Wetter/Herdecke. 11 Ligen im HV Westfalen spielen weiter, 7 tun es nicht. Warum im heimischen Handball nur Landesligist HSG Herdecke bis Februar pausieren muss:
Sie wollten gern weiterspielen, haben klar dafür votiert. Doch nun sind die Landesliga-Herren der HSG Herdecke/Ende das einzige Team im heimischen Handball, das (vorerst) bis in den Februar pausieren muss. In ihrer Staffel 6 stimmte bei der Umfrage unter den Vereinen eine ganz knappe Mehrheit für eine Verlängerung der Winterpause, dem folgte der HV Westfalen. Dagegen starten die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel am Sonntag in Bochum ins Jahr, in ihrer Landesliga wollten die Klubs mehrheitlich spielen. Und bei der Jugend und in den Bezirks- und Kreisligen fliegen auch am Wochenende die Handbälle. „Das ist schon eine verworrene Situation“, sagt Herdeckes Klub-Vize Werner Kreft.
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Die Auswertung der Umfrage des Präsidiums des Handballverbandes Westfalen bei den Vereinen, wie sie über eine Saisonfortsetzung im Zeichen der Corona-Pandemie denken, hatte ein unklares Bild ergeben. Rund 95 Prozent aller Mannschaften in Ober-, Verbands- und Landesligen gaben ein Votum ab. 109 plädierten für eine Fortsetzung, 105 für eine Unterbrechung. Eindeutiger war die Mehrheit bei der Dauer: Immerhin 69 Prozent waren für die kurze Pause bis Ende Januar.
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Zwei Herdecker Spiele verlegt
So hat das Präsidium entschieden, den Spielbetrieb in den Staffeln auszusetzen, in denen die Mehrheit der Vereine dies wünscht. Wobei - bei Zustimmung beider beteiligter Vereine - die Spiele auch wie geplant ausgetragen werden könnten. Gleichzeitig wird es weiter möglich sein, Spiele mit Zustimmung beider Vereine aufgrund der Pandemie zu verlegen.
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Von beiden Regelungen machen die beiden heimischen Landesligisten vorerst keinen Gebrauch. „Wir wollen da keine Extrawurst. Es war klar, dass es eine Mehrheitsentscheidung gibt, die wir jetzt auch annehmen“, sagt Stephan Hellwig, Sportlicher Leiter der HSG Herdecke/Ende. Die Herdecker, so Coach Henning Becker, hatten sich „klar für das Weiterspielen positioniert“, doch in ihrer Landesliga 6 stimmten nur vier Klubs mit ihnen, sechs waren für eine Pause. Die Januar-Partien gegen Eintracht Hagen III und bei Teutonia Riemke II wurden verlegt, sie sind nun für 20. März bzw. 21. Mai - also zwei Wochen nach dem bisher geplanten Saisonende - vorgesehen. Weiter gehen soll es für die HSG am 5. Februar beim TuS Volmetal II. „Wir werden versuchen, aus der Situation das Beste zu machen, bis dahin ordentlich zu trainieren“, sagt Coach Becker.
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Wieczorek-Team gastiert in Bochum
Im Gegensatz zu ihm macht Trainerkollege Michael Wieczorek bei den Damen der HSG Wetter/Grundschöttel mit der konkreten Vorbereitung auf das letzte Hinrunden-Spiel beim Bochumer HC am Sonntag (15.30 Uhr) weiter. In der Frauen-Landesliga 5 waren nur vier Teams für eine Pause, sieben wollten weiterspielen. Darunter auch die HSG. „Die Mannschaft ist nicht gefragt worden, ich wusste gar nichts von der Abstimmung. Aber das ist in Ordnung so“, sagt Wieczorek, „unser Vorstand hat entschieden weiterzuspielen.“ Und das Team sei - gerade bei dem „wichtigen Spiel“ - gegen Tabellennachbar Bochum, bereit dazu. „Bis auf eine Spielerin sind bei uns alle geboostert. Und mit Corona-Infektionen hatten wir bisher kein Problem“, sagt der Coach, der allerdings den nun entstandenen Flickenteppich im westfälischen Handball - elf Staffeln spielen weiter, sieben pausieren - kritisiert: „Der Verband hätte das vorgeben sollen. Wenn man zehn Leute fragt, kriegt man doch acht verschiedene Antworten.“