Gevelsberg/Herdecke. Hohe Wellen schlägt die Gewalteskalation im Kreisliga-A--Spiel von Ararat Gevelsberg in Silschede. Ein erstes Ararat-Spiel ist schon abgesetzt:

Hohe Wellen schlägt die Gewalteskalation, die Spieler, Trainer und Zuschauer am Sonntag am Ende des Spiels zwischen FC SW Silschede und Ararat Gevelsberg in der Fußball-Kreisliga A2 erlebt haben. Metallene Tische sollen auf Menschen geflogen sein, es soll auf Köpfe eingetreten und sogar beidfüßig auf einen am Boden liegenden Zuschauer dieses Spiels gesprungen worden sein. Es sind schlimme Szenen, die auf einer Videoaufnahme, die der WP-Redaktion vorliegt, zu sehen sind. Nun gibt es in der Kreisliga A2, in der auch vier Vereine aus Wetter und Herdecke spielen, Diskussionen darüber, nicht mehr gegen den SV Ararat - der Verein ist in der Vergangenheit mehrfach durch Gewalt auf Fußballplätzen negativ in Erscheinung getreten - anzutreten. Das am nächsten Sonntag gegen den FSV Gevelsberg II anstehende Spiel hat Ararat bereits absetzen lassen, will aber die Saison zu Ende spielen.

„Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen“, heißt es in der Polizeimeldung zum Thema „Auseinandersetzung bei Fußballspiel“. Wegen einer Schiedsrichterentscheidung - die Rote Karte gegen Ararat-Spieler Muhammed Celik - geriet ein 30-jähriger Ennepetaler mit einem ihm unbekannten Mann in Streit. In der Folge kam es zu Tumulten und einem Gewaltexzess an der Seitenlinie. Zuschauer beider Seiten lieferten sich Wortgefechte, ehe nach Beleidigungen die Fäuste flogen. Auf dem Video ist zu sehen, wie mehrere Spieler des SV Ararat sich einmischten, einer von ihnen immer wieder mit der Faust auf Zuschauer einschlug. „Man hatte das Gefühl, dass sie den am Boden liegenden Fan umbringen wollten“, schildert ein Beobachter, der nicht genannt werden möchte. Der 30-jährige Ennepetaler und ein 62-jährige Gevelsberger sind mit Prellungen ins Krankenhaus gebracht worden, ein 34-jähriger Wetteraner wurde leicht verletzt.

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Auch TSG Herdecke betroffen

„Das ist einfach nur beschämend für unseren Verein und gibt in keiner Weise die Werte des SV Ararat wieder“, reagierte die Ararat-Vorsitzende Vanessa Aufermann auf die Eskalation. Die straffällig gewordenen Spieler könne man dank zusätzliche Aufnahmen der Überwachungskamera in Silschede anhand ihrer Rückennummern eindeutig identifizieren, drei Spieler seien bereits suspendiert. Nach der Kreisspruchkammer-Sitzung würden die betroffenen Spieler aus dem Verein geworfen. „Wenn es nach mir geht, stehen die betroffenen Spieler nie wieder auf einem Fußballplatz“, sagt Aufermann, die selbst Beisitzerin im Kreissportgericht ist.

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Sie kündigte an, man werde die Saison zu Ende spielen, das Team mit Spielern der Reserve auffüllen. Der FSV Gevelsberg II wäre ohnehin nicht am Hundeicken angetreten, muss es nun auch nicht mehr. Die weiteren Gegner des SV Ararat sind noch in Überlegungen, ob sie spielen. Betroffen sind der VfL Gennebreck, die TSG Herdecke am 14. Mai und der TuS Hasslinghausen. Zu beachten ist dabei, dass ein Nicht-Antritt nach dem 30. April zu Minuspunkten in der nächsten Saison führen würde.