Hagen. Phoenix Hagen startet in Vechta in die Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Es wird auch ein Duell zweier leidenschaftlicher Fanlager.

Die Playoff-Viertelfinalserie zwischen Rasta Vechta und Phoenix Hagen wird auch ein Duell zwischen zwei stolzen und leidenschaftlichen Fanlagern. Über 100 in Gelb und Blau gekleidete Anhänger werden am Freitag die Reise zum Vechta Dome aufnehmen, um ihr Team im ersten Spiel der Best-of-five-Serie im ausverkauften Rasta Dome zu unterstützen (19.30 Uhr). An vorderster Front der Fanclub Tornados, der mit einem Bus anreisen wird. „Das wird ein Basketball-Fest“, ist sich Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt sicher. „Es wird einfach geil.“

Phoenix Hagen zieht nach packendem Spiel in die Playoffs ein

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    Vechta der haushohe Favorit

    Für die Hagener Fans wird es eine Herausforderung, die akustische Hoheit zu erlangen. Die Zuschauertabelle führen die Niedersachsen mit durchschnittlich 3026 Besuchern pro Partie an; 3140 passen in den Rasta Dome, der nach Clubangaben am Freitag wieder bis auf den letzten Platz besetzt sein wird. Vechta spielte vor zwei Jahren noch in der BBL und will schnellstmöglich zurück in die Erstklassigkeit. Die Rasta-Basketballer haben die Hauptrunde mit 27 Siegen aus 34 Partien auf Platz eins beendet.

    Und die Heimbilanz wirkt übermächtig: 17:0. Derweil hat Hagen sein Saisonziel – das Erreichen der Playoffs – schon in der Tasche. „Die sind unter Zugzwang, nicht wir. Wir feiern es einfach, dass wir in den Playoffs sind“, findet Martin Schmidt. „Alles, was jetzt kommt, ist für uns ein Bonus. Ein Bonus, den wir aber sehr ernst nehmen. Wir fahren nicht mit einer Ballermann-Truppe nach Vechta – wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“

    Phoenix-Fans gefürchtet?

    Als Phoenix Hagen vor fünf Jahren erstmals in den ProA-Playoffs stand, ging es ebenfalls gegen Rasta Vechta. Und das unter – für deutschen Basketball – ungewöhnlichen Umständen. Im ersten Spiel im Rasta Dome wurden die Hagener Fans von der Polizei und vielen Security-Kräften überwacht. Kurioser wurde es wenige Wochen zuvor im Hauptrunden-Rückspiel zwischen Vechta und Hagen: 200 Phoenix-Fans wurden vor der Arena von einem großen Polizeiaufgebot mit Polizeihunden empfangen. „Die Fans von Phoenix Hagen sind in allen Hallen gefürchtet“, behauptete damals Thomas Frilling, Sicherheitsbeauftragter von Rasta Vechta und von Beruf Polizist.

    Dass sie wie gewalttätige Fußball-Hooligans behandelt wurden, verurteilten nicht nur die Hagener Basketball-Anhänger selbst, sondern auch die Vereinsverantwortlichen von Phoenix aufs Schärfste. Ob die treuen Fans nun mit einem mulmigen Gefühl nach Vechta fahren? „Nein. Damals war das Ganze schon maßlos überzogen, sodass sich selbst die Polizisten wunderten, was sie da überhaupt machen sollten“, sagt Pascal Teske von den Tornados. „Das Problem liegt leider einfach nur bei deren Sicherheitschef, der unsere Gastauftritte dort wohl immer als große Bühne für sich selbst sieht und sich entsprechend aufspielt.“ Diesmal gebe es aber kein gesondertes Sicherheitskonzept, sagt Rasta-Pressesprecher Jörn Bente auf Anfrage. Was 2018 geschah, sei „alles vergeben und vergessen“, so Bente und verweist auf das friedliche Rückspiel vor wenigen Wochen.

    Endlich mal wieder ausverkauft?

    Während sich die Phoenix-Mannschaft auf Playoff-Spiel 1 vorbereitet, laufen im Hintergrund die Planungen für das erste Playoff-Heimduell seit fünf Jahren. „Das ist viel Stress, aber diesen Stress haben wir gerne“, sagt Martin Schmidt. Er mache sich Hoffnungen, dass die Krollmann Arena am Sonntag ausverkauft sein wird. Klar ist schon jetzt, dass die Tornados für eine besondere Kulisse sorgen werden: „Für das Heimspiel am Sonntag ist eine große Choreo geplant, mehr wird aber nicht verraten. Wir können aber jedem empfehlen, sich live vor Ort ein Bild davon zu machen.“