Herdecke. Bisher ist ihre Bilanz makellos. Warum die C-Jugend der HSG Herdecke/Ende auch die beiden Spitzenspiele in dieser Woche unbedingt gewinnen will:

Fast alle Handballer pausieren, warten auf die Entscheidung, ob es am Wochenende weitergeht. Nur die C-Jugend der HSG Herdecke/Ende war 2022 schon aktiv - beim lockeren 37:19-Sieg gegen die SG Schalksmühle/Halver Dragons erfolgreich wie bisher stets - und wird dies in dieser Woche noch zweimal. Die Spitzenspiele in Hagen am Mittwoch und in Witten-Bommern vier Tage später stehen für den souveränen Oberliga-Tabellenführer noch an. Auch bei den direkten Verfolgern wollen die Herdecker verlustpunktfrei - eine solche Bilanz weist in Westfalen ansonsten nur noch der Bundesliga-Nachwuchs aus Minden und Lemgo aus - bleiben. Um dann irgendwann im Frühjahr, je nachdem wie die Saison fortgesetzt wird, um die Westfalenmeisterschaft spielen zu können. „Das können wir uns als Ziel vornehmen“, sagt HSG-Trainer Quentin Münch.

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Im Fußball würde man von einer „Englischen Woche“ sprechen, Handballer machen um mehrere Partien in wenigen Tagen nicht so viel Aufhebens. Auch wenn, wie in diesem Fall, vorher kein Training möglich war. „Im Prinzip war es ein Kaltstart, weil die Sporthallen in den Weihnachtsferien geschlossen war“, sagt Quentin Münch, der den HSG-Nachwuchs gemeinsam mit Donald Böbel, Gero Neuhoff und Matthis Hofmann betreut, nach dem Auftakt gegen Schlusslicht Schalksmühle. In der Bleichsteinhalle geriet der verlustpunktfreie Spitzenreiter, der seit dem 20. Dezember nicht mehr trainiert und sich nur zum Abschluss-Bowlen getroffen hatte, zwar mit 0:1 in Rückstand. Schon beim 11:3 durch Tristan Sänger (10. Minute), der angesichts mehrerer verletzt fehlender Stammspieler aus der C2-Jugend aushalf, waren die Weichen für den Favoriten gestellt. Nach Belieben setzte sich die HSG, für die Robert Bösel (10 Tore), der nach der dritten Zeitstrafe ausscheidende Jan-Matthis Ziegler (8) und Nicola Krüsmann (7) am besten trafen, ab.

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Bei Verfolgern in Hagen und Bommern

„Es war ein Vorteil, dass das Schlusslicht da war“, räumt Münch ein: „Erst am Mittwoch kommt der richtige Härtetest.“ Um 18.15 Uhr treffen die Herdecker (16:0) Punkte dann in der Hagener Sporthalle Mittelstadt auf den ärgsten Verfolger VfL Eintracht Hagen (10:4), ehe zum Abschluss der Oberliga-Vorrunde 4 am Sonntag um zwölf Uhr die Partie beim Tabellenzweiten TuS Bommern (12:6) ansteht. Wenn die HSG in Hagen nur knapper verliert als beim 28:22-Hinspielsieg, würde das schon reichen, um als Tabellenführer in die Oberliga-Hauptrunde zu gehen. Aber die Herdecker wollen mehr. „Beide Spiele sind extrem wichtig, es sind zwei Endspiele“, sagt Münch, „bei zwei Siegen nehmen wir 8:0 Punkte mit, das ist unser Ziel.“

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Denn Eintracht Hagen und/oder TuS Bommern - je nach noch zu beschließendem Modus - werden die Herdecker in die Hauptrunde begleiten, die bisherigen Ergebnisse werden mitgenommen. Und bei 8:0 Punkten steigen die Chancen der HSG, auch in einer der beiden westfälischen Oberliga-Hauptrunden oben mitzuspielen. Und dort Platz eins oder zwei zu erreichen und das Finalfour-Turnier um die Westfalenmeisterschaft zu erreichen, das haben sich die in Konkurrenz zum Nachwuchs von Zweit- und Drittligisten stark auftrumpfenden Herdecker als Ziel gesetzt. „Schon jetzt ist klar, dass die Jungs auf hohem Niveau weiterspielen werden“, freut sich HSG-Vize Werner Kreft, „das ist gut - und wichtig für ihre Entwicklung.“

Mehrere Modelle, wie es weitergeht

Beide Topspiele der Herdecker sollen - vorbehaltlich eventueller Corona-Fälle - noch stattfinden, über die Fortsetzung der Saison entscheidet der HV Westfalen anders als bei den Senioren in der nächsten Woche. „Es gibt mehrere Modelle, wie es weitergeht“, sagt Quentin Münch, der für die HSG am Video-Meeting des Verbands teilnahm. Bisheriger Stand ist, dass ab dem 30. Januar die beiden westfälischen Oberliga-Hauptrunden starten, das könnte noch um eine Woche verschoben werden. Dritte Variante ist, dass angesichts der aktuellen Corona-Entwicklung nur eine verkürzte Rückrunde gespielt wird. „Aktuell kommen die ersten Drei der vier westfälischen Oberliga-Vorrunden weiter“, weiß Münch, „vielleicht werden es aber auch nur die ersten Beiden sein.“ Die C-Jugend der HSG Herdecke/Ende wäre in jedem Fall dabei.“

HSG Herdecke/Ende: Mattis Weigt; Robert Bösel (10), Patrick Niederdellmann. Nicolas Krüsmann (7), Niclas Trenkelbach (5), Tristan Sänger (6), Lasse Hülsberg, Fynn Garthmann (1), Jan-Matthis Ziegler (8).