Wetter. Früh wie nie startete der TC Volmarstein 2021 in die Tennis-Freiluftsaison. Was folgte, war ein Tennis-Boom in Corona-Zeiten:
Sie waren früh dran wie nie, auch vor allen anderen Vereinen in der Region. Es war noch Februar, als die Mitglieder des TC Volmarstein vor Jahresfrist wieder auf ihren Tennisplätzen aufschlugen. Die ersten Lockerungen der Corona-Schutzverordnung nach langem Lockdown hatte die Tennis-Cracks zu einer Zeit nach draußen gelockt, in der sonst noch länger in warmer Halle gespielt wird. „Danach kam irgendwann ja noch einmal Schnee“, denkt Janis Müller - erster Vorsitzender der Volmarsteiner und Trainer hier wie in vier anderen Vereinen - an den Frühstart zurück. Und nicht nur der zwischenzeitlich mit seiner Tennisschule beschäftigungslose Müller profitierte davon, dass das Interesse an der Rückschlag-Sportart in Corona-Zeiten besonders groß ist.
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Zwischen den Jahren pausiert auch Janis Müller weitgehend, in den Schulferien fand bisher nur ein Trainingstag mit Jugendlichen in der Halle statt. Angesichts der aktuellen Corona-Schutzverordnung bedeutet das Indoor-Training unter 2G+-Regeln auch für ihn einen erhöhten Aufwand angesichts der Test-Notwendigkeit. „Wenn die Kinder wieder in der Schule sind, werden sie ja zwei- bis dreimal in der Woche getestet“, sagt er, „bei meinen erwachsenen Tennisschülern sind nicht alle so begeistert, da ist der Test vor dem Training ja manchmal gar nicht so einfach zu organisieren.“ Außerdem, so Müller, hätte der Gesetzgeber bei den Hallensport-Regularien wie früher schon zwischen Mannschafts- und Individual-Sportarten unterscheiden, im Tennis auf 2G+ verzichten können.: „Wenn ich mit einem Schüler trainiere, sind wir doch immer 20 Meter auseinander.“
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Grundsätzlich aber kann er mit den aktuellen Regularien gut leben, hofft so auch künftig in der Halle spielen zu können und nicht wieder ausgebremst zu werden: „Mit dem 2G+-System fahren wir da doch ganz gut.“ Das war vor Jahresfrist anders, damals war auch die Individualsportart Tennis für drei Monate gestoppt, spätestens als die Außenplätze unbespielbar waren.
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Trainer jetzt auch bei GW Haspe
So ergriffen die Volmarsteiner die Chance, als eine neue Corona-Schutzverordnung NRW ab Mitte Februar Individualsport auf Sportanlagen wieder ermöglichte. „Wir haben zum Teil bis Mitte Dezember draußen gespielt und die Plätze weiter gut gepflegt. Das ist nun unser Vorteil“, sagte Müller damals, schnell machte man zwei der drei Courts an der Köhlerwaldstraße wieder bespielbar. „Der Platz hat fast Normalzustand“, befand der TC-Klubchef nach den ersten Einheiten: „Die Leute sind super happy.“
Witterungsbedingt mussten danach noch Spielpausen eingelegt werden, spätestens im Sommer aber boomte Tennis endgültig. „Alle vier Vereine, die ich trainiere, haben einen erheblichen Zulauf gespürt“, sagt Janis Müller, der mit seiner siebenköpfigen Tennisschule neben seinem TC Volmarstein noch Herdecker TV, Herdecker TC und TuS Wengern betreut. Und nun auch bei Grün-Weiß Haspe eingestiegen ist. „Die gute Arbeit der Tennisschule macht sich bemerkbar“, sagt er, „aber Corona hat uns auch unterstützt.“ So verzeichnete er bei seinen Ferien-Camps in Herdecke und Volmarstein Rekord-Teilnehmerzahlen, zur gemeinsamen Veranstaltung von HTV und HTC etwa kamen 46 Kinder. „Und beim Herdecker TV spielt eine ganze Straße neu, weil sie sich gegenseitig mit dem Tennis-Virus angesteckt haben.“
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Nicolas Kiefer soll erneut kommen
Ein Höhepunkt war zudem der Besuch von Ex-Profi Nicolas Kiefer beim Herdecker TC, bei dem Müller das gemeinsame Training organisierte. „Das war ein Event, wie wir es in den letzten eineinhalb Jahren nicht hatten“, erinnert er sich. Für 2022 hat sich der HTC erneut um einen Trainingstag mit Kiefer beworben. Beim Zulauf gerade des Nachwuchses wiederum will Müller den Vorteil seiner Tennisschule nutzen: „Das bietet sich an, um zu kooperieren und gute Jugendteams aus mehreren Teams zusammenzustellen.