Hagen. Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen spielt daheim 31:31 gegen FK Motor Saporischschja. Eine Szene am Spielende erhitzt die Gemüter.

Einen nicht ganz perfekten offiziell ausgerufenen Saisoneinstand erlebte Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen. Der erste richtige Härtetest mit dem neu in die 2. Handball-Bundesliga aufgenommenen ukrainischen Verein FK Motor Saporischschja endete 31:31 (17:15). Dabei verhinderte eine fragwürdige Entscheidung der Unparteiischen nach Ablauf der regulären Spielzeit den Heimsieg.

Schiedsrichter will ein Zeitspiel gesehen haben

Nach Ansicht der beiden Schiedsrichter soll der Hagener Torwart Mats Grzesinski durch Zeitspiel den späten Ausgleich der Ukrainer verhindert haben, was laut Regelwerk in der letzten halben Minute eine Rote Karte sowie einen Strafwurf zur Folge hat. „Es war überhaupt kein Spieler von uns auf dem Platz, der sich irgendwas ertricksen wollte. Über die Entscheidung bin ich erbost, weil wir eine Siegermentalität aufbauen wollen“, zeigte sich VfL-Trainer Stefan Neff nach der hitzigen Schlussphase verärgert.

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Eine rundum ausgeglichene Partie mit einigen Führungswechseln spielte sich in der Krollmann Arena ab. Und wie erwartet spielte auch der ukrainische Champions-League-Teilnehmer von Beginn an munter mit. Zwar ließ der erste Treffer des Abends erstaunliche sechs Minuten auf sich warten, beim Tor der Gäste von 4:6 (14.) Dmytro Horiha waren beide Offensivreihen dann doch im Spiel angekommen. In der Folge ließen die Hagener allerdings zu viele ihrer Chancen liegen, erst nach 24 Minuten beim Stand von 10:11 traf die Eintracht wieder hochprozentiger und ermöglichte eine 17:15-Pausenführung.

Torhüter unter sich (von links): Mats Grzesinski, Tobias Mahncke und Maurice Paske.
Torhüter unter sich (von links): Mats Grzesinski, Tobias Mahncke und Maurice Paske. © Michael Kleinrensing

Offensiv dynamische Ukrainer machte es den Grün-Gelben auch im zweiten Durchgang in der Abwehr schwer. Bis zum 26:29 (56.) kurz vor Ende der Partie behielt Saporischschja die Oberhand. Dann jedoch zogen die Gastgeber in Person von Neuzugang Valentin Spohn noch einmal richtig an. Nach zwei Toren Spohns zum 30:30 erkämpfte sich der Rückraumspieler den Ball sofort wieder zurück, um auf Pierre Busch abzulegen, der zum vermeintlichen Siegtreffer einnetzte.

Neuzugang bekommt ein Sonderlob von Neff

Ein Sonderlob vom Chefcoach verdiente sich Spohn nach Spielende: „Er hat in der Endphase den Willen gezeigt, den ich mir von ihm erhoffe und hat als entscheidender Mann das Spiel gedreht. Aber alle Neuzugänge integrieren sich gut, wir werden an der Feinabstimmung weiter arbeiten.“ Besonders auffällig präsentierte sich zudem der vom TV Emsdetten gekommene Kreisläufer Frederic Stüber. Mit einer emotionalen mitreißenden Art dürfte der VfL eine weitere wichtige Säule besonders im defensiven Innenblock gefunden haben.

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Die „heiße Wettkampfphase“ hat laut Neff für den VfL Eintracht Hagen mit diesem Testspiel nun begonnen. Umso besonderer war es, dass dafür ein internationaler Gast aus der Ukraine begrüßt werden durfte. Und auch spielerisch dürfte der VfL nun wieder einen kleinen Schritt weiter gekommen sein, um am Leistungshöhepunkt in das erste Pflichtspiel gehen zu können.

Als nächstes treten die Grün-Gelben erst einmal an diesem Freitagabend beim BDO-Cup des Oberligisten TuS Volmetal an, wenn man im Halbfinale auf den Gastgeber und Stadtrivalen trifft (18 Uhr, Sporthalle Volmetal).

Aufstellung und Tore

VfL Eintracht Hagen: Paske, Grzesinski; Bürgin (2), Jukic, Norouzi (6), Spohn (3), Stefan, Schmidt (8/4), Klein (1), Voss-Fels (3), Gaubatz, Toromanovic (1), Stüber (3), Busch (2), Pröhl (2).