Wetter. Heftige Turbulenzen beim TuS Esborn! Deshalb treten das Trainer-Duo der ersten Mannschaft, der Sportliche Leiter und der Klubchef zurück:
Paukenschlag bei Fußball-A-KreisligistenTuS Esborn: Nicht nur das neue Trainer-Gespann der ersten Mannschaft, Goran Miletovic und Bastian Wiedemeyer, erklärte seinen Rücktritt. Auch Klubchef Wolfgang Cornelsen ist beim Verein am Böllberg nicht mehr im Amt, der bisherige Sportliche Leiter Heiko Kuhlmann hat sich sogar direkt abgemeldet.
Die Chronologie eines bewegten Wochenstarts in Esborn: Am Montagabend sollte ab 18 Uhr am Böllberg bei einer Sitzung mit möglichst vielen Vereinsmitgliedern geklärt werden, wie die Vorstandsarbeit auf andere Beine gestellt werden kann. Dabei sollte es insbesondere um Art und Umfang der Arbeiten gehen, die innerhalb des Vereins anfallen. Am Abend kam es dann zu Unstimmigkeiten, die letztendlich die Trainer Miletovic und Wiedemeyer dazu bewogen, ihren sofortigen Rücktritt zu erklären. „Nicht aus sportlichen Gründen“, betonten beide. „Die sportliche Situation hätten wir in den Griff bekommen und für die Zeit nach der Winterpause gab es konkrete Vorstellungen, wie die Mannschaft verstärkt werden soll“, sagte Miletovic. „Es sind hier im Umfeld aber viel zu viele Dinge passiert, mit denen man, wenn man Charakter hat, nicht weiter umgehen kann.“
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Berufliche Gründe beim Klubchef
Noch am Sonntag, direkt nach dem mit 1:5 verlorenen Derby bei SuS Volmarstein, hatten die Trainer mit dem Vorsitzenden Wolfgang Cornelsen lange über die personelle Situation rund um die Mannschaft gesprochen. Wie der Montagabend im Vereinsheim verlaufen ist, darüber gibt es viele Aussagen. Fest steht aber, seit Montag ist auch Cornelsen nicht mehr im Amt. „Bei mir sind es berufliche Gründe und einfach die Tatsache, dass der Vorstand in den letzten Wochen bedingt durch persönliche Umstände personell ausgedünnt wurde und wir nicht mehr genug Unterstützung hatten“, äußerte sich der Klubchef.
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Der Sportliche Leiter Heiko Kuhlmann, am Montag nicht anwesend, kündigte sogar seine Mitgliedschaft beim TuS. Bei ihm ist die Enttäuschung extrem groß. „Ich bin jetzt mit mir absolut im Reinen“, sagte Kuhlmann am Dienstag: „Es gab in der Vergangenheit schon mal Nächte, da konnte ich nicht schlafen, diese Nacht war super.“ Miletovic und Wiedemeyer zeigten sich über die Art und Weise, wie über den nicht anwesenden Kuhlmann „hergezogen“ wurde, erschrocken. „Ich bin kein Kind von Traurigkeit“, sagte Wiedemeyer „und ich habe auch schon vieles im Fußball erlebt, sowas aber noch nie. Wie hier hinter dem Rücken über einen Menschen gesprochen wurde, der seit 45 Jahren Vereinsmitglied ist und in der Vergangenheit viel für den Verein getan hat, das ist krass“, betonte Wiedemeyer: „Keiner von den Anwesenden ist dazwischengegangen und hat sich schützend vor ihn gestellt, keiner.“
Ex-Profi Federico tritt nicht mehr an
Am Dienstag wurde die Mannschaft über die aktuelle Situation informiert. Mit der Folge, dass auch einige Spieler künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Neben Trainersohn Niklas Wiedemeyer werden auch Ex-Profi Giovanni Federico, der ohnehin nur aushelfen wollte und zweimal eingesetzt wurde, sowie Neuzugang Serdal Dogan nicht mehr für den TuS auflaufen.
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TuS-Kapitän Krzysztof Dudek kämpft hingegen weiter für den Verbleib der Trainer. „Als Spielführer ist es meine Pflicht, mich für die Mannschaft zu äußern“, sagte Dudek. „Es war schon ein Schock für uns, aber Goran und Basti haben uns im Kreis offen über ihre Gründe informiert, später haben zwei Vorstandsmitglieder auf Nachfrage hin deren Aussagen bestätigt.“ Er betonte, dass man der Mannschaft gegenüber ehrlich gewesen sei. „Wir sollen jetzt nach vorne schauen und sehen wie wir die nächsten zwei bis drei Wochen zunächst überbrücken. Dazu gab es den Vorschlag, dass Jürgen Lappe und Markus Bötzel uns übernehmen, aber das haben 90 bis 95 Prozent der Spieler abgelehnt“, erklärte Dudek: „Goran und Basti haben zwar gesagt, es gäbe kein Zurück mehr, ich werde aber für die Mannschaft, - und das ist eine geile Truppe - kämpfen.“
Kein gutes Verhältnis zu Trainern der Reserve
Das Trainerteam der Reserve, insbesondere Jürgen Lappe, war im Vorfeld immer wieder ein Knackpunkt für die scheidenden Trainer. „Es kann doch nicht sein, dass eine erste Mannschaft bei der Ruhrtalmeisterschaft mit zwölf Spielern antritt und zeitgleich die Reserve ein Freundschaftsspiel in Hattingen bestreitet“, hatte Miletovic schon im August kritisiert und fügte nun an: „Es ist Fakt, dass wir von Beginn an kein gutes Verhältnis hatten, warum auch immer. Die erste Mannschaft ist aber nun mal das Aushängeschild des Vereins und da standen wir oft im Regen.“ Wie es jetzt auf dem Böllberg sportlich weitergehen soll, dazu will sich Geschäftsführer Torben Putsch für den Vorstand dann offiziell äußern, wenn man klarer sieht und es etwas zu vermelden gibt.