Gummersbach. Nach der Klatsche gegen den Tabellenletzten unterliegt Handball-Zweitligist Eintracht Hagen auch gegen Spitzenreiter Gummersbach.

Er wollte eine Reaktion sehen. Das hatte Stefan Neffseiner Mannschaft deutlich gemacht. Eine Reaktion auf die Niederlage gegen den Tabellenletzten TuS Ferndorf, gegen welchen seine Zweitliga-Handballer mit zehn Toren unterlagen. Und Eintracht Hagen zeigte die gewünschte Reaktion. Gegen den Spitzenreiter VfL Gummersbach war für die Volmestädter aber dennoch nichts zu holen. Am Ende unterlag das Neff-Team mit 26:30 (12:13).

„Das war die gewünschte Reaktion meiner Mannschaft nach dem katastrophalen Auftritt am vergangenen Spieltag gegen den TuS Ferndorf“, sah der Eintracht-Coach die positiven Aspekte der Partie. Denn seine Spieler verkauften sich im Spitzenspiel nicht unter Wert, schmissen sich in die Zweikämpfe und versuchten bis zum Ende die Partie noch zu drehen.

Eintracht Hagen fehlen die Alternativen im Rückraum

Doch es wurde deutlich, dass der Eintracht im Rückraum aktuell, anders als in der Hinrunde, die Alternativen gefehlt haben. Denn gleich zweimal verpassten es die Hagener in der Schlussphase nachzulegen. So verwandelten die Hausherren einen 8:12-Rückstand (24.) noch in eine 13:12-Halbzeitführung und auch in der umkämpften Schlussphase setzte sich der Tabellenführer nach dem 24:24-Unentschieden ab.

Mit dem angeschlagenen Kapitän Valentin Schmidt fehlte der Eintracht ein Denker und Lenker auf dem Feld. Und auch Philipp Vorlicek blieb hinter seiner üblichen Trefferquote zurück. „Es machte sich ein Stück weit der Kräfteverschleiß bemerkbar“, nahm Neff seine Mannschaft in Schutz, ohne dabei den Sieg der Hausherren herunterspielen zu wollen: „Das ist keine Ausrede, sondern einfach die Qualität, die Gummersbach in der entscheidenden Phase heute noch mehr drauflegen konnte als wir.“

Dabei waren es die Hausherren des VfL Gummersbach, die schon in der 12. Spielminute einen herben Rückschlag verkraften mussten. Eintrachts Pouya Norouzi fiel im Lauf unglücklich auf den Arm von Rückraumspieler Janko Bozovic. Dieser wurde noch auf dem Feld behandelt, konnte das Spiel aber nicht fortsetzen. Auf den Rückraumrechten könnte eine lange Pause zukommen, wie sein Trainer Gudjon Valur Sigurdsson erklärte: „Es ist noch nichts bestätigt, aber es sieht wirklich nicht gut aus.“ Der Ellbogen von Bozovic sei vermutlich herausgesprungen, „das kann einen Ausfall von mehreren Monaten bedeuten.“

Schlüsselszene in der Schlussphase

So ausgeglichen wie sich die Partie in der ersten Halbzeit gestaltete, so ausgeglichen ging sie auch im zweiten Durchgang weiter. Bis Stepan Zeman in der 55. Spielminute für Gummersbach zum 25:24 erhöhte. Eintracht Jan-Lars Gaubatz, der bis dahin alle vier Siebenmeter verwandelte, verpasste es mit seinem Tor den 25:25-Ausgleich zu erzielen. Eine Schlüsselszene? „In heimischer Halle wäre es noch einmal etwas anderes gewesen“, gab Neff zu, dass die 1240 Zuschauer in der Schwalbe-Arena die Hausherren noch einmal beflügelten.

Doch trotz der zweiten Niederlage im zweiten Spiel des Jahres ist der Eintracht-Coach positiv gestimmt: „Wir haben gezeigt, dass wir zurecht in dieser Liga sind und das wird mit dieser Leistung noch einige Punkte holen werden. Wir sind in 2022 angekommen, wenn auch noch nicht punktetechnisch, dann immerhin doch leistungstechnisch.“