Herdecke. In der Landesliga wird pausiert, so plant die HSG Herdecke/Ende intensiv die neue Saison, fast alles steht. Und ein Ex-Zweitliga-Ass kehrt zurück:

Der Titelkampf in der Handball-Landesliga 5 pausiert am Karnevals-Wochenende kurz, für die HSG Herdecke/Ende geht es am 25. Februar mit dem Derby gegen den Wittener TV weiter. Zuvor hat der aktuelle Tabellenzweite die Weichen bereits für die Saison 2023/2024 gestellt. Und setzt erneut auf größtmögliche Kontinuität: Kein Spieler will die HSG verlassen, Trainer Daniel Buff hat für die nächste Spielzeit am Bleichstein verlängert. Und er hat bereits vor Wochenfrist einen Co-Trainer erhalten, der in Herdecke wohlbekannt ist: Ex-Zweitliga-Ass Oliver Bratzke saß schon beim jüngsten Sieg bei der HSG Rauxel-Schwerin mit auf der Bank.

Stets Platz eins oder zwei, in der Hinrunde ungeschlagen: Die Bilanz von Daniel Buff, der im letzten Sommer von den Oberliga-Damen des ETSV Witten zur HSG Herdecke/Ende kam, kann sich ungeachtet der ersten beiden Saisonniederlagen in Westerholt und gegen Dorstfeld jüngst sehen lassen. „Und ohne die beiden Verletzungen von Quentin Münch und Tim Förster und die Sperre von Yannis Grasediek hätten wir diese beiden Spiele auch nicht verloren“, ist Andre Trenkelbach, Sportlicher Leiter der Herdecker, überzeugt und betont: „Wir wollten unbedingt mit Daniel verlängern. Er auch, mit der Option, dass noch Neuzugänge kommen.“ Das klappt, mit Rückraumspieler Oliver Niederquell von Ligarivale Westfalia Hombruch wurde ein vielseitig einsetzbarer Neuer bereits vor Weihnachten verpflichtet, ein, zwei weitere - zum Teil schon im Training dabei - sollen noch folgen. Trenkelbach: „Wir versuchen uns auf den Positionen zu verstärken, wo wir noch Verbesserungsbedarf sehen.“

Auch interessant

Fragezeichen bei Grasediek

So sagte auch Buff zunächst für eine weitere Spielzeit zu, unabhängig von der Klassenzugehörigkeit - Landesliga oder im Aufstiegsfall doch Verbandsliga - der HSG in der nächsten Saison. „Das Umfeld passt komplett, die Jungs sind supermotiviert, die Halle ist immer voll - es macht mir einfach Spaß hier“, macht der Recklinghäuser deutlich, der zudem keine Abgänge beklagen muss: „Es ist hervorragend, dass der gesamte Kader bleibt. Viele haben bereits nach dem ersten Gespräch zugesagt, das spricht ja für sich. Dabei hatten einige Jungs auch Angebote aus der Oberliga.“ Doch ein Wechsel sei für keinen Herdecker Spieler eine Option gewesen, sagt Trenkelbach: „Bei dem ein oder anderen geht es noch um die Spielzeit, vielleicht geht er in die zweite Mannschaft.“ Und wie lange Yannis Grasediek, der im Sommer vom Oberligisten VfL Eintracht Hagen II nach Herdecke zurückgekehrt war, zur Verfügung steht, ist wegen eines anstehenden Auslandsstudiums noch offen.

Auch interessant

Fünf Zweitliga-Jahre bei TSG

Mitten drin im Herdecker Jubel über den Sieg in Castrop-Rauxel ist der neue Co-Trainer Oliver Bratzke (3. v. links).
Mitten drin im Herdecker Jubel über den Sieg in Castrop-Rauxel ist der neue Co-Trainer Oliver Bratzke (3. v. links). © HSG Herdecke/Ende

Grasediek saß am letzten Sonntag in Castrop-Rauxel letztmals gesperrt draußen, nach dem Spiel konnte er den ersten Sieg der HSG in diesem Jahr gemeinsam mit dem Team und dessen neuem Co-Trainer bejubeln: Oliver Bratzke war wenige Tage zuvor bei den Herdeckern ins Training eingestiegen, begleitete die Mannschaft zur Partie bei der HSG Rauxel-Schwerin. „Samstags hat er zugesagt, am Sonntag saß er schon mit auf der Bank“, sagt Trenkelbach, „wir sind sehr froh, dass das mit Olli geklappt hat und versprechen uns viel von seinem Engagement.“ Einen Co-Trainer hatte die HSG schon länger gesucht, beim ehemaligen Zweitligaspieler der TSG Herdecke wurde man - zunächst bis zum Ende der aktuellen Spielzeit - fündig.

Auch interessant

Bratzkes Verpflichtung passt zur HSG-Vorliebe, Akteure mit Herdecker Vergangenheit zu holen wie zuletzt Grasediek, Förster und Luc Herold. Der heute 50-Jährige sammelte früh Bundesliga-Erfahrungen in drei Spielzeiten bei Tusem Essen kam auf seiner Linksaußen-Position aber nicht an Vereinslegende Jochen Fraatz vorbei. Er wechselte zu Regionalligist Spvg. Versmold, ehe er fünf Jahre am Bleichstein für die TSG Herdecke spielte. Und maßgeblich zum Sprung in die Spitzengruppe der damaligen 2. Bundesliga Süd beitrug. Nach dem Zweitliga-Aus der TSG war er danach für SG Schalksmühle/Halver in Ober- und Regionalliga aktiv.

In Schalksmühle spielte Bratzke auch einige Jahre gemeinsam mit Kreisläufer Daniel Buff, mit dem er nun an alter Wirkungsstätte ein Trainer-Gespann bildet. „Ich glaube, dass er mit seiner großen Erfahrung gerade unseren Außenspielern helfen kann“, sagt der HSG-Chefcoach, „wir müssen sehen, wie die Zusammenarbeit funktioniert, die Jungs waren jedenfalls begeistert.“ Einmal wöchentlich ist Bratzke im Training dabei, zudem bei den Spielen des Landesliga-Teams. Vorerst bis zum Ende dieser Saison.