Hagen. Das sagen der Vorstand des SSV Hagen und Ex-Trainer Ertan Özkavak zur plötzlichen Trennung. Der Verein hat schon einen Nachfolger gefunden.

Zuletzt war Ruhe eingekehrt beim SSV Hagen: Nach der Trennung von Trainer Mario Kallweit übernahm Ertan Özkavak die Verantwortung an der Seitenlinie und führte den Traditionsklub in der Fußball-Kreisliga A1 mit einer jungen und entwicklungsfähigen Mannschaft frühzeitig zum gesicherten Klassenerhalt. Özkavak, zugleich Sportlicher Leiter des Klubs, war auch involviert in die Zusammenstellung des neuen Teams, das vor ein paar Wochen die Vorbereitung auf die neue Spielzeit 2022/23 aufgenommen hat. Doch nun ist Özkavak weg, Meinungsverschiedenheiten zwischen Trainer und Vorstand führten zur plötzlichen Trennung. Der Verein hat bereits reagiert und einen Nachfolger verpflichtet.

Turbulente Zeiten beim SSV Hagen

Die Nachricht kam überraschend – und die Entscheidung ist unumstößlich: „Wir haben zusammengesessen und uns für diesen Weg entschieden“, sprach Özkavak im Gespräch mit unserer Redaktion von „zweieinhalb Jahren mit vielen Höhen und Tiefen. Am Ende waren die unterschiedlichen Meinungen und Ansichten unüberbrückbar.“ Wie vielen anderen Vereinen auch hat die zurückliegende Corona-Zeit dem Höing-Klub einiges abverlangt. Özkavak investierte viel Zeit in sein Hobby und war maßgeblich daran beteiligt, dass der Verein nach turbulenten Zeiten zurück in ruhigeres Fahrwasser steuerte.

Auch lesenswert: Warum ein Hagener jetzt für Atlético Madrid arbeitet.

Zusammen mit seinem Partner Yavuz Yildizli (ebenfalls Trainer und Sportlicher Leiter) verpflichtete Özkavak zuletzt etliche neue Spieler, die dabei helfen sollen, dass der SSV in der kommenden Kreisliga-Spielzeit eine gute Rolle spielt. „Von mir wird es kein böses Wort geben. Ich bedanke mich beim Verein für die tolle Zeit und wünsche dem Team alles Gute“, so Özkavak, der sich nun darauf freut, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. „Aber ich werde zu passender Zeit irgendwo wieder einsteigen, denn ohne Fußball geht es nicht.“

Martin Lissner übernimmt die „Adler“.
Martin Lissner übernimmt die „Adler“. © Michael Kleinrensing

Die Klubverantwortlichen präsentierten umgehend einen allseits bekannten Nachfolger: Martin Lissner, zuletzt Trainer bei der SpVg. Hagen 11 II, übernimmt zusammen mit Yildizli ab sofort die Mannschaft. „Der Vorstand setzt volles Vertrauen in die neue Kombination und ist überzeugt von der Möglichkeit, den eingeschlagenen Weg in dieser Konstellation erfolgreich fortzusetzen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins an unsere Redaktion. Bereits vor einigen Wochen sei man in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit Lissner gewesen, konnte den finalen Schritt aber nicht vollziehen.

Umso glücklicher ist man am Höing, den neuen Coach nun endlich verpflichtet zu haben. Vom scheidenden Ertan Özkavak, der auch nach Aussage des Klubs „in den letzten Jahren großen Ehrgeiz gezeigt hat, um den Verein nach vorne zu bringen“, verabschiedet man sich im Guten: „Leider hat sich Ertan Özkavak entschieden, den Weg nicht mehr mitzugehen. Wir danken ihm für den Einsatz und wünschen ihm für seine kommenden Aufgaben alles erdenklich Gute und den maximalen sportlichen Erfolg.“

Viele Testspiele vor der Brust

Am Samstag steigen die Adler beim TSV Fichte Hagen ins Fritz-Kahl-Turnier ein, in der Vorrunde warten mit Fichte Hagen II und dem Hasper SV kniffelige Aufgaben. Beim eigenen Pille-Dautzenroth-Cup wurde man zuletzt Vierter, beim Siegfried-Howind-Sommerturnier der SV Boele-Kabel musste sich der SSV in der Vorrundengruppe B mit dem letzten Platz begnügen.

Auch lesenswert: Trainer Joseph Laumann (38) über neuen Job in Lüttich und Abschied vom FC Barnsley