Hagen. Nach 351 Tagen wird Alexander Becker am Sonntag sein Comeback für die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen geben. Und er hat viel vor.
351 Tage ist es her. Vor fast einem Jahr stand Alexander Becker zum letzten Mal bei einem Pflichtspiel für die erste Mannschaft des VfL Eintracht Hagen auf dem Feld. Nun steht der Profi-Handballer vor seinem Comeback in der 2. Handball-Bundesliga.
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Der Kreisläufer zog sich im vergangenen Jahr einen Bänderriss zu, der auch den Knorpel beeinträchtigte. Was zuerst nicht so schlimm aussah, hatte einen langen Ausfall zur Folge: Es sammelte sich Flüssigkeit im Knorpel, eine Operation wurde unausweichlich. „Das ganze Warten ist blöd. Die Flüssigkeit musste erst aus dem Knochen raus, das hat lange gedauert. Erst danach konnte operiert werden“, sagt Becker. Vor allem ein Gespräch mit dem Arzt gab ihm im Anschluss Mut: „Als ich den Termin für die Operation hatte und der Arzt sagte, dass die Chancen gut stehen, dass ich in der Rückrunde wieder spielen kann, da hatte ich ein Ziel vor Augen.“
Ungewohnte Erfahrung
Denn auch für den erfahrenen Profihandballer war die lange Pause eine ungewohnte Erfahrung. Ein Innenbandriss im Knie mit einer Ausfallzeit von sechs bis acht Wochen war seine bislang schlimmste Diagnose gewesen. Aber Stück für Stück kämpfte sich der Abwehrchef wieder zurück. Sechs Woche verbrachte er auf Krücken und durfte den Fuß nur teilweise belasten. Nach und nach steigerte er die Belastung und mobilisierte den Fuß passiv. Nebenbei arbeitete
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Alexander Becker weiter an der Stabilisation seines Rumpfs und der Oberschenkel. „Im Anschluss schauten wir, dass ich wieder ins Laufen gekommen bin und langsam mit Sprüngen anfange. Alles sehr behutsam“, sagt Becker. Im Dezember, vor dem letzten Spiel des Jahres, absolvierte der 31-Jährige seine erste Halleneinheit mit der Mannschaft.
Testspiel gegen TuSEM Essen
Am 4. Januar sollte er endlich wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. Doch Becker fiel mit einer hartnäckigen Erkältung aus und musste Antibiotika nehmen. Mitte Januar war es dann soweit: Der Defensivspezialist war zurück. Im Testspiel gegen TuSEM Essen spielte Becker erstmals wieder in der Abwehr mit, beim Topspiel der Oberliga-Reserve unterstützte er das Team von Trainer Pavel Prokopec sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.
Und der Fuß? „Dem geht es gut, der hält“, freut sich Becker, auch wenn er zugibt: „Man merkt hier und da was, aber das ist nach der langen Zeit ohne handballspezifische Belastung auch zu erwarten gewesen.“
Kondition braucht noch Zeit
Am Sonntag (17 Uhr), wenn die Eintracht bei der HSG Nordhorn-Lingen in das neue Jahr startet, will Becker wieder alles geben, um seine Mannschaft zu unterstützen: „Auch wenn die Kondition sicherlich noch ein wenig Zeit braucht, ist es für mich klar, dass ich 100 Prozent geben will, sobald ich auf dem Feld stehe.“
Die Hagener stehen momentan mit sechs Siegen und elf Niederlagen auf dem 16. Tabellenplatz. Nicht der Rang, den sich Becker und Co vor Saisonbeginn ausgemalt hatten: „Wir müssen zugeben, dass die Hinrunde nicht gut gelaufen ist“, ist der Abwehrchef offen, ergänzt aber auch: „Das ist nicht der Anspruch, den wir haben und wir werden in der Rückrunde alles dafür tun, um aus dem Tabellenkeller wegzukommen.“