Hagen. ProA-Ligist Phoenix Hagen bestreitet endlich wieder ein Heimpflichtspiel vor Fans. Rasta Vechta ist am Sonntag zu Gast. Alle Infos zur Partie.
569 Tage wird es morgen bereits her sein, dass Zweitligist Phoenix Hagen ein Heimpflichtspiel vor Zuschauern bestritten hat – fünfhundertneunundsechzig! Es ist Zeit, dass die heimischen Basketballfans das Tablet und den Laptop in die Ecke stellen und zurück in die Ischelandhalle kehren. Und für das sorgen, was den Sport erst ausmacht: Stimmung, Jubel, Emotionen. Dass die Phoenix-Anhänger das noch drauf haben, können sie am Sonntag ab 16 Uhr beweisen, wenn Aufstiegsaspirant Rasta Vechta zu Gast ist. Was man vorm Spiel wissen muss? Wir haben es zusammengefasst:
Der Aufbauspieler
Seit Beginn vergangener Woche ist Phoenix Hagen wieder auf der Suche nach einem etatmäßigen Point Guard. Der neue Mann wird der Nach-Nach-Nachfolger von Kyron Cartwright, der vergangene Saison die Geschicke im Hagener Spielaufbau leitete. Gegen Rasta Vechta wird noch kein neuer Point Guard auflaufen, heißt es von Phoenix auf Anfrage unserer Redaktion. Die Verhandlungen laufen also noch.
Der Gegner
Rasta Vechta betitelt sich bewusst kontrovers als der „geilste Club der Welt“. In Hagen ist man vermutlich anderer Meinung. Jedenfalls haben die Gäste aus Niedersachsen viel Qualität im Kader und dementsprechend formulieren sie ihre Ziele. Mehr als ein Jahr will das Team von Trainer und BBL-Legende Derrick Allen nicht in der ProA verweilen - Kultklub Vechta will zurück ins Basketball-Oberhaus, wo man in den vergangenen Jahren für viele Überraschungen sorgte.
Den Saisonstart haben die Gäste – im Gegensatz zu Phoenix – in den Sand gesetzt. Gegen die Rostock Seawolves unterlag man im Rasta Dome mit 54:68. Vechtas Topscorer war der aus Jena gekommene Robin Lodders mit 17 Zählern.
Die Bilanz
Die schaut aus Hagener Sicht überhaupt nicht gut aus. In gemeinsamen ProA-Zeiten hat Rasta Vechta alle fünf Begegnungen gegen Hagen gewonnen.
Der Coach
Nach dem Hagener Auftaktsieg bei den Panthers Schwenningen hat Phoenix-Cheftrainer Chris Harris Grund zum Optimismus. „Klar ist aber, dass die Rolle des Favoriten bei Coach Derrick Allen und seinen Jungs liegt – der Kader ist qualitativ schon jetzt erstligareif“, übt sich der Kandier in Zurückhaltung.
„Unsere Marschroute ist ganz klar, gemeinsam mit unseren Fans eine Atmosphäre zu schaffen, die so viel Energie freisetzt, dass wir am Ende eine enge Partie haben – und dann kommt es bekanntlich auf das Nervenkostüm an.“
Die Mannschaft
Bis auf kleine Blessuren ist das Phoenix-Team fit und einsatzbereit. Das gilt übrigens auch für die Mannschaft von Rasta Vechta, die in Bestbesetzung antreten wird.
Die Zuschauer
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Mehr als 1000 verkaufte Tickets zählte Phoenix-Mitarbeiter Sascha Nicolai am Freitagmittag. Wie voll werden die Ränge beim Hochball am Sonntag um 16 Uhr sein? Phoenix-Aufsichtsratschef Wolfgang Röspel hofft auf eine ausverkaufte Halle (zur Erinnerung: 3145 Besucher passen in die Krollmann Arena). Beim Besuch in unserer Redaktion zeigte sich Geschäftsführer Patrick Seidel zurückhaltender: Werde die 2000er-Marke geknackt, so würde er erstmal zufrieden sein.
Die 2G-Regel
Apropos Auslastung: Die Halle am Ischeland darf bis auf den letzten Platz besetzt werden, aber es gilt die 2G-Regel, nach welcher ausschließlich gegen das Coronavirus Geimpfte oder davon Genesene Zugang zur Krollmann Arena erhalten. Maximal 10 Prozent der Auslastung fällt auf Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre (Schülerausweis oder nachweislich bescheinigter Schnelltest vom jeweiligen Tag vorzuweisen).
Der Fanklub
Anhänger des Fanklubs Tornados haben beim Rewe Cup für einen kleinen Eklat gesorgt, als sie Spieler von s.Oliver Würzburg beschimpften und bedrohten und sich danach noch mit der Event-Security anlegten. Phoenix verurteilte das scharf.
Am Montag kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen Vereinsführung und Mitgliedern der Tornados. Von einem „sehr konstruktiven Treffen“ spricht Phoenix-Pressesprecher Jörg Bähren. Was genau besprochen wurde, will man lieber für sich behalten.