Hagen. Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen geht mit Rückenwind ins Spiel gegen HC Elbflorenz. Die Eintracht will ihre gute Form bestätigen.

Langsam, aber sicher finden die Handballer des VfL Eintracht Hagen endgültig zu der Stärke, die sich viele schon deutlich früher erhofft hätten. Drei Tage nach dem 35:33-Erfolg beim TV Grosswallstadt geht es ausnahmsweise in einer englischen Woche schon weiter: Der HC Elbflorenz aus Dresden gastiert am Samstag um 19.30 Uhr in der Krollmann Arena.

„Der Sieg in Grosswallstadt war wichtig, vor allem war er aber verdient, was mir ebenfalls etwas bedeutet“, resümiert VfL-Trainer Stefan Neff rückblickend den zweiten Saisonsieg. Schon bei der ärgerlichen 33:34-Niederlage bei den Eulen Ludwigshafen zeigte sich die Eintracht formverbessert, ohne allerdings etwas Zählbares mitzunehmen.

Dass dies sich nun ausgerechnet bei dem Team änderte, das in eigener Halle durch eine immense Heimstärke bisher mit 8:0-Punkten glänzte, stimmt Neff positiv: „Das ist keine Selbstverständlichkeit, auch weil Grosswallstadts Heimsiege gegen starke Gegner erfolgten. Es war ein bemerkenswerter Sieg, der natürlich auch für unser Selbstvertrauen ganz wichtig war.“

Ein sichtbarer Reifeprozess

Der Trend geht bei den Hagenern also klar nach oben. Die Findungsphase, in der sich die Mannschaft befand, scheint abgeschlossen zu sein. Deutlich reifer als noch zu Saisonbeginn traten die Hagener zuletzt auf dem Parkett auf. „Ich habe das Gefühl, dass wir an Kompaktheit gewonnen haben. Das Vertrauen untereinander, auch in den Abläufen, steigt und individuell finden wichtige Spieler zu alter Form zurück“, beschreibt Neff die aktuelle Entwicklung des Teams.

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Als Paradebeispiel dafür zählt Philipp Vorlicek, der sich nach einer persönlichen Formkrise nun umso stärker zurückmeldet: 25 Tore erzielte der Rückraumrechte in den vergangenen vier Eintracht-Pflichtspielen. Auch Neuzugang Valentin Spohn liefert mittlerweile das ab, was sich die Verantwortlichen wünschen und stellt damit einen gefährlichen offensiven Faktor dar, den es erst einmal aus gegnerischer Sicht zu bändigen gilt.

Im Duell mit den Dresdnern, die sich bisher zwei Zähler mehr als der VfL erspielten, gilt alle Achtung dem Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig. Mit 67 Treffern führt dieser die ligaweite Torschützenliste an. Klar ist aber auch, dass diese Quote die Hagener Torhüter besonders motivieren wird.

Der erste Heimsieg soll folgen

Der VfL Eintracht will mit dem momentanen Rückenwind den ersten Heimsieg der Saison einfahren und damit die guten Leistungen bestätigen. „Nach Siegen hat man immer besonders Lust, direkt nachzulegen, das kennen wir gut aus der letzten Saison und darauf haben wir Bock“, so Neff, dessen Vorfreude auf die kommende Partie größer ist als noch vor ein paar Wochen, als sich der VfL im Leistungstief befand.

Mit rund 31 Gegentoren im Schnitt pro Partie müssen die Volmestädter bisher die meisten Treffer hinnehmen. Der Hagener Cheftrainer relativiert diese Statistik: „Natürlich ist die Abwehr immer ein Thema, die reine Zahl der Gegentreffer sagt dennoch wenig im Gesamtwert aus. Gegen Grosswallstadt haben wir super verteidigt, aber trotzdem 33 Tore kassiert.“

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Neben schlechten Abwehrleistungen sei laut Neff aber auch der temporeiche Spielstil, der durch die Regelneuerungen begünstigt wird, Ursache für den hohen Gegentorschnitt – mehr Angriffe, mehr Tore. „Solange wir immer ein Tor mehr als der Gegner werfen, ist es auch egal, ob wir 24 oder 38 Treffer hinnehmen müssen“, sagt Neff.

Die Personalsituation

Weiterhin muss der VfL Eintracht Hagen ohne die länger VerletztenAlexander Becker, Luca Klein und Daniel Mestrum auskommen. Aufgrund einer Erkältung wird auch Julian Renninger pausieren müssen.

Die Einsätze von Mittelmann Valentin Schmidt und Torwart Maurice Paske stehen noch auf der Kippe.