Herdecke. Mit dem Sieg von Gastgeber FC Herdecke-Ende endete die Fußball-Ruhrtalmeisterschaft. So lief der Finaltag:
Sieben Jahre nach der Premiere an gleicher Stelle kehrte die Fußball-Ruhrtalmeisterschaft zum Ender Kalkheck zurück. Und erstmals seit 2015 siegte Gastgeber und Bezirksligist FC Herdecke-Ende, der im Finale die TSG Herdecke mit 3:1 bezwang. FC Wetter (6:5 gegen SC Wengern) und SuS Volmarstein (6:3 gegen TuS Esborn) benötigten für ihre Siege in den Platzierungsspielen jeweils ein Elfmeterschießen. Endes Klub-Vorsitzender und Gründer der Ruhrtalmeisterschaft war gleich aus mehreren Gründen stolz und zufrieden. „Natürlich freue ich mich über den Sieg unserer Mannschaft, das ist doch klar“, sagte Uwe Hölterhoff.
Ruhrtalmeisterschaft- Die schönsten Fotos vom Finaltag
Die Zuschauerresonanz von 150 Besuchern trotz Frauen-EM und DFB-Pokalspielen am Finaltag, dazu all die Gespräche mit den alten Hasen und Fachsimpeln bei Bier und Bratwurst - all das hätte sein Fußballherz höherschlagen lassen. „Die fairen Spiele ohne eine einzige Rote Karte und der freundschaftliche Umgang nach den Spielen, das alles ist der Lohn für die ganze Arbeit, die man in eine solche Veranstaltung investieren muss.“ Auch die Trainer und Verantwortlichen der anderen Teilnehmer waren mit der Organisation und dem Ablauf der Veranstaltung zufrieden. „Wir haben keine negative Kritik gehört, aber es gab viel Lob von allen Seiten“, sagte Hölterhoff, der sich auf einen Tag Urlaub nach den Titelkämpfen freute. Im nächsten Jahr ist der SuS Volmarstein an der Köhlerwaldstraße der Gastgeber für die Ruhrtalmeisterschaft der Reserveteams und anschließend die achte Auflage der ersten Mannschaften.
Endspiel: TSG Herdecke—FC Herdecke Ende 1:3 (1:3). Starke 20 Minuten reichten dem gastgebenden Bezirksligisten im Derby gegen den klassentieferen Stadtrivalen, um mit 3:0 in Führung zu gehen. Michel Wolf verwertete die starke Vorarbeit von Nils Henkler, der sich auf der linken Angriffsseite durchsetzen konnte und präzise nach innen spielte, zur frühen Führung (10. Minute), Marcel Metz mit seinem dritten Turniertreffer (16.) und erneut Wolf (22.) sorgten scheinbar schnell für klare Verhältnisse. In der 26. Final-Minute fiel bereits der letzte Treffer des Turnier-Auflage, Endes Marc Neuhaus, der vor dem einschussbereiten Nikolai Böhner klären wollte, unterlief ein unglückliches Eigentor. Eine weitere Chance von Böhner drehte FC-Torhüter Johannes Kost um den Pfosten, erst in der Schlussphase hatten Pascal Trawinski und Böhner noch einmal Pech, scheiterten bei einer Doppelchance an Pfosten und Latte (88.). Dann stand der Turniersieg der Gastgeber an.
„Unter dem Strich haben wir heute, aber auch das Turnier insgesamt verdient gewonnen“, sagte FC-Trainer Frank Henes, der auch 2015 schon Trainer der Ender war. „Wie schon am Mittwoch gegen Wengern haben wir gezeigt, dass wir es können, nach der 3:0-Führung aber auch diesmal wieder nachgelassen. Anscheinend werden wir es wohl nie hinbekommen, über 90 Minuten hochkonzentriert zu sein.“ TSG-Trainer Marcel Brandenstein hatte sich beim Spiel gegen den FC Wetter (0:0) verletzt, coachte an der Seitenlinie an Krücken. „Wir können absolut zufrieden sein, haben hier gegen zwei Bezirksligisten gespielt und uns gut aus der Affäre gezogen“, sagte er: „Leider waren es heute in der Anfangsphase zwei Fehler zu viel. Wir sind hier mit Spielern aus allen drei Seniorenteams angetreten und haben uns sehr gut präsentiert.“
Maurice Dickerhoff ist bester Torhüter
Geschäftsführerin Anke Meckler vom FC Herdecke-Ende übergab den Pokal und die Geldpreise an die Spielführer sowie die besonderen Auszeichnungen an die Spieler: Marcel Metz (FC Herdecke-Ende) erzielte drei Treffer und wurde bester Torschütze, Maurice Dickerhoff (TSG Herdecke) wurde zum besten Torhüter gekürt, Juri Marinelli (FC Wetter) wurde als bester Spieler ausgezeichnet.
