Wetter. Zu Gast bei Heimatverein FC Wetter war Annika Billig von Borussia Dortmund. Beim BVB erhält die Wetteranerin eine neue Rolle:
Kurz vor ihrem letzten Spiel kehrte sie zurück auf den Platz, wo alles begann. Einmal noch - am 3. Juni beim PSV Bork - läuft Annika Billig für Borussia Dortmund auf, dann wird die Wetteranerin beim BVB Co-Trainerin der neu gegründeten U17. Wie es sich mehr an der Seitenlinie als auf dem Fußballplatz anfühlt, konnte die 28-Jährige an alter Wirkungsstätte schon einmal testen. Bei ihrem Heimatverein FC Wetter 10/30 halfen sie und drei weitere Borussia-Spielerinnen auf dem Harkortberg mit beim ersten „Tag des Mädchenfußballs“.
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Auf dieser Position, das wird schnell deutlich, fühlt sich Annika Billig nicht ganz so wohl. Zwischen die Pfosten beordert, rauschen die Schüsse der Fußballmädchen meist an der offensiven Mittelfeldspielerin vorbei. „Sandra, willst du nicht lieber ins Tor, du kannst das doch ein bisschen besser“, bittet sie FC-Torwarttrainerin Sandra König, die dem Wunsch des Gastes von Borussia Dortmund gleich nachkommt.
Die besten Fotos vom Tag des Mädchenfußballs beim FC Wetter
Ansonsten aber freut sich Annika Billig, mal wieder bei dem Verein vorbeizuschauen, wo sie - noch auf Asche - mit dem Fußball begonnen hat. Wobei sie einschränkt: „Wirklich angefangen habe ich gemeinsam mit meiner Schwester bei den Mädchen von SuS Volmarstein. Als die sich aufgelöst haben, bin ich dann zum FC Wetter gekommen.“
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Beim Mädchenfußball-Start der damaligen „Wetteraner Jugendoffensive“ wirkte die Lehramts-Studentin vor fünf Jahren dann ebenso mit wie 2020 beim Neubeginn eines Frauenteams des FC Wetter. Ehe Annika Billig vor zwei Jahren die Chance ergriff, bei der Gründung der ersten Frauenmannschaft ihres „Herzensvereins“ Borussia Dortmund dabei zu sein: „Da ist für mich ein Kindheitstraum in Erinnerung gegangen.“ Zumal der BVB mit neu gecastetem Team, in dem die Wetteranerin eine feste Rolle einnahm, gleich die Kreisliga und nach dem Aufstieg jetzt auch die Bezirksliga dominierte und vor häufig großer Kulisse von Sieg zu Sieg eilte. Ausnahmslos Siege - um genau zu sein - in der Liga und im Kreispokal, den man zweimal gewann. Nur im Verbandspokal gegen den mehrere Klassen höher spielenden VfL Bochum verlor man.
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Im EN-Finale
Beim „Tag des Mädchenfußballs“ des FC Wetter wirkten auch einige C-Jugendspieler des Vereins mit, die eine Ausbildung als DFB-Junior-Coach absolviert haben. An der Grundschule Bergschule haben sie bereits eine Schul-AG geleitet und erreichten mit der dort gebildeten Mädchenmannschaft bei den Schulmeisterschaften das Ennepe-Ruhr-Finale am 31. Mai in Witten.
Den weiteren Weg des BVB, der die Bundesliga zum Ziel hat, durch die Frauenfußball-Spielklassen wird Annika Billig auf dem Platz allerdings nicht mehr mitgehen. Vielmehr steigt sie als Co-Trainerin bei der neuen U17-Mädchenmannschaft in Dortmund ein. „Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Eine Aufgabe, auf die ich mich unfassbar freue“, sagt die Wetteranerin, die die B-Lizenz besitzt und bereits im Nachwuchsbereich des VfL Bochum Trainererfahrungen sammelte. Ob sie auch noch auf dem Platz aktiv bleibt, wisse sie noch nicht: „Mal sehen, wie sehr ich das Spielen vermisse.“
Vorerst ist sie in der Zuschauerrolle, auch am Samstag im großen Stadion beim Griff der BVB-Männer gegen den FSV Mainz nach der Meisterschale. „Es wäre toll, wenn wir nach unserem erneuten Aufstieg und Pokalsieg auch das feiern könnten“, hofft sie. Wie es sich auf dem Borsigplatz anfühlt, weiß sie vom Korso nach den Titeln mit den Borussia-Frauen aus eigener Erfahrung.
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Neues E-Juniorinnen-Team
Beim FC Wetter freute man sich sehr über den von Jugendleiter Peter Wießner initiierten Besuch der Ex-Spielerin und ihrer BVB-Kolleginnen. Immerhin 30 Mädchen - etwa die Hälfte darunter die eigenen C-Juniorinnen - kamen zum ersten „Tag des Mädchenfußballs“, der von Lajana Machwitz, Sandra König und Hakan Tiryakioglu aus dem Nachwuchs-Trainerbereich des FC organisiert wurde. „Sinn und Zweck war es, noch mehr junge Mädchen in den Verein zu integrieren“, sagte C-Jugend-Coach Tiryakioglu. Was gelungen zu sein scheint, mit den Mädchen einer AG an der Grundschule Bergstraße will man in der nächsten Saison auch ein E-Juniorinnen-Team aufbieten.