Hagen. Einmal Elfer, immer Elfer: Niklas Wilke spielt seit 1996 Fußball für Hagen 11. Warum der Angreifer seinem Verein immer die Treue gehalten hat.
Im September nächsten Jahres feiert Niklas Wilke großes Jubiläum: Er ist dann 25 Jahre Mitglied bei der Spielvereinigung Hagen 1911. Bei der darauffolgenden Jahreshauptversammlung wird ihm Elfer-Klubchef Magnus Becker die silberne Ehrennadel verleihen. So weit, so schön. Das Besondere daran: Niklas Wilke ist dann gerade mal 29 Jahre alt. Er dürfte einer der jüngsten Jubilare sein, dem die Ehre zuteil wird.
Im September 1996 begann die sportliche Karriere bei Hagen 11. Zunächst bei den Mini-Kickern. Schon bald war klar: „Nicki“ , so wurde er in den frühen Jugendjahren gerufen, hat Talent. Er kann mit dem Ball umgehen und ist flink. Eine Kombination, die gegnerische Abwehrreihen schon früh vor unlösbare Probleme stellte. Die Folge: eine hohe Torquote für das Sturmtalent.„Es hat von Anfang gepasst“, erinnert sich Wilke heute an seine Jugendzeit, die er größtenteils auf dem guten alten Loheplatz verbrachte, „ die Leute waren nett und wir hatten immer eine super Truppe.“ Einige seiner Mitspieler begleiteten ihn bis zur A-Jugend und darüber hinaus.
Angebote anderer Vereine
Hinzu kam, dass gleich neben dem „Lohe“ die Tennisanlage von Blau-Gold liegt, wo er sein Ballgefühl auch mit dem Racket unter Beweis stellen konnte.
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Irgendwann fiel dann aber die Entscheidung pro Fußball und die bereut er bis heute nicht. „Der Verein hat sich toll entwickelt“, freut sich Niklas, „unsere Jugendabteilung hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung genommen.“ Und davon profitiert auch die Seniorenabteilung. Phasenweise waren gleich fünf Herrenteams im Spielbetrieb im Einsatz, heute sind es immer noch vier. Der Zusammenhalt im Verein ist groß.
Und das gefällt auch Niklas Wilke, der dem einen oder anderen Abwerbeversuch anderer Vereinen ohne Kopfzerbrechen widerstand. „Bald bekommen wir in der Bezirkssportanlage auf Emst einen weiteren Kunstrasenplatz und haben dann wirklich erstklassige Bedingungen“, sieht Wilke gute Perspektiven für seinen Klub.
Der erste Nackenschlag für Wilke
Auch wenn es für den nach wie vor sehr agilen Angreifer, der heute meist im Mittelfeld eingesetzt wird, zuletzt alles andere als rund lief. Der erste Nackenschlag kam im Februar letzten Jahres, als er sich einen Lungenriss zuzog. Fast die komplette Rückrunde einer bis dahin für ihn erfolgreichen Saison musste er pausieren. Trotzdem reichte es für 18 erzielte Tore und für die Mannschaft zum Aufstieg in die Landesliga.
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Auch hier ließ es sich bestens an, eine nicht zu erwartende Siegesserie hievte das Team an die Tabellenspitze. „Das wäre natürlich eine tolle Sache, wenn wir ein weiteres Mal aufsteigen könnten“, formuliert Wilke seine Wünsche, „und im Westfalenpokal stehen wir ja auch im Halbfinale und sind gegen Oberligist Schermbeck auch nicht chancenlos.“ Dabei muss er seit November zusehen, wie die Mannschaft von Erfolg zu Erfolg marschiert. Wilke laboriert an einem Anriss des Kreuzbandes. Und musste die bis dahin erfolgreiche Saison unterbrechen.
Acht Treffer in dieser Saison
Immerhin stehen bereits acht Saisontreffer für ihn zu Buche. „Ich bin nicht operiert worden, sondern habe die Verletzung mit konservativer Therapie überwunden“, was auch zahlreiche Einheiten an Physiotherapie bedeutete. „Gerade war ich wieder bereit, ins Mannschaftstraining einzusteigen, da hat die Corona-Pandemie alle Pläne erst mal zunichte gemacht“, hadert er schon ein wenig.
Individualtraining
So muss Niklas Wilke, wie seine Teamkollegen auch, individuell nach den Vorgaben von Trainer Stefan Mross für die Fitness sorgen. Übrigens hat Wilke in dieser Saison seit 2016 die erste gelbe Karte gesehen. Gab es schon mal jemals Gelb/Rot oder Rot? „Jedenfalls nicht, dass ich mich daran erinnere“, so Wilke, der außer dem sportlichen Zweikampf verbale und körperliche Auseinandersetzungen meidet.
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Wie es nach hoffentlich bald überstandener Pause für ihn weitergeht? Beruflich ist der 27-Jährige im Vertrieb der Firma Hawker beschäftigt. Mit Freundin Charlotte wohnt er (natürlich) auf Emst und will seine sportliche Laufbahn auf jeden Fall bei Hagen 11 fortsetzen. „Es ist ja noch einige Jährchen hin, aber ich kann mir schon vorstellen, irgendwann auch mal beim Altherrenteam aufzulaufen“, fasst er seine Pläne kurz zusammen, weiß natürlich aus Erfahrung, worauf es ankommt. „Man muss gesund bleiben und auch sonst müssen die Voraussetzungen stimmen.“
Wenn es also alles so eintrifft, wie es sich Niklas Wilke wünscht, dann wird er sicher auch eines Tages die goldene Ehrennadel seines Vereins in Empfang nehmen.