100 Euro gab es für Sieger FC Herdecke-Ende (Johannes Kost), 75 Euro gingen an die TSG Herdecke (Florian Drevermann), 50 bzw. 30 Euro an FC Wetter (Maik Wiggershaus) und SC Wengern (Krzysztof Dudek).
Spiel um Platz 3: FC Wetter - SC Wengern 6:5 (1:1) nach Elfmeterschießen. Auch hier setzte sich die klassenhöhere Mannschaft durch, allerdings erst, nachdem 12 Elfmetergeschossen wurden. In der 30. Minute tauchte Juri Marinelli frei vor SC-Torhüter Alex Buerger auf und schob aus 15 Metern flach zur Führung des Bezirksligisten ein. Zwei Minuten später gab es nach Foul an SC-Sturmtank Kadir Yilmaz einen Strafstoß, den Edin Krasnici zum 1:1-Ausgleich verwandelte. „Es war sehr ordentlich, der Ball läuft gut durch unsere Reihen. Jetzt müssen wir nur noch im vorderen Drittel die Ruhe bewahren“, lobte der aus dem Urlaub zurückgekehrte SC-Trainer Benjamin Knoche zur Pause. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten fielen danach in der regulären Spielzeit keine Tore mehr. Im Elfmeterschießen stand es 4:4, weil Christoph Gnatowski (Wetter) und Mourad El Hankouri (Wengern) scheiterten, Dann verwandelte FC-Kapitän Maik Wiggershaus, während Wengerns Veng-Khoeng Chhan nur die Latte traf.
„Wir sind wieder zu fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen“, haderte Wetters Trainer Marc Schmitt mit den Spielern des Favoriten, verwies auch auf das Fehlen zahlreicher Stammkräfte: „Wir haben aber auch kein Spiel verloren, das war okay.“ SC-Vize Andreas Kurpinski war mit der Leistung des A-Kreisligisten zufrieden. „Wir haben hier zweimal gegen einen Bezirksligisten gespielt, und dabei sah es schon ganz gut aus, jetzt müssen wir bis zum Saisonstart noch zwei Wochen gut arbeiten“, sagte er: „Wir sind aber auf jeden Fall auf einem guten Weg.“
Spiel um Platz 5: SuS Volmarstein – TuS Esborn 6:3 (2:2) nach Elfmeterschießen. Beide Mannschaften hatte mit Personalmangel zu kämpfen, boten aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten zumindest kämpferisch eine gute Leistung. Esborns Zugang Marvin Baunscheidt brachte den B-Ligisten in Führung (6.), Patrice Cally (18.) glich aus. Nach dem Wechsel sah es so aus, als würde sich der SuS in der regulären Spielzeit durchsetzen, denn Jonas Neubert (67.) traf zur Führung. Fortan legte der TuS aber noch mal eine Schüppe drauf und kam durch Baunscheidt zum verdienten Ausgleich (83.). Im Elfmeterschießen traf nur Patrick Kulig für den TuS,d anach verschossen Lars Bax und Baunscheidt. Für die Volmarsteiner trafen dagegen Felix Krause, Tiago Rodrigues, Alec Konieczny und Moritz Grüterich sicher. „Wir haben uns hier als absolute Einheit über die gesamte Veranstaltung präsentiert und uns gegen höherklassige Mannschaften nicht abschießen lassen“, hob Esborns Trainer Jürgen Lappe hervor: „Die Stimmung innerhalb der Truppe ist gut.“