Großwallstadt. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen gelingt beim TV Großwallstadt ein 35:33-Sieg. Pierre Busch läuft gegen sein Ex-Team zu Höchstleistungen auf.
Das tat gut! Nicht nur Stefan Neff war die Erleichterung anzumerken, auch seine Spieler taten es ihrem Trainer gleich und rissen mit der Schlusssirene die Arme in die Höhe. Die Zweitliga-Handballer von Eintracht Hagen beendeten ihre Negativserie und gewannen ihr Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt mit 35:33 (17:14).
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In der ersten Halbzeit zeigte Eintracht die vielleicht beste Abwehrleistung der bisherigen Saison. Mit einem kompakten Innenblock wehrten die Hagener die Angriffe des TVG ab und konnten sich im Tor auf Mats Grzesinski verlassen, der sechs Paraden vor der Pause beisteuerte. Bis zum 12:12 (25.) war es eine ausgeglichene Partie, doch ein 3:0-Lauf sorgte für die erste größere Führung der Hagener, die sich mit einem 17:14-Vorsprung in die Pause verabschiedeten.
Mannschaftliche Geschlossenheit
Neff hatte zuletzt an die mannschaftliche Geschlossenheit seiner Mannschaft appelliert. Und genau diese zeigte die Eintracht beim TVG von der ersten Sekunde an. Zudem profitierten die Hagener von der Roten Karte für Finn Wullenweber in der 36. Minute. Der beste Torschütze der Großwallstädter, der bis dahin fünf Tore erzielt hatte, packte bei einer Abwehraktion Hagens Pouya Norouzi an den Hals. Und in der 43. sah auch Frieder Bandlow die Rote Karte, nachdem er nach Ansicht der Schiedsrichter Manuel und Jan Lier Josip Jukic zu hart angegangen war.
Und während sich die Eintracht mit Spielfreude immer mehr durchsetzte, fanden die Gastgeber keinen Zugriff mehr gegen eine kompakte Abwehr. Zudem war es Routinier Tobias Mahncke, der in der Endphase„die Kiste zugenagelt hat“, wie Eintrachts Sportdirektor Michael Stock es formulierte.
Busch erzielt neun Tore
Im Angriff war Pierre Busch kaum zu stoppen. Gegen seinen ehemaligen Verein lief der Rechtsaußen zu Höchstform auf, steuerte neun Tore bei und nahm die Spielführung in die Hand. Aber auch seine Nebenmänner ließen nicht erkennen, dass sich die Hagener zuvor mit sieben Niederlagen in acht Spielen durch den Saisonstart gequält hatten. Bis zur höchsten Führung von 27:21 (45.) kämpfte sich die Eintracht davon. Doch auch die Gastgeber, die sich vor allem in der letzten Viertelstunde auf die lautstarke Unterstützung der Halle verlassen konnten, gaben nicht auf. „Wir haben unsere Schwächephasen kurz halten können und haben auf alles eine Antwort gefunden“, lobte Stock die gute Vorbereitung der Hagener und ergänzte: „Egal welche Aufgabe uns Großwallstadt gestellt hat, wir haben es weggearbeitet.“
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Und auch als das gastgebende Team von Trainer Igor Vori sich in einem hitzigen Duell wieder herankämpfte, blieb die Eintracht ruhig. Und als Tobias Mahncke zwei Minuten vor der Schlusssirene mit seiner Parade verhinderte, dass der TVG noch einmal auf zwei Tore herankommen konnte, war der Sieg der Hagener perfekt. „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns in dieser Situation. Mit so einer Leistung kann man in der zweiten Liga viele Spiele gewinnen“, hob Stock die Bedeutung der zwei Punkte hervor. Doch viel Zeit zur Freude bleibt nicht, die nächsten Aufgaben warten schon: Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) ist der HC Elbflorenz zu Gast am Ischeland: „Jetzt gilt es sich zu stabilisieren, um am Wochenende nachzulegen.“
TV Großwallstadt: Boukovinas (6 Paraden), Minerva (10 Paraden), Klenk, Barbarskas (2), Eisenträger (7/2), Bandlow (1), Schauer, Strakeljahn, Wullenweber (7), Zhuk, Corak (5), Stark (3), Munzinger, Kammlodt (4), Rink, Schalles (4).
Eintracht Hagen: Grzesinski (6 Paraden), Mahncke (9 Paraden); Bürgin, Norouzi (5/1), Pröhl (1), Renninger, Voss-Fels, Vorlicek (7), Spohn (6), Gaubatz (1), Stüber (2), Stefan, Toromanovic, Dragunski, Jukic (4), Busch (9).
Zeitstrafen: 4:4.
Zuschauer: 746.