Hagen. Trotz hoher Belastung: Die Basketballer von Phoenix Hagen gewinnen auch am 2. Teil des ProA-Doppelspieltags gegen Bremerhaven – und das deutlich.
Und dann ist Tim Uhlemann einfach explodiert: Im Alleingang brachte er gegen die Eisbären Bremerhaven eine 11:0-Serie zustande und brüllte so kräftig, dass er sich am Tag danach vermutlich mit Zeichensprache verständigen muss. Allerdings konnte keiner Uhlemann hören, denn über 2000 Hagener Kehlen kreischten im Kollektiv viel lauter. Phoenix Hagen ging dank dieses Laufs mit 47:35 in die Halbzeit und legte den Grundstein für einen nicht mehr gefährdeten 99:76-Sieg.
Der Doppelspieltag in eigener Halle endete für Phoenix mit dem perfekten Ergebnis. Und in der Tabelle der 2. Basketball-Bundesliga ProA sind die Hagener auf den vierten Platz geklettert. „Das ist ein schönes Gefühl. Jetzt können wir in die Spielpause gehen – mit Zuversicht, guten Ergebnissen und einer Stadt, die von der Mannschaft begeistert ist“, sagte Phoenix-Trainer Chris Harris.
Starke Hagener Verteidigung
Gegen Kirchheim servierte Phoenix seinen Zuschauern zwei Tage zuvor noch schwere Kost, gegen Bremerhaven gaben die Hagener Basketballer – trotz des Freitagspiels in den Knochen – ein besseres Bild ab. Das lag in erster Linie aber nicht an den offensiven Leistungen von Uhlemann (17) oder Topwerfer Marcel Keßen (20), sondern an einer tadellosen Verteidigung. Mit gutem Beispiel ging Kyle Castlin voran: Der US-Amerikaner nahm seinen Landsmann Matt Frierson so sehr aus dem Spiel, dass dieser erst nach 24 gespielten Minuten seine ersten Punkte machen konnte.
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Außerdem griffen sich Castlin und Co. 43 Rebounds, davon 16 am offensiven Brett, während Bremerhaven in dieser Kategorie ziemlich blass blieb (30/11). Bester Rebounder war an diesem Abend übrigens der kleinste Mann auf dem Feld: Hagens Aufbauspieler Grayson Murphy, dessen Entwicklung den Phoenix-Fans viel Freude bereitet.
Kraushaar muss weiterhin pausieren
Im Angriff bewiesen die Hagener nach einem durchwachsenen ersten Viertel (17:22) Vielseitigkeit und Spielwitz. Murphy und JJ Mann waren angesichts des erneuten Ausfalls von Bjarne Kraushaar noch mehr als Ideengeber gefragt – und sie enttäuschten mit je neun Korbvorlagen nicht. Insgesamt gelangen Phoenix überragende 28 Assists. Ein auf beiden Seiten starkes Spiel machte auch Lorenz Bank (13 Punkte, 6 Rebounds), der mit Einsatz überzeugt und irgendwie immer einen Weg zum Korb zu finden scheint.
Bei den Eisbären Bremerhaven überzeugte allenfalls Oldie Robert Oehle (18 Punkte), dem der Hagener Chor vom Heuboden ein paar „nette“ Lieder sang. „Es fühlt sich natürlich scheiße an“, sagte Oehle ins Mikrofon von Sportdeutschland.tv. „Wir haben in Quakenbrück schlecht gespielt und auch heute nicht gut ausgesehen.“
Punkteverteilung
Phoenix: Cikara, Murphy (7, 9 Rebounds, 7 Assists), Keßen (20, 6 Reb.), Omuvwie (11), Vaara (3), Uhlemann (17), Castlin (16), Bank (13, 6 Reb.), Krause, Mann (12, 9 Ass.).