Esborn. Hendrik Hentschel aus Wetter verbindet beim TuS Esborn gleich zwei Leidenschaften: Fußball und Dart. Deshalb lässt der 21-Jährige Pfeile fliegen.
Kein kleiner Bierbauch, nicht alt und auch kein Kettenraucher – den typischen Klischees eines Dartspielers entspricht Hendrik Hentschel überhaupt nicht – und trotzdem führte ihn sein Weg vor rund sechs Jahren an die Dartscheibe beim TuS Esborn. Neben seinem Engagement in der Dartabteilung ist der 21-Jährige auch Torwart in der dritten Mannschaft des Dorfvereins.
Vor rund 15 Jahren begann die sportliche Laufbahn für Hentschel beim SuS Volmarstein, wo er für verschiedene Nachwuchs-Mannschaften auf dem Feld stand. Irgendwann folgte der Wechsel zur Jugendspielgemeinschaft Esborn/Silschede, und seither fühlt er sich dem TuS extrem verbunden.
Wie es dazu kam, dass er nicht nur die Torwart-Handschuhe für den TuS anzog, sondern mittlerweile auch die Pfeile für seinen Heimatverein fliegen lässt? Das hat in erster Linie mit Vater Ralf zu tun, der seit einigen Jahren selbst im Vorstand des TuS aktiv ist. „Mein Vater hat mich vor rund sechs Jahren das erste Mal mit zum Dart genommen. Eigentlich war ich nie besonders interessiert an einem anderen Sport neben dem Fußball, aber als ich das erste Mal dabei war, war sofort ein bisschen die Leidenschaft entfacht. Danach habe ich mir dann auch selbst eine Dartscheibe für zu Hause zugelegt und angefangen, Dartmatches im TV mitzuverfolgen“, erzählt der 21-Jährige.
Konzentration ist gefragt
Was ihn beim Dart besonders begeistert, ist vor allem die Konzentrationsfähigkeit, der es bedarf, um ein gutes Spiel abzuliefern. „Es ist nach wie vor einfach sehr frustrierend, nicht das Feld zu treffen, in das man eigentlich treffen möchte. Aber genau das macht das Spiel auch aus, es ist umso schöner, wenn es dann doch klappt“, erklärt der Esborner.
An die ersten Schritte in der neuen Sportart vor rund sechs Jahren kann sich Hentschel derweil noch sehr gut erinnern: „Es war erst mal recht schwierig, überhaupt reinzufinden in die Sportart und herauszufinden, wie man überhaupt konstant auf eine bestimmte Fläche auf dem Board wirft. Die ersten Male war das schon recht frustrierend, weil da schon noch sehr viel Streuung in den Würfen war“, erinnert er sich. „Mit der Zeit wurde es aber immer besser, und der Ehrgeiz hat sich immer mehr gesteigert“, so Hentschel.
Gut nur, dass die Teamkollegen vom TuS Esborn damals weiterhelfen – und die richtigen Tipps geben konnten. „Das Training mit der Mannschaft im Verein und natürlich auch zu Hause haben sehr geholfen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mir ein Teamkollege im Training gezeigt hat, wie ich es schaffen kann, konstant auf einen Punkt zu werfen und ich dann zu Hause geübt habe. Beim nächsten Training habe ich dann meine Fortschritte gezeigt, und so ging es dann immer weiter voran“, blickt der 21-Jährige zurück.
Auch Frauen in der Mannschaft
Ohnehin hätten vor allem das Mannschaftsgefüge und die Leute im Verein dazu beigetragen, dass er überhaupt noch Dart spielt. „Die Mannschaft passt einfach super zusammen, und die Trainingseinheiten im Vereinsheim machen total viel Spaß mit den Leuten hier. Das ist auf jeden Fall ein Grund dafür, dass ich jetzt schon sechs Jahre lang super gerne spiele und immer gerne zum Training und den Spielen komme“, so Hentschel.
„Schön ist auch, dass wir nicht nur viele ältere oder nur jüngere Leute in der Mannschaft haben, sondern von jung bis alt alles dabei ist. Auch Frauen spielen bei uns mit, was auch nicht überall der Fall ist“, so der 21-Jährige.
Seit dieser Saison ist Hentschel sogar Kapitän der ersten Esborner Dart-Mannschaft. „Dass die anderen Mannschaftsmitglieder mich zum Kapitän gewählt haben, ist natürlich ein cooles Zeichen und freut mich sehr. Aber auch jetzt als Captain hole ich mir immer wieder mal Tipps von erfahreneren Mitspielern“, erzählt er.
Und wie er sein Hobby mit seiner zweiten Leidenschaft, dem Fußball, vereinbaren kann? Besser, als der 24-Jährige er vorher vermutet hatte: „Das klappt tatsächlich ganz gut. Montags ist Fußballtraining, und mittwochs wechsle ich mich immer Woche für Woche ab. Als Kapitän muss ich mich eigentlich um das Training beim Dart kümmern, aber wenn ich mittwochs dann ab und zu im Tor stehe, kümmern sich die anderen um das Training. Das ist auch das, was uns ausmacht: Wir unterstützen uns gegenseitig. So macht Vereinssport dann auch einfach Spaß.“