Hagen. Fußball-Westfalenligist SpVg. Hagen 11 empfängt den Tabellenführer TuS Bövinghausen. Und versucht sich im Vorfeld selbst Mut zu machen.

Spitzenreiter trifft auf Tabellenschlusslicht – klarer können die Vorzeichen vor dem kommenden Spieltag in der Fußball-Westfalenliga eigentlich kaum sein. Der TuS Bövinghausen ist zu Gast bei der SpVg. Hagen 11.

Der Dortmunder Stadtteilklub hat nicht nur vor der Saison das deutliche Ziel ausgegeben, oben mitmischen zu wollen, sondern in seinem Kader mit Kevin Großkreutz und David Odonkor auch prominente Ex-Profis. Sie sind es auch, die immer wieder neue Namen zum TuS locken können, wie etwa den neuen Trainer Sebastian Tyrala. Doch auch der unumstrittene Aufstiegsfavorit geriet in dieser Saison schon das ein oder andere Mal ins Straucheln, musste sich zuletzt gegen den SV Sodingen mit 2:3 (1:2) geschlagen geben.

Darum glaubt Elfer-Trainer Christian Fohs an Punkte

Gegen das Hagener Tabellenschlusslicht könnten sich die Dortmunder also erst recht beweisen wollen. Doch was erzählt Elfer-Coach Christian Fohs seiner Mannschaft? Wieso glaubt er an den Sieg? „Weil wir nichts zu verlieren haben. Das wird das einfachste Spiel der Saison, weil niemand einen Sieg von uns erwartet, gegen solch einen Gegner – und genau das kann unser Vorteil sein“, gibt der Trainer die Devise vor.

Und er hat auch schon herausgefunden, wie man den Tabellenführer ärgern kann: „Alle rechnen damit, dass man sich hinten reinstellt und wartet. Aber besonders wenn eine Mannschaft mal vorne drauf gegangen ist, hat Bövinghausen Probleme bekommen“, hat Fohs die Dortmunder analysiert. So habe sich auch der SV Sodingen den Sieg sichern können. Die Elfer wollen deshalb den Gästen „schon früh auf den Füßen stehen“ um sie erst gar nicht in ihren Rhythmus kommen zu lassen.

Auf Sven Höltke (vorn) und die Mannschaft des SV Hohenlimburg 10 wartet mit dem DSC Wanne-Eickel eine schwere Aufgabe
Auf Sven Höltke (vorn) und die Mannschaft des SV Hohenlimburg 10 wartet mit dem DSC Wanne-Eickel eine schwere Aufgabe © Michael Kleinrensing

Einsatz von Leistungsträgern fraglich

Fraglich ist noch, wie zwei Leistungsträger dabei helfen sollen. Die Einsätze von Kapitän Gaetano Manno und Stürmer Tim Bodenröder sind nach wie vor fraglich. Beide sind auf dem Weg der Besserung nach ihren Verletzungen, doch ob es für einen Einsatz am Sonntag reichen wird, entscheide sich laut Fohs erst spontan. Denn der Elfer-Coach möchte kein Risiko eingehen. „Der Fokus liegt klar auf den Spielen danach. Wir planen gegen Bövinghausen keine Punkte ein, was aber nicht bedeuten soll, dass wir uns nur hinten reinstellen – das ist nicht unsere Art.“ Zudem sei die Liga so ausgeglichen, dass auch ein Überraschungssieg des Tabellenletzten möglich sei. Zu viel auf die Tabelle möchte Fohs aber nicht schauen: „Die Entwicklung der Mannschaft ist gut.“

Auch für Ligakonkurrent SV Hohenlimburg 10 steht wieder ein Spiel gegen eine Topmannschaft an. Die Zehner reisen zum Tabellenvierten DSC Wanne-Eickel. Nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen den FC Brünninghausen wollen die Hohenlimburger nun auch gegen den DSC Punkte mitnehmen und sich mit einem Sieg wieder weiter von den Abstiegsrängen entfernen.

DSC Wanne-Eickel ist eine „Wundertüte“

Für Trainer Michael Erzen ist der Gastgeber aus Wanne-Eickel „eine echte Wundertüte. Mal überragend, mal schwächeln sie.“ Kapitän Danilo Labarile sieht den kommenden Gegner zwar als „gute Mannschaft“, glaubt aber dennoch an sein Team: „Wir werden uns wieder reinhängen, um die Punkte zu holen.“ Zu den Stärken des DSC zählt vor allem das kompakte Mittelfeld, aus dem sie immer wieder mit langen Bällen das Spiel nach vorne verlagern. Bester Stürmer der Wanne-Eickler ist Xhino Kadiu.

Der 31-jährige Albaner wechselte erst im Sommer von Ligakonkurrent Concordia Wiemelhausen zum DSC und erzielte seitdem elf Tore für seine neue Mannschaft. Damit steht er in der Torjägerliste auf dem zweiten Rang hinter Florian Friedrichs (FC Lennestadt). Bei den Hohenlimburgern werden Yunus Özalp, Samet Davulcu, Jan Niklas Jacoby und Vincenzo Porrello ausfallen. „Aber daran wird es auch nicht liegen“, sieht Erzen die Probleme an einer anderen Stelle verborgen: „Wir müssen unsere Fehler im Spielaufbau abstellen. Wenn wir das schaffen, dann können wir gegen jede Mannschaft bestehen – wenn nicht, dann wird es wieder sehr schwer.“