Hohenlimburg. Besprochen war eigentlich etwas anders. Nun prescht man in Hohenlimburg nach vorne und fordert einen Kunstrasenplatz am Ostfeld.
Diese Entscheidung lässt aufhorchen: Die Bezirksvertretung Hohenlimburg hat die Stadtverwaltung damit beauftragt, erste Planungsschritte für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes auf dem Grundstück des Ostfeldsportplatzes einzuleiten. Dabei hatte der Sportausschuss erst im Februar erklärt, beim Thema neue Kunstrasenplätze in Hagen zunächst die Füße still zu halten. Auch Hohenlimburgs Jochen Eisermann, Bezirksbürgermeister und gleichzeitig Mitglied im Sportausschuss, war dabei. Wieso also die plötzliche Kehrtwende?
In „erste Lesung“ gepackt
Am 16. Februar dieses Jahres stand folgender Beschluss im Sportausschuss zur Debatte: „Der Sport- und Freizeitausschuss der Stadt Hagen beschließt, die Reihenfolge der perspektivisch angedachten Kunstrasenplatzbauten zu ändern und frühestens ab dem Jahre 2025 einen Kunstrasen sowie ein eventuelles Kleinspielfeld in Haspe zu realisieren und frühestens ab dem Jahre 2029 einen Kunstrasenplatz in Hohenlimburg.“ Der Ausschuss vertagte den Punkt und erklärte dafür die „erste Lesung“. Beratungsstatus sozusagen. Der Ton aber war gesetzt. Und dass der Druck in Haspe hoch ist, steht außer Frage.
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Zugespitzt lässt sich sagen: Haspe vor Hohenlimburg. Dass vertagt wurde, hat damit zu tun, dass kein Geld für eine Planung zur Verfügung steht. Nach dem Bau des Kunstrasenplatzes an der Alexanderstraße und dessen Fertigstellung im Jahr 2021 ist derzeit noch der Bau des Kunstrasenplatzes „Emst II in Arbeit“. Dessen Fertigstellung ist an die Vermarktung des Loheplatzes geknüpft.
30 Teams nutzen Plan
Unterdessen hatte sich in Hohenlimburg eine Verschiebung ergeben. Der TSK Hohenlimburg hatte seinen Spielbetrieb auf den Kunstrasen am Höing verlegt, so dass alle übrigen Mannschaften im Stadtbezirk Hohenlimburg auch Spielzeit auf dem Kunstrasen am Kirchenberg erhalten können. Für die Jahre 2025/2026 war der Bau eines Kunstrasen in Hohenlimburg aus Mitteln der Sportpauschale eingeplant; in den Jahren 2029/2030 dann für den Stadtbezirk Haspe. Wegen der geänderten Bedarfs schlug das Servicezentrum Sport vor, die Reihenfolge zu ändern.
Nun ändert die Bezirksvertretung Hohenlimburg die Reihenfolge. Der Bedarf sei gestiegen. Der Betrieb auf dem Kunstrasen des Berlet-Stadions sei kaum aufrecht zu erhalten. 30 Teams würden ihn nutzen. Der zusätzliche Naturrasenplatz sei nicht ganzjährig zu bespielen. Der Ostfeldsportplatz sei in einem desolaten Zustand.
Alternativen zum Kirchenberg?
Die Errichtung eines Kunstrasens am Ostfeld solle aus der Sportpauschale bezahlt werden. Dass unter anderem auch Jochen Eisermann nun dafür stimmt, obwohl er das Thema im Februar mitvertagt hatte, erklärt er so: „Ich habe einer ersten Lesung zugestimmt, da der Antrag in keinster Weise stimmig noch mehrheitsfähig gewesen wäre. In Hohenlimburg wurde für einen zweiten Kunstrasenplatz immer der Kirchenberg genannt. Ich möchte Alternativen prüfen lassen.“