Herdecke/Wetter. Wie sind die Bezirksligisten FC Wetter und FC Herdecke-Ende für die Saison gerüstet? Auch die letzten Tests geben Aufschluss:

Wie sind die Fußball-Bezirksligisten auf die am nächsten Sonntag startende Saison vorbereitet? Der FC Herdecke-Ende unterlag im letzten Test deutlich mit 0:6 gegen den starken TuS Eichlinghofen, während der FC Wetter die U23 des ASC Dortmund mit 2:1 bezwang. Und Neuzugang Nummer 15 verpflichtete. Unser Überblick zeigt, wie die Vorbereitung bei den beiden klassenhöchsten heimischen Teams lief und welcher Neue sich schon als Verstärkung herauskristallisierte:

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FC Herdecke-Ende

Den stärksten Gegner hatten sich die Ender für das letzte Spiel der Vorbereitung ausgesucht, beim 0:6 (0:3) gegen den klassengleichen TuS Eichlinghofen wurden ihnen die Grenzen aufgezeigt. Ohne Chefcoach Frank Henes, der noch bis zum Wochenende im Allgäu wandert, übernahm Co-Trainer Christian Drewermann am Kalkheck die Verantwortung. „Das war schon eine Top-Truppe“, sagte er, relativierte aber auch das hohe Ergebnis gegen die 23 Spieler durchwechselnden Dortmunder: „Wir haben einiges zu verschiedenen Spielsystemen ausprobiert. Und zwei, drei Tore hätten wir auch machen können.“ So vergab der eingewechselte Bryan Schmidt zwei gute Chancen. Und Henes, der sich im Urlaub über den letzten Test informierte, nahm die deutliche Niederlage ebenfalls gelassen. „Lieber einmal 0:6 verlieren und dann die richtigen Lehren daraus ziehen“, sagte er, „so offensiv würden wir gegen stärkere Teams in der Liga auch nicht agieren.“

Als Ruhrtalmeister geht der FC Herdecke-Ende in die Bezirksliga-Saison 2022/2023.
Als Ruhrtalmeister geht der FC Herdecke-Ende in die Bezirksliga-Saison 2022/2023. © ka | ka

Insgesamt, so Henes, sei er mit dem Stand der Vorbereitung aber zufrieden. Immerhin gewann sein Team alle Spiele bei der Ruhrtalmeisterschaft, holte sich erstmals seit 2015 dort den Titel. Und lediglich gegen den neuen Ligarivalen SG Blau-Weiß Haspe (2:5) musste man sich klar geschlagen geben. „In 70 Prozent der Trainingseinheiten hatten wir 20 Spieler beim Training“, sagte Henes, der bei den Neuzugängen Verstärkungs-Potenzial für sein Team sieht. Etwa beim bisherigen Oberliga-Torwart Kevin Beinsen, der alle Testspiele bestritt. „Als Stoßstürmer ist er eine gute Alternative zu Bryan Schmidt, der beruflich häufiger eingespannt ist“, sagte Henes.

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Auch die Ex-Volmarsteiner Nouel Zeschky, dessen Einsatz beim Bezirksliga-Start wegen einer Muskelverletzung allerdings noch fraglich ist, und Niklas Gütschow sowie der immer besser in Tritt kommende Marvin Krumnack seien Kandidaten für die Kader-Positionen eins bis 15. Der nach längerer Pause zurückgekehrte Marc Michael Neuhaus habe noch konditionellen Rückstand und müsse an seiner Fitness arbeiten. Den Syrer Yasser Ismail hat der FC-Coach an die Kreisliga-B-Reserve abgegeben: „Dort können wir ihn besser aufbauen.“

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FC Wetter

Gegen einen Bezirksligisten aus Dortmund trat auch Lokalrivale FC Wetter an, siegte aber mit 2:1 (1:1) gegen die U23 des ASC Dortmund. „Das war fast eine U19, die sehr fit war und uns gut hat arbeiten lassen“, sagte Wetters Trainer Marc Schmitt und zeigte sich mit dem konditionellen Zustand seines Teams zufrieden: „Wir hatten hinten heraus die Körner, um da zu bestehen und sogar Vorteile.“ Durch ein „Slapstick-Eigentor“ von Marco Eckhoff gerieten die Gastgeber in Rückstand (19.). „Der Ball wäre wohl vorbeigegangen, aber Marco wollte per Kopf klären und lenkte ihn ins Tor“, sagte Schmitt, der kurz darauf den Ausgleich durch Justin Tyler per Kopf sah (24.). Nach dem Wechsel war es dann erneut Testspieler Berkan Aras, der nach einer einstudierten Ecke den Siegtreffer erzielte. „Wir haben uns geeinigt, er wird uns verstärken“, freute sich Schmitt über den Neuzugang, der in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildet worden ist.

Aras und auch der zu Beginn der Vorbereitung fehlende Tyler sollen dem FC Wetter mehr Torgefahr verleihen, die in etlichen Tests fehlte. Man habe zuletzt kein Spiel mehr verloren, aber zu wenig Tore erzielt. „Wir wollen ja unbedingt über dominanten Ballbesitz kommen, geduldig spielen und nicht zu viel riskieren“, sagt Schmitt - und räumt ein: „Uns war allen klar, dass wir zu Saisonbeginn noch nicht da sein werden, wo wir sein wollen.“ Wobei er die positive Entwicklung hervorhob: „Wir haben den Jungs ja viel mitgegeben an taktischem Rüstzeug - und es wird immer besser.“ Positiv sei zudem, dass man in der Vorbereitung lediglich „anderthalb Verletzte“ zu beklagen habe. Kapitän Maik Wiggershaus sei nach einer Zerrung bald wieder einsatzfähig, lediglich bei Ramazan Ünal (Verdacht auf Muskelfaserriss) warte man noch auf eine Diagnose. Am Donnerstag beim Holzwickeder SC testet der FC Wetter ein letztes Mal.