Hagen. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen unterliegt der SG BBM Bietigheim mit 26:32. Trainer Stefan Neff gibt sich kämpferisch.

Blau-rotes Konfetti verteilte sich auf dem braunen Hallenboden der Krollmann Arena. Es waren nicht viele Anhänger, die den weiten Weg aus Bietigheim bei Stuttgart auf sich genommen hatten. Gerade einmal sieben Fans, aber jeder Einzelne von ihnen mit einer Trommel ausgestattet, begleitete die SG BBM Bietigheim zum Auswärtsspiel bei Eintracht Hagen. Doch die Baden-Württemberger sorgten nicht nur für eine beeindruckende Geräuschkulisse: Sie waren es auch, die am Ende des Spiels der 2. Handball-Bundesliga einen Sieg ihrer Mannschaft bejubeln durften, während die Abwärtsspirale von Eintracht Hagen weitergeht: Mit 26:32 (12:15) unterlag die Mannschaft von Trainer Neff am Sonntagnachmittag vor fast 800 Zuschauern.

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Dabei starteten die Hausherren wieder einmal schwungvoll in die Partie, doch das 4:3 (6.) durch Damian Toromanovic sollte die Hagener letzte Führung sein. „Es war ähnlich wie in den vergangenen Spielen“, resümierte Eintracht-Coach Stefan Neff den Verlauf: Seine Mannschaft verwarf frei vom Kreis und beging im Spielaufbau viele einfache Fehler. Anstatt sich freie Torchancen zu erspielen, warfen die Eintrachtler zu früh auf das Tor – mit einer schlechten Trefferausbeute. So zog die SG 12:7 (24.) davon. „Positiv war sicherlich, dass wir den Rückstand vor der Pause noch einmal verkürzen konnten“, sah Stefan Neff bei seiner Mannschaft eine gute Reaktion. Auf 12:15 (30.) kämpfte sich die Eintracht noch einmal heran. Die Hagener konnten sich vor allem bei einem Spieler dafür bedanken, dass der Rückstand zur Pause nicht größer ausfiel: Mats Grzesinski. Der Torhüter, der insgesamt auf 13 Paraden kam, hielt seine Mannschaft immer wieder im Spiel.

In die zweite Halbzeit startete die Eintracht gleich mit einem technischen Fehler, den die Bietigheimer zu einem Gegenstoß nutzten.

Rote Karte für Bürgin

Und auch eine freie Chance von außen hielt SG-Torwart Frederik Genz, der ebenfalls auf 13 Paraden im Spiel kam. Als auch noch Theo Bürgin in der 35. Minute die Rote Karte für zu hartes Einsteigen gegen Juan de la Pena sah, war der Start in die zweite Hälfte komplett missglückt. „Die Euphorie, die wir uns vor der Pause erspielt hatten, konnten wir nicht nutzen“, musste Neff einsehen, der in der Folge versuchte, mit einem siebten Feldspieler für mehr Auftrieb zu sorgen.

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Und erst einmal sah es so aus, als wäre es die richtige Antwort: Von 17:26 (44.) kamen Hagen auf 22:27 (48.) heran. Doch Bietigheims Trainer Iker Romero nahm die Auszeit – und der Eintracht damit erneut den Schwung. So stand am Ende die sechste Saisonniederlage für die Eintracht. Auf die fehlenden Spieler wollte Coach Neff die erneute Pleite nicht zurückführen: „Die Verletzungen vorzuschieben wäre jetzt nur eine faule Ausrede. Wir haben genug Leute, die in dieser Liga dominant Handball spielen können. Das war heute leider bei zu wenigen Spielern der Fall.“

Die Eintracht steht inzwischen auf dem 17. Tabellenplatz. Eine Situation, mit der auch Trainer Neff nicht zufrieden ist, aber er gibt sich kämpferisch: „Die Stärke eines Teams zeigt sich immer dann, wenn es nicht läuft.“

Eintracht Hagen: Grzesinski (13 Paraden), Mahncke; Bürgin (1), Norouzi (5), Pröhl (4), Schmidt (2), Renninger, Voss-Fels, Vorlicek (3), Spohn (1), Stüber (1), Stefan, Toromanovic (3), Busch (5/4), Jukic (1).

SG Bietigheim: Poltrum, Genz (13 Paraden), Claus (3), Öhler (3), Wolf (5/4), Schäfer (2/1), de la Pena (4), Wiederstein (2), Velz (5), Hejny (1), Ehrlich, Brenner (1), Fischer (6).

Zuschauer: 782.