Hamm. Mit einer starken Mannschaftsleistung erkämpft sich der VfL Eintracht Hagen einen 32:30-Erfolg beim ASV Hamm-Westfalen. Sorge um Renninger.
Als Kreisläufer Alexander Becker 19 Sekunden vor dem Abpfiff den Ball auf Linksaußen Theo Bürgin spielte, dieser absprang und an Torwart Felix Storbeck vorbei traf, war es besiegelt: Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen besiegt auch den ASV Hamm-Westfalen mit 32:30 (16:15).
Dabei fand das Team von Trainer Stefan Neff schwer in die Partie hinein und konnte beim 4:4 (5.) zum vorerst letzten Mal ausgleichen. Und dann hatten die Gastgeber einen Lauf. Dank eines starken Vladimir Bozic im Tor und Fabian Huesmann auf Linksaußen zog der ASV kontinuierlich bis auf 10:6 davon (15.).
Eintracht Hagen: Neff nimmt die erste Auszeit
Nachdem Jan Pretzewofsky und der Ex-Eintrachtler Jan von Boenigk auf 12:6 (17.) erhöhten, sah der Hagener Coach Neff sich das erste Mal zu einer Auszeit genötigt. „Nicht aufgeben Männer, wir können mehr!“, spornte der Eintracht-Trainer seine Spieler an. Und diese schafften es im Anschluss auch allmählich mehr Zugriff in der Abwehr zu bekommen – und ihrerseits auch immer wieder zu Toren zu kommen. So schmolz der Rückstand langsam dahin.
Und das lag auch an Mats Grzesinski. Nach der Auszeit übernahm er das Eintracht-Tor von Tobias Mahnckeund bewies sich bis zum Abpfiff als starker Rückhalt zwischen den Pfosten.
Im Spielaufbau bemerkte man immer wieder das Fehlen von Kapitän Valentin Schmidt, der dem Spiel der Eintracht oftmals Ruhe vermittelte. Aber auch Nachwuchstalent Luca Klein machte seine Sache nicht schlecht. Und mit Tim Stefan und Jan-Lars Gaubatz kamen immer wieder starke Angriffe aus dem Rückraum. „Wir haben uns nicht beirren lassen, auch wenn wir die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung nicht nachvollziehen konnten“, ließ sich Stefan Neff nur kurzzeitig von den Entscheidungen von Matthias und Sebastian Klinke aus der Ruhe bringen.
Knapper Rückstand zur Halbzeit
Bis zur Halbzeit kämpften sich die Gäste aus Hagen so auf einen knappen 15:16-Rückstand heran. Nach der Pause gestaltete sich die Partie weiter ausgeglichen, doch die Eintracht wusste nun immer mehr die Ungenauigkeiten im Spiel der Gastgeber auszunutzen,Pouya Norouzi erzielte mit seinem Treffer zum 23:22 (46.) die erste Führung. ASV-Trainer Michael Lerscht bat seine Mannschaft daraufhin zur Auszeit.
Doch es wurde eine längere Pause als gedacht. Nach einem medizinischen Notfall im Publikum wurde die Partie unterbrochen. Fast 20 Minuten warteten die Mannschaften. Nachdem die betroffene Person von Sanitätern in Richtung Krankenhaus abtransportiert wurde, kamen die Handballer wieder auf das Feld und entschieden sich, die Partie nach einem erneuten Aufwärmen fortzuführen. „Eine ungewohnte Situation, für beide Mannschaften“, musste Neff zugeben, dass sich die Spieler erst einmal wieder einfinden mussten.
Große Sorge um Julian Renninger
Kurze Zeit später gab es für die Eintracht noch einen herben Rückschlag: Bei einer Abwehraktion in der 53. Spielminute verletzte sich Julian Renninger am Knie. „Das sah nicht gut aus“, wartet Neff noch auf eine Diagnose. Doch immerhin über den Sieg konnte sich die Eintracht am Ende freuen. „Der Erfolg kam heute von der Bank“, lobte der Eintracht-Coach seinen gesamten Kader und ergänzte: „Ich bin einfach nur wahnsinnig stolz. Das war ausgezeichnet, was das Team hier heute geleistet hat.“