihm dann, dass er Harz mit aufs Feld gebracht habe. Dr. Krabb zauberte dann aber Eiswürfel aus seiner Tasche“, erinnert sich Köhler.

Elf Jahre Jahre später, 1994, stiegen die Herdecker dann als Westdeutscher Meister sogar in die 2. Bundesliga auf. Auch in dieser Saison - die Mannschaft hatte sich längst erneuert - stand Köhler noch einmal für einen Kurzeinsatz auf dem Feld: „Ich habe zusammen mit Kalla Paukstadt alle Aufstiege - von der Kreisliga bis in die zweite Bundesliga - miterlebt. Kalla und ich gehören quasi zum Inventar“, sagt Köhler stolz, der über seine damalige Truppe ins Schwärmen kommt: „Wir hatten richtig was im Rückraum, zwei überragende Torhüter und schnelle Außen.“ Der jetzigen HSG-Mannschaft wünscht Köhler viel Erfolg bei der Relegation.