Weißenfels.. Auch ohne den verletzten D.J. Covington gewann Phoenix Hagen zum Auftakt der 50. Saison in der Basketball-Bundesliga beim Mitteldeutschen BC mit 79:72 (41:43). Für die Wende sorgte J.J. Mann
„Dee Jay“ fehlt, da muss es eben „Jay Jay“ richten: Auch ohne den verletzten Darius Jamar - genannt D.J. - Covington gewann Phoenix Hagen zum Auftakt der 50. Saison in der Basketball-Bundesliga beim Mitteldeutschen BC mit 79:72 (41:43). Auch weil John Stuart - genannt J.J. - Mann im furiosen Hagener Schlussviertel (19:2) aufdrehte und mit drei Dreiern aus großer Distanz für die Wende sorgte. „Das war unsere große Hoffnung, dass J.J. aus dem Nichts kommt“, freute sich Trainer Ingo Freyer nach einem Startsieg unter widrigen Voraussetzungen.
Nicht nur Phoenix musste in Covington (Innenband-Anriss im Fußgelenk) eine amerikanische Stammkraft ersetzen, auch beim MBC fiel mit TaShawn Thomas (Knieverletzung) ein wichtiger Akteur aus. Der Flügelspieler hatte sich allerdings bereits am letzten Wochenende verletzt, so konnten die Weißenfelser noch nachlagen. Der isländische EM-Teilnehmer Haukur Palsson erhielt einen Sechswochen-Vertrag - und stand gleich in der Startformation. Nicht nur der 23-Jährige hatte gleich Einfluss auf das Spielgeschehen und hatte am Ende elf Punkte erzielt, besonders galt das für Chris Otule. Angesichts der Hagener Verletzungssorgen auf den großen Positionen suchte der MBC immer wieder den 2,11-m-Center.
Ein Schachzug, der aufging, schon nach vier Minuten hatte Gegenspieler Owen Klassen sein drittes Foul gesehen. Und da auch Flügelcenter Ivan Elliott, der den MBC-Center nun verteidigte, schnell foulbelastet war, hatte Otule viel Raum und nutzte dies zu zwölf Punkten im Startviertel. Beim 19:20 durch das Dreipunktspiel von Brandon Jefferson führten die Hagener noch (7. Minute), bis zur ersten Pause setzten sich die Gastgeber aber mit einer 11:0-Serie auf 30:20 ab. Nun versuchte sich Nachwuchsmann Marcel Keßen gegen Otule und half, die Hagener Unterlegenheit unter den Körben ein wenig zu verringern. Zudem lief nun David Bell heiß, nach der 37:25-Führung des MBC (15.) brachte der Mannschaftskapitän Phoenix aus der Distanz wieder heran. Zwischenzeitlich musste Klassen nach seinem vierten Foul wieder auf die Bank (16.), doch Bells vierter Dreier brachte den 41:41-Ausgleich (19.).
Manns erster von am Ende fünf Distanztreffern brachte kurz sogar beim 45:46 (22.) die erste Hagener Führung seit dem Startviertel. Doch schnell setzten sich die Gastgeber wieder ab, auch wenn Otule jetzt offensiv nicht mehr so zum Zuge kam. Mit insgesamt sechs Block blieb er aber ein Schrecken der Gäste, die bei Palssons Dreier mit der Sirene beim 70:60 vor dem letzten Durchgang wieder zweistellig hinten lagen.
Doch dies sollte der letzte MBC-Korb für satte sieben Minuten bleiben. Mit einer Zonenverteidigung brachte Phoenix die Weißenfelser jetzt komplett aus dem Rhythmus, in deren Zentrum Klassen das komplette Schlussviertel auf dem Parkett stand - und es ohne sein fünftes Foul überstand. Offensiv taten sich auch die Hagener gegen den blockstarken Otule schwer, erst Mann erlöste sie aus der Distanz. Zwei Dreier in kurzer Folge brachten den 70:70-Ausgleich (36.), ehe Massenat den MBC mit den ersten Punkten in Viertel vier noch einmal in Führung brachte (37.). Dabei sollte es für die Gastgeber bleiben, Phoenix konterte - und 24 Sekunden vor dem Ende brachte Manns fünfter erfolgreicher Worf von jenseits der 6,25-m-Linie zum 72:77 die Entscheidung. Der mitgereiste Hagener Fanblock feierte euphorisch - und nicht nur Coach Freyer staunte: „Eigentlich lief doch von Anfang an alles gegen uns.“
Mitteldeutscher BC: Zinn (2), Johnson (5), Massenat (15), Maier, Bundovic, Haukohl (9), Palsson (11), Siriscevic (7), Jeter (7), Otule (16).
Phoenix Hagen: Klassen (1), Bell (22), Hess (2), Geske (6), Mann (20), Elliott (10), Keßen (2), Grof (2), Jefferson (14).