Nürnberg/Herdecke. Die deutschen Taekwondo-Meisterschaften sind der erste Wettkampf. Mit welchen Zielen Anna-Lena Frömming in die Saison geht:

15 Mal war sie seit 2007 bei deutschen Meisterschaften dabei, gewann 14 Titel, holte einmal Silber: Für die deutschen Meisterschaften im Taekwondo zu werben, dafür ist Anna-Lena Frömming prädestiniert. Erst recht dann, wenn sie in ihrer zweiten Heimat stattfinden. Denn auch wenn sie vor drei Jahren ins heimatliche Herdecke zurückgekehrt ist, startet die 27-Jährige immer noch für den Nürnberger Klub TKD Özer. Den DM-Austragungsort an diesem Wochenende - die neue Kia Metropol Arena, in der Basketball-ProA-Ligist Nürnberg Falcons spielt - kennt sie allerdings noch nicht. Für die Herdeckerin sind die nationalen Titelkämpfe, deren Veranstaltungs-Plakat sie ziert, der Auftakt in eine Saison, in der früh die Höhepunkte wie die Weltmeisterschaft bevorstehen.

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In Nürnberg hat Anna-Lena Frömming auch das Jahr begonnen, ab dem 2. Januar bereiteten sich die Zweikämpfer am dortigen Bundesstützpunkt im siebentägigen Trainingslager intensiv auf die vorolympische Saison vor. Jetzt geht es in der bayerischen Metropole auch gleich im ersten Wettkampf des Jahres um die nationalen Titel. „Ich hätte mir eine längere Trainingsphase gewünscht“, sagt die Herdeckerin, die einem Jahr 2022 mit Europa- und Weltmeisterschaften und vier Grand-Prix-Teilnahmen nach dem Grand-Prix-Finale in Saudi-Arabien im Dezember eine Taekwondo-Pause einlegte. Auch mit Blick auf eine anstrengende Wettkampf-Saison 2023: „Ich wusste, dass dieses Jahr lang wird.“

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Zwei Wettkämpfe in Istanbul

Ihr primäres Ziel dort ist klar. „Ich möchte mich wieder für die Weltmeisterschaft qualifizieren, die diesmal recht früh dran ist“, sagt Anna-Lena Frömming: „Bis dahin sind es ja keine vier Monate mehr.“ Bereits vom 29. Mai bis 4. Juni wird in Baku/Aserbaidschan um die WM-Titel gekämpft. Und Punkte für eine erneute Nominierung, nachdem die 27-Jährige im letzten Herbst bei der WM im mexikanischen Guadalajara gegen die spätere Weltmeisterin Sarah Chaari aus Belgien im Achtelfinale ausgeschieden war, muss man sich bei den nationalen und internationalen Turnieren im Winter und Frühling verdienen.

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Bereits drei Tage nach den deutschen Meisterschaften in Nürnberg reist die Herdeckerin deshalb in die türkische Hauptstadt Istanbul, wo mit dem „President’s Cup Europe“ (5. bis 8. Februar) und den „Turkish Open“ (10. bis 14. Februar) gleich zwei Wettkämpfe anstehen. „Dann beginnt die zweite Vorbereitung“, weiß sie, denn ein weiteres Trainingscamp in Nürnberg folgt, ehe wieder Turniere wie die „Belgian Open“ im März anstehen. Kämpfen wird Anna-Lena Frömming dort in der Klasse bis 62 Kilogramm, nicht - wie bei den Grand Prix’ im Vorjahr - in der olympischen 57-kg-Klasse. „Das ist meine normale Gewichtsklasse, da bin ich recht stark“, erklärt sie, „da kann ich mich aufs Training konzentrieren, ohne Gewicht verlieren zu müssen.“

In der Weltrangliste über 62 kg verlor sie zwar zwei Plätze, wird aber immer noch als Zehnte geführt, in der Olympia-Rangliste über 57 kg belegt sie Rang 18. Die leichtere Klasse könnte - mit Blick auf Olympia 2024 in Paris - dann frühestens bei den eine Woche nach der WM startenden Grand Prix’ wieder interessant werden. Zunächst stehen die deutschen Meisterschaften im Fokus, bei denen Anna-Lena Frömming Favoritin in ihrer Klasse ist. Aber nicht Titelverteidigerin, denn vor Jahresfrist fehlte die Herdeckerin wegen einer Corona-Infektion.