Wetter. In Esborn wächst ein Handball-Talent heran: Bis in die Westfalenauswahl hat es Leo Abel schon gebracht.
Ob da ein zukünftiger Handball-Nationalspieler heranwächst? Das wäre vielleicht etwas optimistisch, aber ausgeschlossen ist es nicht. Der 15-jährige Leo Abel aus Wetter wurde kürzlich in die Westfalenauswahl berufen und übernimmt bei seinem Verein Teutonia Riemke in der Oberliga immer wieder eine führende Rolle. Nach corona-bedingter Spielpause darf er am Wochenende gleich zweimal aufs Parkett: Am Samstag bereitet sich die Westfalenauswahl beim Lehrgang in Ahlen auf die DHB-Sichtung vor, tags darauf tritt er mit Riemke bei seinem Ex-Klub VfL Eintracht Hagen an.
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Ein normaler Tagesablauf in Leos Leben läuft häufig wie folgt ab: Schule, Handball, Schlafen – und das jeden Tag. Nach dem Schultag kommt Leo meist nur für kurze Zeit nach Hause. In der Regel kommt der 15-Jährige nachmittags aus der Schule, isst zuhause etwas und fährt dann sofort weiter zum Handballtraining. Und das fünf Mal die Woche: „Montags habe ich noch Schlagzeug-Unterricht, bevor ich zum Stützpunkt nach Dortmund muss“, sagt er. Mit seinem Mofa fährt der Nachwuchs-Handballer aus Esborn zum Bahnhof nach Wetter, um von dort mit dem Zug nach Bochum zu fahren. Leo Abel spielt in der B-Jugend-Oberliga bei Teutonia Riemke.
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„Von viertel nach Vier bis etwa halb Zehn ist Leo eigentlich immer unterwegs“, sagt sein Vater, Stephan Abel. Der ehemalige Handballer unterstützt seinen Sohn, wo er nur kann: „Ich bewundere meinen Sohn für seine Disziplin und es macht mich stolz, wenn er auf dem Feld eine führende Rolle übernimmt“, sagt der Vater. Und führende Rollen übernimmt Leo im Prinzip, seit er mit dem Handball angefangen hat. Schon früh habe er das Talent von Leo gesehen, sagt der Vater: „Als Handballer erkennt man das.“ Leo sei ein sehr sozialer Spieler, der nicht immer sofort den Torabschluss sucht, sondern auch andere Spieler gut in Szene setzt. Der soziale Charakter bestätigt sich auch im Privatleben: An seiner Schule ist Leo Schülersprecher und setzt sich dort für die Belange der Schülerschaft ein.
Kurzes Intermezzo bei Eintracht Hagen
Es hat nicht lange gedauert, bis auch andere Vereine vom Talent des Esborners erfahren haben. In der F-Jugend beim TuS Bommern in Witten angefangen, wurde er schnell in die Kreisauswahl nach Dortmund berufen. Auch dort machte der schon damals große Rückraumspieler auf sich aufmerksam: „Das haben damals auch schon andere gesehen, dass Leo Talent hat“, erklärt der Vater. Was folgte, war ein Angebot von Eintracht Hagen. Nach einem kurzen Intermezzo in der Jugendabteilung des aktuellen Zweitligisten wechselte Leo dann in der C-Jugend zu Teutonia Riemke, wo er seitdem in der Oberliga als Führungsspieler bleibenden Eindruck hinterlässt.
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„Wir haben eine starke Mannschaft und können eigentlich jeden schlagen. Es mangelt noch ein wenig an der Konstanz“, erklärt Leo. In Riemke ging es für ihn steil bergauf, bevor die Coronapandemie auch dort alles in Stocken brachte. Bis zum ersten Jahr in der B-Jugend-Oberliga gingen ihm wegen der geschlossenen Hallen viele Trainingsstunden verloren. Vier Wochen, nachdem das Training endlich wieder erlaubt war, standen die Sichtungen für die Westfalenauswahl an, wo die besten Spieler des Handballverbandes Westfalen gesucht und gefunden werden: „Die anderen Spieler dort konnten in den professionellen Leistungsstützpunkten auch während Corona weitertrainieren. Leo hatte einen Trainingsrückstand“, erklärt Vater Stephan.
So hoch wie möglich spielen
Trotzdem setzte er sich in beiden Sichtungslehrgängen durch und wurde im November in die Westfalenauswahl berufen. Ein großer Erfolg: „Das war alles sehr spannend. Es freut mich, dass ich dort eine größere Rolle spielen konnte, als ich vorher dachte“, sagt Leon. Fünfmal die Woche Training und am Wochenende dann die Meisterschaftsspiele machen Leo nichts aus: „Das Training ist mir sehr wichtig. Es ist schön, wenn man alles reinhauen kann, was man hat. Es ist ein tolles Gefühl, in einem wichtigen Spiel gute Aktionen zu haben“, sagt er. Auch in Zukunft will Leo Abel so professionell spielen wie möglich: „Ich will so hoch spielen, wie es geht und so gut, wie ich es beeinflussen kann“, sagt er - und ist überzeugt: „Handball wird in den nächsten Jahren sicher eine sehr große Rolle für mich spielen.“