Herdecke. Das letzte Spiel 2021 ist verschoben, Zeit für eine Bilanz bei der HSG Herdecke/Ende. Beim Landesligisten verlängern zentrale Akteure für 22/23:
Auch wenn die Schlappe im Topspiel gegen den TV Olpe noch ein wenig nachwirkt: Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende spielte ein starkes Jahr 2021 mit vier Siegen, zwei Unentschieden und nur dieser einen Niederlage. Da das letzte Spiel beim HSV Plettenberg/Werdohl von diesem Samstag ins neue Jahr verschoben wurde, überwintert die HSG auf einem starken dritten Tabellenplatz. Und geht mit positiven Personalnachrichten in die Pause: „Henning Becker wird auch nächste Saison unser Trainer sein“, verkündete der Sportliche Leiter Stephan Hellwig. Auch die Gespräche mit den aktuellen Spielern laufen gerade, fünf Stammkräfte haben bereits verlängert. Der Wintercheck der HSG:
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Bilanz, Teil eins: Der Start
Die Verpflichtung des erfahrenen Henning Becker als Coach geschah in der Voraussicht, dass langfristig in der Landesliga noch nicht Schluss sein soll. Dass man aber nun im ersten Jahr bereits zu den Top-Teams der Liga gehört und bis Olpe-Spiel die einzige ungeschlagene Mannschaft war, hätten die Wenigsten erwartet. „Wer hätte das gedacht, dass wir das Jahr 2021 nur eine Niederlage einstecken müssen? Das ist ein ordentliches Brett“, resümiert Becker. Leicht holprig mit einem Unentschieden gegen Schlusslicht Bochum-Riemke gestartet, zeigte man bei klaren Siegen gegen TV Lössel und den damaligen Tabellenführer SG Attendorn Ennest Stärke. „Die Mannschaft hat einen großen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Becker. Bei der HSG Gevelsberg Silschede II folgte ein schweres Spiel, bei dem man einen Punkt mitnahm. „Wir haben bei dieser routinierten Mannschaft die ganze Zeit hinten gelegen“, verweist der Coach: „Man muss klar sagen, dass wir dort einen Punkt gewonnen haben.“
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Bilanz, Teil zwei: Die Zäsur
Was folgte, erschütterte nicht nur die Mannschaft: Gegen den Wittener TV zog sich der bis dahin mit Abstand beste Torschütze, Gero Neuhoff, einen Kreuzbandriss zu: „Das war ein absoluter Schock für alle“, sagt Becker bedrückt, denn Neuhoff fällt die gesamte Saison aus. Kurzfristig konnte man seinen Ausfall kompensieren, siegte in Witten und gegen die HSG Lüdenscheid jeweils zweistellig. Der Coach ahnt, warum: „Wir haben nach der Verletzung das Projekt ,Alles für Gero’ ins Leben gerufen. Die Mannschaft hat dann für ihn alles in die Waagschale gelegt. Man konnte sehen, zu was sie im Stande ist.“
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Bilanz, Teil drei: Die Niederlage
Gegen den Aufstiegsaspiranten und hochkarätig besetzten TV Olpe setzte es dann im Spitzenspiel eine deutliche Schlappe. Auch weil mit Quentin Münch ein weiterer Leistungsträger kurzfristig ausgefallen war: „Wir waren gut vorbereitet. Die Nachricht, dass Quentin nicht einsatzbereit ist, hat bei dem ein oder anderen aber mental einen Dämpfer verursacht. Wir konnten nicht frei aufspielen“, sagt Becker, der Selbstvertrauen und Mentalität nun verbessern will: „Wir müssen verinnerlichen, dass wir in den verschiedensten Formationen jeden Gegner ärgern können.“
Die Planungen
Aus Schwelm an die Ruhr gewechselt, hat sich Becker in Herdecke sehr gut eingelebt. „Es macht unglaublichen Spaß hier. Die Mannschaft erfährt durch die Zuschauer und alle anderen großartige Unterstützung“, sagt er, das ganze Umfeld sei positiv und hilfsbereit. Auch in Bezug auf Corona verhalte sich der Verein vorbildlich: „Ich bin rundum glücklich“, sagt Becker, der das Team nun auch in der Saison 2022/2023 betreuen wird.
Wo es für ihn und seine Truppe im nächsten Jahr hingehen mag, lässt der HSG-Trainer vorerst offen, im oberen Tabellendrittel sieht er seine Mannschaft aber richtig aufgehoben: „Wir haben gemerkt, dass die Jungs sehr gut unterwegs sind. Wir wollen so viel es geht gewinnen und uns oben festsetzen.“ Hauptaufgabe sei es, die vielen jungen Talente wie Felix Drescher oder Julian Mische weiterzuentwickeln. Neuverpflichtungen seien für den Beginn 2022 noch nicht geplant, auch wenn man bereits erste Gespräche mit externen Spielern führe, sagt Becker. Vorerst arbeite man mit dem bestehenden Kader weiter. Becker: „Er hat sich richtig klasse entwickelt.“