Karlsruhe. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen muss sich gegen die PSK Lions geschlagen geben. Kapitän Spohr trifft nur in den ersten sechs Minuten.

Die Hagener Bank sprang auf und applaudierte für Dominik Spohr. Der Kapitän von Phoenix Hagen verwandelte in der sechsten Spielminute im fünften Versuch seinen fünften Dreier und direkt im Anschluss einen Freiwurf. 16 Punkte – Saisonhöchstwert für den 32-Jährigen. Doch es sollten seine letzten Punkten im Auswärtsduell der Volmestädter bei den PS Karlsruhe Lions sein. Die Zweitliga-Basketballer unterlagen nach vier Siegen in Folge mit 88:93 (46:40).

Dabei hatte sich die Hagener Mannschaft von Trainer Chris Harris viel vorgenommen. Mit einem Sieg wäre Phoenix am gastgebenden Tabellensiebten vorbeigezogen und hätte sich im Kampf um die Playoff-Plätze wieder zu Wort gemeldet. Doch 53 Gegenpunkte nach der Halbzeit sind zu viel, um die Serie auszubauen.

Phoenix Hagen dominiert die Anfangsphase

Dabei waren die Gäste aus Hagen zu Beginn die dominierende Mannschaft. Nicht nur weil Kapitän Spohr im Minutentakt von der Dreierlinie traf, sondern weil auch CJ Walker wieder einmal seine Qualitäten unter Beweis stellte. Schon in der siebten Spielminute nahm PSK-Trainer Aleksandar Šćepanović die erste Auszeit, als die Hagener mit 23:14 in Führung gegangen waren. „In der ersten Hälfte haben wir solide verteidigt und haben Karlsruhe einige Dinge wegnehmen können“, war Phoenix-Coach Harris bis dahin zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

Die Hausherren wirkten hingegen wie in Schockstarre, bekamen keinen Zugriff auf das Spiel und meldeten sich erst kurz vor der Pause wieder zurück. Mit einem Minilauf verkürzten die Lions auf 33:38 (18.). Harris reagierte und bat seine Spieler zur Auszeit. Im Anschluss verkürzte Karlsruhes Matthew Jon Freeman, der im vierten Versuch seinen vierten Dreier verwandelte, auf 40:44 (20.). Dank Freiwürfen von Walker ging Phoenix aber mit einem 46:40-Vorsprung in die Pause.

Spiel auf Augenhöhe nach der Halbzeit

Nach der Halbzeit entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Immer wenn die Gastgeber herankamen, wie durch Maurice Pluskota der auf 53:56 (26.) verkürzte, wussten die Hagener zu antworten. Das lag vor allem an Topscorer CJ Walker (24 Punkte) und US-Guard Shawn Occeus (19 Punkte). Doch die Löwen gaben sich nicht auf. „Die Lions haben sind ihre Pick-and-Rolls ab dem dritten Viertel etwas anders gelaufen, womit wir deutlich mehr Schwierigkeiten hatten“, analysierte Phoenix-Trainer Harris, der mitansehen musste, wie PSK-Spieler Nils Schmitz Sekunden vor dem Ende des dritten Viertels auf 62:64 verkürzte.

Im letzten Viertel sorgte Leo Behrend dann für die 66:64-Führung für die Hausherren und verwandelte auch den zusätzlichen Freiwurf zum 67:64 (31.) Während die Hagener ein ums andere Mal mit den Schiedsrichtern haderten, fand das PSK-Team immer weiter in die Partie und riss das Spiel an sich. Und das vor allem dank Stanley Whittaker. Der US-amerikanische Point Guard ist nicht nur Dreh- und Angelpunkt des Karlsruher Spiels, sondern auch Topscorer der Liga.

Gebrauchter Tag für Keßen

Ein gebrauchter Tag war es hingegen für Phoenix-Center Marcel Keßen. Gerade einmal acht Minuten stand der 25-Jährige auf dem Feld, bevor er in der 36. Minute sein fünftes Foul sah – er blieb ohne Punkte.

Das nächste Duell steht schon unmittelbar bevor. Am Sonntag (17 Uhr)tritt das Harris-Team zuhause gegen den Tabellenletzten Ehingen Urspring an. Keine leichte Aufgabe, wie der Trainer betonte: „Körperlich und mental sind Doppelspieltage immer eine Herausforderung, die für uns durch die Niederlage nochmals etwas spannender geworden ist.“