Hagen. Die Ischelandhalle wird in wenigen Monaten nicht mehr den Namen „Krollmann Arena“ tragen. Was das für die Stadt, Phoenix und Eintracht bedeutet.

Es ist das Ende einer kleinen Ära: Die Ischelandhalle in Hagen wird ab dem 1. Juli 2023 nicht mehr den Namen „Krollmann Arena“ tragen. Wie die Stadt Hagen auf Anfrage bestätigte, wird der am 30. Juni 2023 auslaufende Fünf-Jahres-Vertrag zwischen Stadt und dem Namensgeber Krollmann Gruppe nicht verlängert. Zurzeit gebe es keinen konkreten Interessenten, der die Namensrechte für die 3145 Zuschauer fassende Halle, in der Phoenix Hagen und Eintracht Hagen spielen, erwerben möchte.

Der Grund für das Aus des Namens „Krollmann Arena“

Die Krollmann Gruppe GmbH hatte die Namensrechte an der städtischen Ischelandhalle im Juli 2018 für fünf Jahre erworben, um ihre „Marke noch präsenter zu machen“, hieß es damals. Der Kontrakt mit der Stadt Hagen beinhaltete eine Option auf fünf weitere Jahre Vertragslaufzeit, aber die Immobilienagentur entschied sich dagegen. „Wir müssen das so akzeptieren. Es ist schade, aber kein Beinbruch“, kommentiert Karsten-Thilo Raab, Leiter des Servicezentrums Sport der Stadt Hagen. Als Grund für das Vertragsende führt Udo Krollmann, Geschäftsführer der Krollmann Gruppe, den rauen Wind in der Immobilienbranche ins Feld. Der wirtschaftspolitische Kurs der Bundesregierung „stellt uns vor zahlreiche Aufgabenstellungen“, sagt der Immobilien-Kaufmann. „Das hat auch Auswirkungen auf unseren Werbeetat.“

Dem in der Stadt Hagen sehr umtriebigen Investor sei es aber wichtig zu betonen, dass ihm der Sport in der Volmestadt weiter am Herzen liegt. Die Krollmann Gruppe werde die Zweitligisten Phoenix Hagen (Basketball) und VfL Eintracht Hagen (Handball) weiterhin sponsern. „Daran ändert sich nichts. Wir werden den Sport weiterhin unterstützen, nur eben in geringerem Maße.“ Der Erwerb der Namensrechte an der Ischelandhalle habe sich gelohnt - sowohl für die Krollmann Gruppe und deren kommerziellen Interessen als auch für den Hagener Spitzen- und Breitensport, sagt der Investor. „Wir sind dankbar dafür. Aber jetzt machen wir Platz für das nächste Unternehmen, das der Halle seinen Namen verleiht.“

„Rückkehr“ der Ischelandhalle?

Aber wird sich bis Anfang Juli ein neuer Namensgeber finden? Zurzeit sieht es nicht danach aus, sagt Amtsleiter Karsten-Thilo Raab: „Ich gehe davon aus, dass die Halle ab Juli wieder Ischelandhalle heißen wird.“ Die Namensrechte werden gemäß einer Richtlinie der Stadt Hagen nur für fünf Jahre vergeben und die geplante Mehrzweckarena, die neben der Ischelandhalle entstehen soll, werfe ihre Schatten voraus. Ausgeschlossen sei es aber nicht, dass ein Unternehmen bzw. ein Investor die Namensrechte für weniger als die vorgesehenen fünf Jahre erwerben kann. „Wenn es daran ernstes Interesse gibt, dann werden wir uns das natürlich anhören. Es sollte aber klar sein, sich ein Vertrag über ein, zwei Jahre vermutlich nicht lohnen wird. Schließlich müssten stadtweit um die 80 Namensschilder ausgetauscht werden.“

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Eine Ischelandhalle ohne kommerziellen Namensgeber bedeutet Einnahmeeinbußen – sowohl für die Stadt Hagen (und somit für den Breitensport) als auch für die Profisportklubs Phoenix Hagen und Eintracht Hagen, die ihre Heimspiele am Ischeland austragen. Pro Jahr hatte die Krollmann Gruppe 100.000 Euro netto für die Namensrechte an der Arena gezahlt. 50 Prozent gingen an die Stadt Hagen – was dem Breitensport zugute kam – und 50 Prozent an Eintracht und Phoenix, die sich die Einnahmen 50:50 aufgeteilt haben (sprich 25.000 Euro pro Verein). Hagens Zweitligisten hatten 2018 zwecks vertraglicher Gestaltungen extra die GbR Basketball Hagen GmbH/VfL Eintracht Hagen gegründet.