Hagen/Brettorf. Die Faustballer des TSV 1860 wollen ihre tolle Bundesliga-Feldsaison mit einer DM-Medaille krönen. Warum das allerdings herausfordernd wird.
Während viele Hagener Sportler noch mitten in einer schweißtreibenden Vorbereitung stecken oder langsam in die Saison starten, geht es für die Bundesliga-Faustballer des TSV Hagen 1860 am Wochenende um alles. In Brettorf wird am Samstag und am Sonntag um die nationale Krone gespielt. Und das vor vielen Zuschauern, die Tickets für die Deutschen Meisterschaften sind bereits ausverkauft. Wir sprachen mit dem Hagener Mannschaftskapitän Ole Schachtsiek über Euphorie, Erwartungen und Verletzungen.
Herr Schachtsiek, wie ist vor dem großen Turnier der Gemütszustand ihres Teams?
Ole Schachtsiek: Wir sind super froh und aufgeregt im positiven Sinne. Wir waren letztes Jahr ja auch für die DM qualifiziert, haben unsere Teilnahme aber aufgrund der Hochzeit eines Mitspielers abgesagt. Das heißt, dass wir das erste Mal seit zwei Jahren auf einer Feld-DM antreten – natürlich aber auch mit einem größeren Erwartungsdruck als beim letzten Mal.
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Aber die Ausgangslage, in der Sie sich befinden, ist doch gut. Oder etwa nicht?
Wir haben uns das erste Mal in 20 Jahren als Meister der Bundesliga-Staffel Nord für das Halbfinale der Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Der Modus funktioniert so, dass die Staffelmeister direkt für das Halbfinale qualifiziert sind und die Zweiten und Dritten eine Art Viertelfinale spielen. Das heißt, wir können uns am Samstag unseren potenziellen Gegner entspannt anschauen. Nachdem wir uns Ende Juli für die DM qualifiziert haben, haben wir ganz normal weiter trainiert, mit der Besonderheit, dass ein Großteil der Mannschaft eine Woche in der Schweiz war und dort trainiert und gespielt hat. Am letzten Wochenende hatten wir noch ein letztes Turnier durchgeführt, aber da sind leider nicht so schöne Dinge passiert.
Was meinen Sie damit?
Ich habe mir eine schwere Zerrung am Oberschenkel zugezogen. Ich gehe von einer 50:50-Chance aus, dass ich am Samstag spielen werde. Kevin Schmalbach hat sich leider im letzten Turnierspiel die Bänder gerissen. Die Chance, dass er spielt, sehen wir bei 25 Prozent. Das ist super bitter für uns und schmälert unsere Chancen, allein schon weil wir mit anderen Aufstellungen spielen müssen. Nichtsdestotrotz haben wir einen großen Kader mit zehn Spielern, weshalb wir die Ausfälle auffangen können. Aber es wird herausfordernd.
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Welches Ziel setzen Sie sich in Anbetracht der angespannten Personallage in Brettorf?
Es gibt nur ein Ziel: Wir wollen eine Medaille gewinnen. Wir müssen von unseren beiden Spielen eins für uns entscheiden, um dieses Ziel zu erreichen. Gewinnen wir am Samstag, ziehen wir uns Finale ein, und sollten wir verlieren, haben wir mit dem Spiel um Platz drei noch die Chance, die Bronzemedaille zu gewinnen.
Wie wird die Zuschauerlage in Brettorf sein? Und mit wie vielen Fans reist der TSV an?
Normalerweise ist so eine Feld-DM ein Riesenevent mit circa 2000 Zuschauern, wegen Corona werden es diesmal 900 sein. Wir sind aber sehr froh, dass wir 35 bis 40 TSV-Fans dabei haben, die uns sicher wieder gut anfeuern werden.