Hagen. Pierre Busch ist bei Handball-Zweitligist Eintracht Hagen der zweitbeste Torschütze. So schätzt der Rechtsaußen den bisherigen Saisonverlauf ein.
„Natürlich ist man mit anderen Vorstellungen in die Saison gestartet. Wir konnten bislang gar nicht unsere wirkliche Leistung zeigen.“ Offen analysiert Pierre Busch seine eigene und auch die Leistung seiner Teamkollegen.
Der 22-jährige Rechtsaußen stieß vor dieser Saison zu Handball-Zweitligist Eintracht Hagen und erzielte in den ersten acht Saisonspielen 32 Tore für die Mannschaft von Trainer Stefan Neff. Damit ist er nach Pouya Norouzi, der zweitbeste Torschütze der Hagener. Von der Qualität der Eintracht ist Busch überzeugt, sagt er: „Jeder, der in dieser Mannschaft spielt, weiß, was wir für Qualitäten haben. Viele haben noch nicht das auf die Platte bringen können, was sie eigentlich draufhaben.“
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Von Großwallstadt nach Hagen
Bevor es den Rechtsaußen, der nebenbei Sportmanagement studiert, nach Hagen zog, verbrachte er zwei Jahre beim TV Großwallstadt und erlebte mit dem Traditionsverein in der vergangenen Saison einen nervenaufreibenden Abstiegskampf. Am Mittwochabend (19.30 Uhr) kehrt Busch an seine alte Wirkungsstätte zurück und freut sich auf „alte Mannschaftskollegen, Fans, aber auch auf meine Eltern, die zusehen werden.“ Doch er weiß auch: „In unserer aktuellen Situation ist es ein ganz normales Spiel.“
Denn die Hagener befinden sich in einem Negativlauf: Erst eine Partie gewann die Neff-Mannschaft und steht auf dem 18. Tabellenplatz. „Daran sieht man mal wieder, dass es kein Selbstläufer ist und wir uns als Team und auch als einzelne Spieler nicht auf dem Erfolg ausruhen dürfen, den wir in der vergangenen Saison hatten“, sagt Busch. Er glaubt, dass sich der Blick der Konkurrenz auf die Eintracht aufgrund der starken Saison als Aufsteiger verändert hat: „Ich denke, dass die Gegner uns ernster nehmen als im vergangenen Jahr.“
Noch zu früh für Abstiegskampf
Doch ist es ein Vorteil für den Eintracht-Handballer, dass er mit dem TVG zuletzt in einer ähnlichen Situation steckte? „Das ist noch einmal etwas anderes. Wir sind noch an einem sehr frühen Zeitpunkt in der Saison, wenn wir ein paar Spiele gewinnen, dann sieht alles schon wieder ganz anders aus. Der richtige Abstiegskampf geht erst ein paar Spieltage vor dem Saisonende so richtig los. Aber natürlich ist es jetzt an der Zeit, sich ein Punktepolster zu schaffen.“ Der Grundstein dafür soll am besten bei seinem ehemaligen Arbeitgeber im unterfränkischen Landkreis Miltenberg gelegt werden.
Zum siebenmaligen Deutschen Meister und vierfachen DHB-Pokalsieger wird die Eintracht erneut mit personellen Problemen anreisen: Neben den Langzeitverletzten Daniel Mestrum und Alexander Becker wird auch Valentin Schmidt ausfallen. Der Kapitän klagte im vergangenen Spiel über Adduktorenprobleme. Ebenfalls fraglich sind die Einsätze von Maurice Paske (Muskelfaserriss) und Jan-Lars Gaubatz (Gehirnerschütterung). Als „nicht optimal“ bezeichnet auch Eintracht-Trainer Stefan Neff die personelle Situation seines Teams.
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Ein super Handballspiel
Doch Mut zieht er ausgerechnet aus der letzten Niederlage: Gegen die Eulen Ludwigshafen unterlagen die Hagener mit 33:34 (18:15). „Aber es hat mal wieder Spaß gemacht“, freute sich Neff, dass seine Mannschaft mit Selbstvertrauen spielte und gegen den Tabellenelften bis zur letzten Sekunde auf Augenhöhe blieb. „Wir waren Teil eines super Handballspiels, auch wenn es am Ende eine ganz bittere Niederlage für uns war.“
Nun geht der Blick nach vorne. Und dort wartet mit dem TV Großwallstadt eine Mannschaft, die nicht nur mit Igor Vori einen neuen Trainer vor dem Saisonstart bekam, sondern auch einen Umbruch im Team erlebte. „Sie spielen bisher eine starke Saison und gehen mit viel Tempo in die Spiele“, blickt Neff auf die 10:6-Bilanz der Großwallstädter, „aber wenn wir an die Leistung anknüpfen, dann werden wir auch in diesem Spiel wieder für den Sieg in Frage kommen.“