Herdecke. Klettert die HSG Herdecke/Ende am Sonntag im Topspiel erstmals auf den Landesliga-Spitzenplatz? So sieht es HSG-Trainer Henning Becker:
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Vier Wochen mussten sie auf dieses Topspiel warten, Plakate rund um die Bleichsteinhalle weisen schon länger darauf hin: Der aktuelle Spitzenreiter SG Attendorn Ennest (11:5 Punkte) erwartet zwar am Samstag den Vierten VfL Eintracht Hagen III (8:4), dennoch ist das Duell am Sonntag um 17 Uhr in Herdecke das „wahre“ Gipfeltreffen der Handball-Landesliga 6. Denn mit dem Tabellenzweiten HSG Herdecke/Ende (10:2) empfängt das einzig noch ungeschlagene Team der Spielklasse den Dritten und erklärten Aufstiegskandidaten TV Olpe (9:3). Dem Sieger des Duells winkt die Tabellenführung, wenn Attendorn nicht gewinnt. Vor dem Spiel sprach die Lokalsport-Redaktion mit HSG-Trainer Henning Becker über Spitzenspiel, die immer wieder langen Spielpausen und die Aussichten.
Hallo Herr Becker, Ihre Mannschaft hat regulär letztmals vor vier Wochen gespielt, doch auch der TV Olpe musste zuletzt pausieren. Wegen eines Corona-Falls im Team fiel die Partie bei der HSG Gevelsberg Silschede II aus. Kann am Sonntag gespielt werden?
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Henning Becker: So viel ich weiß, findet das Spiel statt. Und selbst wenn eine Mannschaft einen oder zwei positiv Getestete hat, der Rest aber negativ ist, ist sie verpflichtet zu spielen. Aber man muss die Situation rund um Corona natürlich täglich im Auge haben. Wobei ich die HSG Herdecke/Ende loben muss, da gibt es ständig Updates, was es an neuen Hygiene-Vorschriften gibt. Wenn ich in der Halle bin, fühle ich mich sicher. Wobei ich schon vor geraumer Zeit angesichts der steigenden Infektionszahlen gesagt habe: Warum gehen jetzt nicht alle in verfrühte Weihnachtsferien und starten dann im Januar neu? Jetzt ist es anders gekommen - und wir wollen spielen.
Das hat Ihre Mannschaft lange nicht mehr getan, sondern zuletzt am 14. November beim 30:19-Sieg gegen die HSG Lüdenscheid. Danach gab es - wie schon im Oktober - vier Wochen Pause. Fehlt Ihrem Team da nicht der Rhythmus?
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Natürlich fehlt der Spielrhythmus, aber die Jungs sind fit. Zwischendurch hatten wir einen guten Test gegen Verbandsligist SGSH Dragons II, den wir nur knapp verloren haben. Aber dass wir jetzt schon wieder vier Wochen spielfrei hatten, ist schon irre. Dafür haben wir dann im neuen Jahr bis zum Saisonende nur noch ganze zwei spielfreie Wochenenden.
Wie blicken Sie auf die Partie gegen den TV Olpe am Sonntag?
Das ist für uns aus mehreren Gründen ein ganz wichtiges Spiel. Es ist unser letztes Heimspiel des Jahres, bei dem wir uns von unseren Zuschauern ordentlich verabschieden wollen. Es ist das Topspiel der Liga gegen einen bärenstarken Gegner aus Olpe, der aufsteigen will. Wir haben den Status des unbesiegten Teams, den wir so lange es geht halten wollen. Und wir können Spitzenreiter werden.
Maskenpflicht auch auf Sitzplatz
Auf eine gut gefüllte Herdecker Bleichsteinhalle hofft Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende am Sonntag im Topspiel gegen den TV Olpe (17 Uhr), für das eigens mit Plakaten geworben wurde. Zuschauer-Beschränkungen gibt es nicht. Allerdings wurden die Auflagen für den Besuch des Spiels noch einmal verschärft, darauf weist auch der HSG-Hygienebeauftrage Jonah Blothe hin. Eintritt ist nur mit 2G-Nachweis - am besten über die CovPass-App - und Ausweisdokument möglich, beides wird am Eingang kontrolliert. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren reicht die Vorlage eines Schülerausweises. Diesmal gilt eine grundsätzliche dauerhafte Maskenpflicht, auch auf den Sitzplätzen, der Verzehr von Getränken und Speisen ist nur im Außenbereich der Halle möglich. „Draußen werfen wir den Grill an und stellen Heizpilze auf“, sagt Blothe. Bereits vor der HSG-Ersten finden die Spieler der vierten Mannschaft gegen den ECD Hagen IV (12.30 Uhr) und der zweiten Mannschaft gegen den ECD Hagen (14.30 Uhr) in der Bleichsteinhalle statt.
Wie schätzen Sie die Olper ein, die mit Frieder Krause vor Saisonbeginn einen starken Neuzugang von Drittligist TuS Volmetal geholt haben, der jetzt Haupttorschütze ist?
Das wird ein ganz schwerer Brocken. Frieder Krause und sein Bruder Johannes sind bei Olpe Spielertrainer, Abwehrstrategen und Vollstrecker in einer Person. Nach so einer langen Pause müssen wir da als Mannschaft wieder zusammenwachsen und uns reinkämpfen. Und wir müssen uns so die Sicherheit holen, die noch fehlt.
In Ihrem Team fehlt mit Gero Neuhoff der Haupttorschütze verletzt lange. Wie ist die Situation bei ihm - und ist das restliche Mannschaft komplett?
Nach seinem Kreuzbandriss kommt Gero in dieser Saison nicht mehr für einen Einsatz infrage, er soll irgendwann in der nächsten Saison langsam wieder einsteigen. Ansonsten können wir in Bestbesetzung antreten, wenn es nicht noch Impf-Nachwirkungen gibt. Das komplette Team ist ja schon länger durchgeimpft, jetzt lassen sich die ersten Spieler boostern.
Angenommen, Ihre Mannschaft ist auch am Sonntag Abend noch ungeschlagen: Ist die HSG Herdecke/Ende dann Kandidat Nummer eins für den Verbandsliga-Aufstieg?
In einer normalen Saison kann man das Mitte Dezember in der Regel gut beantworten, doch nach so vielen spielfreien Wochenenden ist das in diesem Jahr schwieriger einzuschätzen. Ich kann mich sehr gut damit identifizieren, dass wir zur Spitzengruppe gehören. Jetzt haben wir aber zwei richtig schwere Spiele vor uns, gegen Olpe und dann beim starken HSV Plettenberg/Werdohl. Danach kann ich genauer sagen, wohin unser Weg führen kann.