Hagen. Im dritten Topspiel feiert Handball-Zweitligist Eintracht Hagen ein 33:33-Unentschieden gegen den TV Hüttenberg, doch sorgt sich um den Kapitän.

Es waren noch neun Sekunden zu spielen, als Pouya Norouzi seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung stehen ließ, absprang und den Ball am Kopf von Dominik Plaue vorbei in die rechte obere Torecke warf – 33:33.

Der TV Hüttenberg hatte noch acht Sekunden für den letzten Angriff, doch Tobias Mahncke, Torwart des VfL Eintracht Hagenund Geburtstagskind, hielt mit dem Abpfiff das 33:33 (17:16)-Unentschieden fest. Und sicherte den Hagenern damit den fünften Punkt im dritten aufeinanderfolgenden Topspiel der 2. Handball-Bundesliga.

Gute erste Halbzeit für Eintracht Hagen

Und so, wie die Eintracht am Ende jubelte, wurde deutlich, wie sehr sich das Team von Trainer Stefan Neff den Punktgewinn im zweiten Durchgang erarbeitet hatte. Schon in der ersten Halbzeit gestaltete sich die Partie ausgeglichen: Kapitän Valentin Schmidt brachte den Hausherren mit einem Unterarmwurf die 1:0-Führung (1.). Doch die Gäste aus Hessen blieben dran, konnten immer wieder ausgleichen. Vit Reichl gelang die erste Führung für den TV Hüttenberg zum 7:6 (10.).

Er hat es schwer durchzukommen: Eintrachts Philipp Vorlicek (rechts) im Duell gegen Hüttenbergs Christian Rompf.
Er hat es schwer durchzukommen: Eintrachts Philipp Vorlicek (rechts) im Duell gegen Hüttenbergs Christian Rompf. © Michael Kleinrensing

„In der ersten Halbzeit lag der Ball noch etwas mehr auf unserer Seite“, sah Eintracht-Trainer Neff seine Mannschaft leicht im Vorteil. Zwar griffen die Hüttenberger erneut auf ihre frühe Verteidigung im 3-2-1-System zurück und brachten die Eintrachtler damit zeitweise aus ihrem gewohnten Spielaufbau, aber die Oberhand behielt das Neff-Team, Mahncke sicherte mit einer Parade die knappe 17:16-Halbzeitführung.

Schmidt muss ins Krankenhaus

Doch im zweiten Durchgang mussten die Gastgeber auf ihren Kapitän Valentin Schmidt verzichten. Der Führungsspieler klagte in der Halbzeit über Kreislaufprobleme und wurde vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert. Trainer Stefan Neff beruhigte allerdings im Anschluss an die Partie: „Seine Werte waren nicht besorgniserregend, aber wir wollten einfach auf der sicheren Seite sein.“

Stattdessen übernahm Nachwuchstalent Luca Klein und machte auf der Rückraumposition ein gutes Spiel. „Er hat das wirklich hervorragend gelöst“, war Neff stolz auf seinen jungen Spieler. Doch es waren die Gäste des TV Hüttenberg, die die Partie zuerst einmal in ihre Richtung lenken konnten. Aus einem 16:17-Halbzeitrückstand machte die Mannschaft von Trainer Johannes Wohlrab eine 18:17-Führung (32.).

Mappes bester Spieler beim TV Hüttenberg

Vor allem Hüttenbergs Dominik Mappes war von den Abwehrreihen der Eintracht nicht aufzuhalten. Er war es auch, der mit seinem Siebenmeter zum 21:18 (35.) die höchste Führung der Partie herstellte. Doch auch wenn sie zurücklagen, bewiesen die Hagener beim zweiten Topspiel der englischen Woche Moral und kämpften sich immer wieder heran. „Wir sind die ganze zweite Halbzeit lang einem Rückstand hinterher gelaufen“, musste Neff zugeben und ergänzte: „Umso stolzer bin ich, dass die Mannschaft diese Moral bewiesen hat.“

Und das Team stand sich dabei oftmals nur selbst im Weg, vergab besonders von den Außenpositionen viele Würfe, oder scheiterte am gut aufgelegten Hüttenberger Torwart Dominik Plaue. Doch in der entscheidenden Phase kämpften sich die Hagener noch einmal heran.

Und so konnte Pouya Norouzi neun Sekunden vor dem Abpfiff den Punktgewinn sichern. Und machte den Trainer damit besonders stolz: „Am Ende einer solchen Woche noch etwas mitzunehmen, spricht für die Mentalität. Ich bin mega, mega stolz.“