Hagen/Wetter. 100 Sekunden vor Schluss sah die HSG Wetter/Grundschöttel bei der TS Selbecke wie der sichere Verlierer aus. Wie sich das noch änderte:
War das die Trendwende für die HSG Wetter/Grundschöttel, ausgerechnet beim Stammklub des Trainers? Der abstiegsbedrohte Handball-Bezirksligist drehte ein verloren geglaubtes Spiel noch in den Schlusssekunden, siegte mit 21:20 (13:13) beim Tabellenzweiten Turnerschaft Selbecke. „Wir holen die Punkte immer da, wo man am wenigsten damit rechnet, das zeigt die gute Moral“, freute sich HSG-Trainer Adam Klein nach dem vierten Auswärtssieg der daheim noch punktlosen Wetteraner. Er konnte aber auch mit den Selbeckern, bei denen er vor seinem HSG-Engagement 16 Jahre als Spieler und Trainer gewirkt hatte: „Wenn man so fast mit der Schlusssekunde verliert, ist das schon Pech. Wir verbessern uns und Selbecke bleibt oben - und das ist auch gut so.“
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Reuter lässt Wetter jubeln
In der Eilper Rundturnhalle entwickelte sich eine enge Partie, in der sich zunächst kein Team absetzen konnte. Erst nach dem Wechsel erarbeiteten sich die Gastgeber beim 17:14 (40. Minute) und 19:16 (44.) einen kleinen Vorsprung, doch in den letzten 14 Minuten ließen die Wetteraner um die starken Torhüter Patrick Domke und Arne Klawonn nur noch einen Gegentreffer zu. Da die Selbecker Außen kaum trafen, machte man die Mitte dicht. Beim 20:18 (64.) schien das Spiel für sie dennoch verloren, zumal Marcel Handge danach eine Zweiminuten-Strafe kassierte. Doch in den letzten knapp zwei Minuten gelang noch das scheinbar Unmögliche: Lukas Wicher und Lauritz Zeschky gelang der 20:20-Ausgleich, ehe acht Sekunden vor dem Ende die HSG-Abwehr den Wurf eines Selbeckers abblockte. Und den folgenden Tempogegenstoß Kai Reuter mit dem Siegtor der Gäste abschloss, die Uhr zeigte genau 59:58 gespielte Minuten an.
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Auf Rang sieben geklettert
„Fünf Minuten vor Schluss haben wir gesagt, ein Remis wäre jetzt gut“, bekannte Klein, der von „einigen glücklichen Entscheidungen“ in der Endphase sprach, „so ist es natürlich noch schöner. Wir haben uns nie aufgegeben und immer gefightet, das war stark.“ In der Tabelle kletterte die HSG auf Rang sieben, den ersten Nichtabstiegsplatz, und erwartet am nächsten Samstag den Fünften VTV Freier Grund in der Sporthalle Oberwengern (20 Uhr). Eine gute Gelegenheit, erstmals auch daheim zu punkten.
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HSG Wetter/Grundschöttel: Domke, Klawonn; Pellegrino, Ladener, Zeschky (3), Zoellkau, Wicher (3), Reuter (4), Handge (1), Chrost (1), Rüth, Berginc (2), Wolff (6), Lüling (4), Kreft (1).