Herdecke. Die Hinrunden-Bilanz des FC Herdecke-Ende fällt positiv aus. Nicht nur, weil man plötzlich „Herbst-Ruhrtalmeister“ ist. Was sich im Verein tut:

Gleichgezogen mit dem FC Wetter hatte man schon vorher, am letzten Spieltag vor der Winterpause überholte Fußball-Bezirksligist FC Herdecke-Ende den Lokalrivalen mit dem glücklichen 3:2-Sieg gegen den TuS Neuenrade auch noch. Und so überwintert der Vorjahres-Aufsteiger nicht nur auf einem starken fünften Platz, er ist als bestes Team in Herdecke und Wetter auch „Herbst-Ruhrtalmeister“, wie es Uwe Hölterhoff - Klubchef und Sportlicher Leiter - nennt. Auch sonst tut sich viel im Verein, der sich etwa ein neues Logo gegeben hat. Der Team-Check:

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So ist die Lage

Die Fieberkurve zeigte bei den Endern beständig nach oben. Nach dem 1:6-Start gegen Ligaprimus Kiersper SC arbeitete sich das Team von Trainer Frank Henes - spätestens nach dem 4:1-Derbycoup beim FC Wetter - beständig von den Abstiegsrängen nach vorn. Fünf Siege in den letzten sechs Spielen brachten den Sprung in die Spitzengruppe. „Wir haben die letzten beiden Spiele gewonnen und nicht gewusst, wie“, räumt Hölterhoff ein, „aber es sind 25 ganz ehrlich erarbeitete Punkte

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So waren die Erwartungen

Mit Platz sechs beendeten die Ender nach ihrem Aufstieg die Kurz-Saison 20/21, für die laufende Spielzeit war bescheiden der Ligaerhalt primäres Ziel. „Wir wissen, dass die Saison sehr schwer wird“, sagte Henes vor dem Start - und erklärte: „Die Euphorie, die wir nach dem Aufstieg hatten, ist nicht mehr gegeben.“ Einige Stammkräfte waren gegangen, mit Timo Schröder von Kreisligist Concordia Hagen hatte man neben A-Jugendlichen nur einen externen Neuzugang.

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Das lief gut

Man sei nicht abhängig von einzelnen Spielern, sagen Hölterhoff und Henes unisono, das sei die große Stärke der Mannschaft. „Die Truppe gibt sich nie auf“, betont Hölterhoff, „im Grunde spielen wir ja mit einer Kreisliga-Mannschaft ohne hochkarätige Zugänge. Was die Trainer Frank Henes und Michael Dziamski daraus gemacht haben, ist toll.“ Kapitän David Wawrzynczok und Abwehrrecke Daniel Meckler hebt er als wichtigste Stützen hervor, Robin Ilchmann hat sich -aus der A-Jugend kommend - einen Platz „zwischen Startelf und Bank“ erarbeitet.

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Das muss besser werden

Mit 33 Treffern gehören die Ender nicht gerade zu den torgefährlichsten Teams der Liga. „Nach Bryan Schmidt kommt da nicht viel“, weiß Hölterhoff - und der mit acht Treffern beste Schütze fehlte länger verletzt. Da müssen die Teeamkollegen mit mehr Torgefahr einspringen.

Das tut sich im Verein

Mit dem neuen Vereinslogo des FC Herdecke-Ende werden Fahnen und Schals bedruckt.
Mit dem neuen Vereinslogo des FC Herdecke-Ende werden Fahnen und Schals bedruckt. © FC Herdecke-Ende | FC Herdecke-Ende

Den Vereinsauftritt professioneller zu gestalten, hat sich der vor Jahresfrist angetretene FC-Vorstand mit Hölterhoff an der Spitze vorgenommen. Dazu erarbeitete Spieler Dominic Habenstein, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum, mit Sportstudenten im Rahmen einer Studienarbeit inklusive Umfrage bei den Endern Ideen.

Neben der Arbeit am Internet-Aufstritt des FC - Webseite, Facebook, Instagram - machte die Uni-Guppe drei Vorschläge für ein neues Vereins-Logo, die Mitglieder entschieden sich für die Variante mit springendem Pferd auf dem Ball und der Klubgründungszahl 1928. Im Rahmen eines Glühwein-Abends der Senioren-Teams und Jugendtrainer auf dem Kalkheck-Sportplatz - als Ersatz für die ausgefallene Weihnachtsfeier - holten D-Jugendliche die bisherige Vereinsfahne ein und hissten die neue Fahne mit diesem Logo.

Das tut sich in der Pause

Marlon Oboda aus Unna-Königsborn kam schon in der Hinrunde, Roman Fathke von A-Kreisligist TuS Esborn wird zur Rückrunde spielberechtigt sein, mehr ist vorerst nicht vorgesehen. Verzichten muss man eventuell auf Ulf Tinnemeyer, der in den Norden ziehen will.

Ziele für den Rest der Saison

„Für uns ist es wichtig, dass der Abstand nach unten bleibt“, betont Hölterhoff, „es kann ja schnell wieder abwärts gehen.“ Insgeheim würde man aber schon gern die Nummer eins im Ruhrtal bleiben. „Vor Wetter zu stehen, ist die Krönung überhaupt“, sagt der Klubchef: „Die haben doch einen ganz anderen Etat und Kader als wir. Es wäre eine Riesennummer, wenn wir vor dem Konkurrenten bleiben. Und kann für die Mannschaft ein Anreiz sein.“