Hagen. Tornados-Mitglied Pascal Teske spricht im Interview über den Umbruch bei Phoenix Hagen, den ersten Saisonsieg und die Auswärtsfahrt nach Trier.
Eine Stimmung, wie man sie beim ersten Spiel der Saison 2022/23 gegen Münster erleben konnte, hat es bei Phoenix Hagen seit gut zweieinhalb Jahren nicht mehr gegeben. Verantwortlich dafür zeichnete sich vor allem der Fanklub Tornados, der seit nunmehr zwölf Jahren vom Heuboden so laut singt, klatscht und jubelt, dass die Phoenix-Basketballer kaum anders können, als alles zu geben.
Am 2. Spieltag der 2. Liga ProA müssen die Hagener Anhänger aber noch lauter sein, um gehört zu werden: Es geht auswärts gegen die Gladiators Trier, die im Traditionsduell heiß auf den ersten Saisonsieg sind (Sonntag, 17 Uhr). Vor der Partie sprachen wir mit Tornados-Mitglied Pascal Teske über Umbruch, Identifikation und das Verhältnis des Fanklubs zur neuen Phoenix-Geschäftsführung.
Herr Teske, wie sehr freuen Sie sich – nach zwei Corona-Saisons mit Zuschauerverbot und anderen Auflagen – auf die erste Auswärtsfahrt in dieser Saison?
Pascal Teske: Als der Spielplan veröffentlicht wurde und wir gesehen haben, dass unser erstes Auswärtsspiel in Trier stattfindet, war die Vorfreude natürlich groß. Die Spiele in Trier bedeuten immer Spannung bis zur letzten Minute, weshalb ich nur jedem raten kann, live vor Ort dabei zu sein.
Wie viele Tornados werden wohl am Sonntag in Trier sein?
Etwa 25 Leute. Leider sind für eine Busfahrt zu wenige Anmeldungen reingekommen, weshalb wir den Bus leider absagen mussten und stattdessen mit Pkws nach Trier anreisen werden.
Wie fanden Sie das erste Saisonspiel gegen Münster?
Sowohl spielerisch – zumindest die ersten drei Viertel – als auch organisatorisch war durchaus noch Luft nach oben, wobei das gerade beim ersten Saisonspiel nicht allzu verwunderlich ist. Umso schöner ist es jedoch, dass die Mannschaft durch ihren Einsatz und Kampfeswillen trotzdem das Spiel gewinnen konnte. Erfreulich waren außerdem die Zuschauerzahl und die Stimmung zum Ende des Spiels, was uns positiv auf das nächste Heimspiel gegen Vechta blicken lässt.
Im Phoenix-Team hat’s einen erheblichen Umbruch gegeben. Marcel Keßen ist nun der einzige gebürtige Hagener im Kader. Fehlt da ein Stück weit die Identifikation?
Nein, mir persönlich nicht. Natürlich ist es schön, wenn man Eigengewächse für Phoenix spielen sieht, aber solange die Spieler mit Herz und Leidenschaft dabei sind, verkörpern sie genau das, was die Hagener Fans sehen wollen. Die Identifikation kommt dann von ganz alleine.
Wie gefällt Ihnen das neue Team?
Die ersten Eindrücke von den Jungs sind sehr gut. Nicht nur, dass wir sportlich eine junge, schlagkräftige Truppe zusammengestellt haben, von der ich mir persönlich einiges erhoffe. Ebenso erscheint mir der Teamspirit ungemein hoch, was wir Fans auf den Rängen spüren und sich positiv auf uns überträgt. Ich denke, dass wir mit der Mannschaft diese Saison noch viel Freude haben werden und kann nur jedem dazu raten, sich in der Halle selbst einen Eindruck davon zu verschaffen.
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Das Verhältnis der Tornados zur Phoenix-Klubführung war in den vergangenen Jahren nicht immer einfach, das kam auch in eurem kritischen Facebook-Post vom April 2021 zum Ausdruck. Ist das Verhältnis besser geworden?
Absolut. Wir wollen mit der neu aufgestellten Klubführung ohne jegliche Vorverurteilung in die Saison gehen und sind guter Dinge, dass man gemeinsam an einem Strang zieht, um Phoenix wieder in die (sportliche) Erfolgsbahn zu lenken. Daher war es uns vor Saisonbeginn auch wichtig, dass wir einen Austausch mit Harris und Keßen führen konnten, um über die Vergangenheit und die neue Spielzeit sprechen zu können.
Mit Martin Schmidt hat ein neuer Geschäftsführer bei Phoenix Hagen das Sagen. Er hat regelmäßige Fan-Talks eingeführt und sich im ersten Spiel gegen Münster für den Support vom Heuboden bedankt. Wie kommt das bei Ihnen an?
Bisher haben wir einen positiven Eindruck von Martin gewinnen können. Ihm liegt die Kommunikation mit den Fans wirklich am Herzen und ist nicht bloß eine leere Phrase, so wie es bei den vorherigen Geschäftsführern der Fall gewesen ist. Seine offene Art erweckt den Eindruck, dass ihn die Meinung der Fans wirklich interessiert und er die Interaktion nicht nur als lästige Pflichtaufgabe ansieht. Schlussendlich hoffen wir, dass auf Worte auch Taten folgen und dass das nur der Anfang eines langfristigen, nachhaltigen Prozesses ist.