Hagen. Bei Phoenix Hagen laufen die Planungen für die nächsten Jahre. Geschäftsführer Martin Schmidt über Sponsoring, Etat und die Perspektive 2025.

Einfach mal abschalten, die Knochen schonen und den lieben Basketball-Gott einen guten Mann sein lassen. Für die Spieler von Phoenix Hagen kam die Länderspielpause zur rechten Zeit, aber für das Management des Zweitliga-Klubs war „Füße hochlegen“ keine Option. Zurzeit laufen im Hintergrund die Planungen, und das bei weitem nicht nur für den Doppelspieltag gegen Schwenningen (Freitag, 19.30 Uhr) und Karlsruhe (Sonntag, 17.30 Uhr).

Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt und Dominik Spohr, Vertriebs- und Marketing-Manager beim Zweitligisten, führen zurzeit viele Verhandlungen und Gespräche mit Sponsoren – über ein Engagement für die nächste Saison und darüber hinaus. Erst kürzlich gab Phoenix Hagen bekannt, dass die Buchhandelskette Thalia als Sponsor gewonnen werden konnte. Wenige Tage später folgte die Verlautbarung, dass die Catering-Firma Draut Foods zum Premium Partner aufgestiegen ist und somit die oberste Stufe der Sponsoren-Pyramide erklommen hat. Insgesamt hat Phoenix Hagen, so Martin Schmidt, seit vergangenen Sommer rund 40 neue Sponsoren akquiriert.

Aufbruchsstimmung auf allen Ebenen

Man spüre auf allen Ebenen eine Aufbruchsstimmung: Im Basketball-Team, im Verein, im Fanumfeld und eben auch bei den Partnern aus der Wirtschaft. „Vertrieb ist meine Leidenschaft, und von Tag eins an war es mir ein großes Anliegen, diesen Bereich hier voranzubringen“, freut sich Martin Schmidt darüber, was das Phoenix-Management im vergangenen Jahr geschafft hat. „Wir haben uns bei den Sponsoren Glaubwürdigkeit und Authentizität erarbeitet. Mittlerweile wissen alle, wofür wir stehen und wo wir noch hinwollen. Es ist ein richtiges Gemeinschaftsgefühl entstanden.“

An der Entstehung dieses Gemeinschaftsgefühls habe die Phoenix-Mannschaft, die erfolgreichen Basketball spielt und sich auf Playoff-Kurs befindet, einen Riesenanteil. „Chris Harris hat da ein sehr gutes Händchen gehabt“, lobt Schmidt auch den Trainer. Zudem sei der Support der Phoenix Fans einmalig, sowohl daheim als auch auswärts. „Ein Fan hat letztens einen Satz gesagt, der bei mir hängen geblieben ist“, so Schmidt. „Man kann sich mit Phoenix Hagen wieder sehen lassen. Es macht mich stolz, so etwas zu hören.“

Tolle Stimmung: Die Mannschaft von Phoenix Hagen kann sich nicht über fehlenden Support beschweren.
Tolle Stimmung: Die Mannschaft von Phoenix Hagen kann sich nicht über fehlenden Support beschweren. © Michael Kleinrensing

Nicht nur die Sponsoring-Einnahmen sind gestiegen, auch die Ticketerlöse sind in dieser Saison in die Höhe geschossen. Der Zuschauerschnitt von Phoenix-Heimspielen liegt aktuell bei 2139 und übertrifft die Erwartungen des Managements deutlich. Und so kann der Zweitliga-Klub laut Schmidt in dieser Spielzeit mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro operieren; in der von Corona geprägten Vorsaison hatte Phoenix noch einen Etatansatz von 1,1 Millionen Euro. Das Ziel für die Spielzeit 2023/24 ist ehrgeizig: „Im Idealfall knacken wir die zwei Millionen“, sagt Phoenix-Chef Schmidt. Daran arbeitet das Phoenix-Management zurzeit. Ein großer Stück vom Budgetkuchen werde zur nächsten Saison in die Infrastruktur des Klubs gesteckt, so Schmidt: „Dann wollen wir das bestätigen, was wir in dieser Saison geschaffen haben.“

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Im Hinterkopf hat der Phoenix-Geschäftsführer das Szenario, dass man in der Saison 2024/25 als „Überraschungsmannschaft“ – wie Leverkusen vor zwei Jahren – die Berechtigung zum Aufstieg ins Basketball-Oberhaus erwerben könnte. Das sei zwar nicht das Ziel, aber bei Phoenix Hagen möchte man für den Fall der Fälle gerüstet sein. „Natürlich müsste dann aber auch wirtschaftlich alles passen. Das ist vor allem vor dem Hintergrund unserer Vereinsgeschichte wichtig“, sagt der Phoenix-Geschäftsführer.

Hohe Standards der Basketball-Bundesliga

Gemäß der „Perspektive 2025“ will Phoenix schließlich in zwei Jahren „richtig angreifen“, so Martin Schmidt. Heißt: Zur Saison 2025/26 soll der Mannschaftsetat noch mal deutlich aufgestockt werden, um im Aufstiegsrennen ein gehöriges Wörtchen mitreden zu können. Auch wirtschaftlich sollen dann alle Grundlagen geschaffen sein, um den Anforderungen der BBL gerecht zu werden. Seine Standards hat das Basketball-Oberhaus just deutlich nach oben geschraubt: Bis zur Saison 2032/33 soll der Mindestetat auf 6 Millionen Euro verdoppelt werden. In der Spielzeit 2023/24 bleibt das Budget noch bei 3 Millionen Euro bestehen, danach soll es alle zwei Jahre um 500.000 Euro angehoben werden.

In einer vorherigen Version des Artikels hieß es, dass der Mannschaftsetat zur Saison 2024/25 aufgestockt werden soll, um den Aufstieg anzupeilen. Richtig ist allerdings, dass dies erst zur Saison 2025/26 geschehen soll.