Hagen. Nach 22 Jahren im Seniorenbereich ist Schluss: Gaetano Manno verlässt Hagen 11 und beendet seine Karriere. Doch dem Fußball bleibt er weiter treu

Es waren schon ungewohnte Verhältnisse, auf die er im Amateurfußball stieß, das muss Gaetano Manno (39) zugeben: „Da wurde dann nach dem Training auch einfach die Kiste Bier in die Mitte gestellt. Das gibt es im Profitum so nicht.“

Und Profi-Fußballer war der Hagener lange Zeit: Wuppertaler SV, Viktoria Köln, Preußen Münster, VfL Osnabrück, Rot-Weiß Erfurt und SC Paderborn gehörten zu seinen Stationen, bevor es ihn zur SpVg. Hagen 11 zog, für die er die vergangenen drei Jahre als Kapitän auflief. Nun ist Schluss. Nach 22 Jahren im Seniorenbereich wird Manno nach dieser Saison seine Laufbahn als aktiver Fußballer beenden.

Pandemie verschiebt das Karriereende

Ein Schritt, der ihm nicht leicht fällt: „Ich hatte schon letztes Jahr überlegt, ob ich meine Karriere beende. Aber mit der Pandemie und einer unterbrochenen Saison wollte ich dann auch nicht aufhören.“

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Dass er nun mit der Spielvereinigung aus der Westfalen- in die Landesliga absteigt, passt dem Stürmer ebenfalls nicht: „Wir haben noch einmal alles versucht und ich selbst habe auch alles gegeben, um mich im Winter fit für die Rückrunde zu machen. Aber es hat nicht gereicht.“

15 Tore steuert Gaetano Manno in dieser Saison bisher für die Elfer bei.
15 Tore steuert Gaetano Manno in dieser Saison bisher für die Elfer bei. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Und dass Manno auch als dienstältester Elfer zu den absoluten Leistungsträgern der Mannschaft zählte, lässt sich nicht nur an den 15 Toren erahnen, die der Deutsch-Italiener trotz vieler Ausfälle in der Hinrunde beisteuerte.

Ein Vorbild für andere Fußballer

Wie wichtig Manno für seine Mannschaft war und noch immer ist, unterstreicht auch Elfer-Trainer Christian Fohs: „Es ist beeindruckend und absolut nicht selbstverständlich, welchen Aufwand er betrieben hat. Er hat in jedem Training alles gegeben, hat nie gejammert oder sich beschwert.“

Auf dem Feld war Manno der verlängerte Arm des Trainers: „Wenn ich im Spiel etwas verändern wollte, hat er es sofort verstanden und umgesetzt. Zudem motiviert er seine Mitspieler enorm. Von ihm können sich ganz, ganz viele Fußballer eine große Scheibe abschneiden.“

Chefscout beim Wuppertaler SV

Dem Fußball gänzlich fernbleiben wird Manno aber künftig nicht: Als Chefscout und Kaderplaner arbeitet er seit zwei Jahren hauptberuflich für den Wuppertaler SV, für den er viele Jahre selbst als Spieler aktiv war. „Da habe ich mich hineingearbeitet und bin auch sehr zufrieden mit dem Job. Es ist gar nicht so einfach, eine hauptberufliche Anstellung im Fußball zu finden, umso mehr freut mich die Chance.“

Und beim WSV lief es in dieser Saison auch rund: Hinter Rot-Weiß Essen und Preußen Münster stehen die Wuppertaler auf dem dritten Tabellenplatz der Regionalliga West. Am Samstag tritt das Team von Trainer Björn Mehnert zudem im Finale des Niederrhein-Pokals gegen SV Straelen an.

Einige Highlights

Doch auch während seiner drei Jahre bei Hagen 11 erlebte Manno einige Highlights. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm das erste Jahr auf Emst: „Zu dem Zeitpunkt war die Mannschaft sehr intakt und wir sind souverän durchmarschiert in der Liga und konnten trotz Corona den Aufstieg in die Westfalenliga feiern. Dazu noch das Weiterkommen im Westfalenliga-Pokal.“

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Aber auch abseits des Feldes lief es bei den Elfern: „Obwohl ich als Ex-Profi kam, wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Darum fällt es mir auch so schwer. Zumal ich merke, dass ich noch fit bin. Aber mit Blick auf das Gesamtkonzept ist es die richtige Entscheidung jetzt aufzuhören.“

Hundertprozentige Aufmerksamkeit

Sein Job verlange nun die hundertprozentige Aufmerksamkeit, ebenso wie seine Familie. Seine beiden Söhne sind schon in die Fußstapfen des Ex-Profis getreten: Während der eine bei Mannos Heimatverein SSV Hagen spielt, ist der andere bei den Elfern aktiv.

Auch wenn es für den Hagener nun die letzten Partien im Seniorenfußball sein werden: Mit dem Gedanken ganz aufzuhören kann er sich noch nicht anfreunden. Und so hat er ein Versprechen für die Elfer parat: „Wenn ich mal Altherren spielen sollte, dann auch bei Hagen 11. Natürlich nur, wenn sie mich auch haben wollen.“