Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen setzt beim Kaderumbruch auf einen alten Bekannten: JJ Mann wechselt aus Leverkusen zurück zum Ischeland.

Er brauchte nur ein Spiel, um ein Liebling der Fans von Phoenix Hagen zu werden. Am 3. Oktober 2015 warf JJ Mann seine Mannschaft auswärts beim Mitteldeutschen BC wie „aus dem Nichts“, wie der damalige Phoenix-Trainer Ingo Freyer staunte, zum Auftaktsieg einer neuen BBL-Saison. Der Amerikaner spielte zunächst unauffällig, ehe er in der Schlussphase einen wichtigen Dreier nach dem nächsten versenkte. Zack. Zack. Zack. Es war nicht das letzte Mal, dass der Guard/Flügelspieler mit hoher Trefferquote und unbändigem Siegeswillen überzeugte. In der Saison 2015/16 wurde Mann somit zum Stammgast auf dem Heuboden.

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Phoenix und Mann – das passte, und so verwundert es nicht, dass Verein und Spieler in den vergangenen Jahren mehrmals eine Wiedervereinigung anstrebten. Nun ist es endlich soweit: John Stuart „JJ“ Mann wechselt von NRW-Rivale Bayer Giants Leverkusen, für den er zwei sehr erfolgreiche Spielzeiten bestritt, zurück zu Phoenix Hagen. Wie der Basketball-ProA-Ligist aus der Volmestadt am Montagabend mitteilte, hat der 31-Jährige einen Einjahresvertrag unterschrieben.

Mann neben Keßen der Führungsspieler im Phoenix-Team

Mit der Anstellung von JJ Mann gewinnt der Kader von Phoenix Hagen eine Menge Erfahrung, und die braucht der Basketball-Zweitligist nach den Abgängen gleich mehrerer Routiniers auch. Mann wird in seine schon neunte Profisaison gehen und neben Teamkapitän Marcel Keßen (25) die Führungsfigur im Hagener Team sein. Übrigens: Die beiden ältesten Phoenix-Spieler waren bereits in der Saison 2015/16 Mitspieler. Im neu zusammengestellten Hagener Kader soll der 1,98 Meter große und 98 Kilo schwere Mann in erster Linie die Position Small Forward bekleiden.

JJ Mann im Duell mit Larry Gordon (März 2016).
JJ Mann im Duell mit Larry Gordon (März 2016). © Michael Kleinrensing

„Mit JJ haben wir einen Spieler gewinnen können, der allein durch seine Erfahrung enorm wertvoll ist – dies hat er schon bei seinen jüngsten Stationen unter Beweis gestellt“, ist Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt voll des Lobes. Mann selbst sagt: „Meine Familie und ich freuen uns auf die Rückkehr nach Hagen. Noch diesen Juli feiern meine Frau und ich unseren siebten Hochzeitstag, und seit unserer ersten Station bei Phoenix ist einiges passiert, aber wir haben die Stadt stets in guter Erinnerung behalten und freuen uns nun umso mehr. Hagen ist eine großartige Basketballstadt und ich freue mich wieder in der speziellen Atmosphäre der „Ische“zu spielen!“

Im Leverkusener Trikot spielte JJ Mann zuletzt eine erfolgreiche Spielzeit (12,8 Punkte, 3,7 Rebounds im Schnitt), hatte allerdings zum Saisonende mit einer hartnäckigen Schulterverletzung zu kämpfen. Nach Phoenix-Angaben sei dies aber kein Grund zur Sorge. Mann werde zu einem frühen Zeitpunkt die Saisonvorbereitung aufnehmen und umgehend mit Physiotherapeut/Athletiktrainer Jonas-Müller Preuß zusammenarbeiten, um mit einer „stabilen“ Schulter in die Saison gehen zu können.

Keine Verlängerung mit Karrington Ward

Durch die Verpflichtung von JJ Mann ist auch klar, dass ein anderer beliebter Flügelspieler vorerst nicht zurück zum Ischeland kehren wird. Karrington Ward, auf derselben Spielerposition beheimatet, war in den vergangenen anderthalb Jahren nicht nur der athletischste, sondern vielleicht auch beste Basketballer in Diensten von Phoenix Hagen. Der US-Forward schaute sich allerdings so oder so nach einem neuem Verein um, wie Phoenix-Coach Chris Harris vergangene Woche beim Fan-Forum verriet.

Der Hagener Kader umfasst nun neun Spieler, Zwei Importkräfte für die kleinen Positionen werden noch gesucht. Spätestens bis zum Vorbereitungsstart am 15. August sollen auch sie gefunden sein.

Der Phoenix-Kader (Stand jetzt): Marcel Keßen, JJ Mann (Bayer Leverkusen), Luukas Vaara (SIG Strasbourg), Tim Uhlemann, Bjarne Kraushaar (beide Gießen 46ers), Marvin Omuvwie (Brose Bamberg), Kristofer Krause (Rasta Vechta), Sven Cikara (Doppellizenz Phoenix/Haspe 70), Lorenz Bank (SC Jena).

Abgänge: Paul Giese (Kirchheim Knights), Dominik Spohr (Karriereende), Phillip Daubner, Melkisedek Moreaux, Karrington Ward (alle Ziel unbekannt), Erik Penteker (Ehingen Urspring).